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Im Frühjahr, wenn die ersten Lachse zum Laichen in die Flüsse aufsteigen, gibt es für die englischen Experten im Lachsangeln kein Halten mehr
Lachsangeln, der atlantische Lachs, oft wird er der König der Fische genannt, ist in den schottischen Flüssen tatsächlich der König der Highlands.
Vorsichtig tastet sich ein Lachsangler Schritt für Schritt durch das Wasser. Wer keinen Watstock benutzt, der muss auch in flachem Wasser, so wie hier, sehr vorsichtig sein.
Die Geburt des Königs
Die jungen Lachse schlüpfen im Frühjahr aus den Eiern, die die Weibchen von Oktober bis Dezember zwischen die groben Kiesel eines flachen Flusses gelegt haben. Die jungen Lachse ähneln im Aussehen zunächst der Bachforelle, mit denen sie eng verwandt sind und zunächst in Schulen zusammenleben.
Das Jungfischstadium der Lachse dauert in Schottland bis zu drei Jahre. Wenn die Lachse älter werden, trennen sie sich mehr und mehr von den Bachforellen. Plötzlich, wie von magischer Hand, formieren sie sich zu eigenen Schulen und streben im Alter von ein bis drei Jahren Fluss abwärts zur offenen See. Der im Süßwasser geborene und aufgewachsene Fisch wird zum Salzwasserfisch.
Die Wanderung der jungen Lachse führt zu den reichen Nahrungsgründen vor Grönland, Dort wachsen sie zu der Größe heran, von der jeder Angler träumt. Nach ein paar Jahren im Meer trennen sich die ersten kleinen Gruppen von den riesigen Schulen der Lachse, um zu den Gewässern ihrer Kindertage zurückzukehren, sich zu paaren und zu laichen.
Lachsangeln. Ein Lachs versucht, einen Wasserfall zu überwinden. Manchmal muss der Fisch hundert Anläufe nehmen, bis ihm das gelingt. Fische, die es nicht schaffen, sterben manchmal vor Erschöpfung. Es kommt allerdings auch vor, dass Lachse, die ein solches Hindernis nicht überwinden können, sich flussab andere Laichreviere suchen.
Lachsangeln im Frühling
Auf den Britischen Inseln können Lachse das ganze Jahr über gefangen werden. Aber die frühesten Aufstiege („runs“) – von Januar bis April – sind bei den Anglern am beliebtesten.
Diese Lachse heißen „Springer“. Diese Springer sind herrlich gezeichnete Fische mit schwarzem Rücken, silbernen Seiten und weißem Bauch. Sie sind gut genährt und haben nach der langen Reise durch den Ozean kräftige Muskeln. Lachse, die das Laichalter erreichen, finden den Weg zu ihren Geburtsgewässern zurück. Wie sie das schaffen, ist immer noch ein Geheimnis, aber die lange Reise flußaufwärts über bis zu 2 m hohe Hindernisse ist eine Legende.
Die beste Zeit zum Lachsangeln ist der Januar. Die Fische steigen jetzt noch nicht in großen Zahlen auf, was die Herausforderung nur noch steigert.
Der Lachs-Fluß ist dunkel, seine Temperatur liegt knapp über null Grad. Auf den Bergen liegen noch 30 cm Schnee. Die Angler tragen ihre wärmste Kleidung. Sie stehen mit ihrer 15-Fuß-Rute (4,6 m) knietief in der harten Strömung des eiskalten Wassers und fragen sich, welcher Teufel sie geritten hat, in dieser ungemütlichen Jahreszeit Lachse fangen zu wollen.
Lachsangeln. Mit höchster Konzentration beobachtet ein Lachsangler das Abtreiben der Fliegenschnur. Die Rute ist nach vorn gestreckt und bereit, auf das leichteste Zeichen eines Anbisses zu reagieren.
Ungewissheit im Stillen
Von dem Moment an, in dem der Angler den ersten Wurf ins Wasser gemacht hat, sind seine Gedanken bei der Lachsfliege. Der Angler wirft die Schnur in einem flachen Winkel quer zur Strömung. Dann kommt das „Mending“ der Schnur; das heißt: Es wird ein Bogen gegen die Strömung gelegt. Danach verfolgt er die Fliege, die Flussabwärts über den Kopf des Lachses schwebt – wenn seine Majestät, der Lachs, überhaupt dort ist.
Nichts passiert. Der Angler schwingt die lange Rute zurück. Er will, dass der Fisch beißt. Er will spüren, wie der erste Lachs der Saison mit seinen 10 oder 20 Pfund davonrast. Ein großer Wirbel an der Wasseroberfläche zeigt, wie der erste Lachs zur Flucht ansetzt. Die lange Rute verneigt sich, und die Rolle singt ihr Lied. Der erste Lachs der Saison ist gehakt.
Crawford Little
Seinen ersten Fisch hat Crawford Little, der Autor dieser Geschichte, mit drei Jahren gefangen.
Mit sieben hat er am berühmten Fluss Spey den Umgang mit der Fliegenrute gelernt. Heute gehört er zu den bekanntesten Lachsanglern der Britischen Inseln.
Über das Lachsangeln hat er eine Reihe von Büchern und Geschichten geschrieben.
Er unterrichtet Fliegenfischen, arbeitet in der Verwaltung von Lachsflüssen mit und kümmert sich um die Vergabe von Angellizenzen.
Lachsangeln. Hier wird ein Lachs mit dem Schwanzwurzelgriff gelandet. Lachse, die auf diese Weise gelandet werden, sind kaum einer Verletzungsgefahr ausgesetzt.
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