Angeln auf Helgoland. Traumhafte Fänge in der Nordsee

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Entdecken Sie das Angelparadies Helgoland. Dorsch, Makrele, Hornhecht und mehr. Expertentipps für Küsten- und Hochseeangelei, beste Spots.

Helgoland, die einzige deutsche Hochseeinsel, liegt etwa 70 km vor der Nordseeküste und bietet Anglern ein einzigartiges Erlebnis. Mit ihrer exponierten Lage inmitten der Nordsee beherbergt die Insel eine vielfältige Meeresfauna und zieht Fischarten an, die in deutschen Küstengewässern sonst kaum zu fangen sind. Für Meeresangler ist Helgoland daher ein wahres Paradies mit zahlreichen Möglichkeiten – vom Brandungsangeln über Spinnfischen bis hin zu Hochseeausfahrten.

Angeln auf Helgoland. Traumhafte Fänge in der Nordsee

Die Anreise nach Helgoland

Die Anreise nach Helgoland erfolgt in der Regel per Schiff von verschiedenen Häfen an der Nordseeküste aus. Die Überfahrt dauert je nach Abfahrtsort zwischen 2 und 4 Stunden. Die großen Fährschiffe können nicht direkt in Helgolands Hafen einlaufen, sondern ankern etwa einen Kilometer vor der Insel.

Von dort werden die Passagiere mit kleineren Börtebooten an Land gebracht. Für Angler empfiehlt es sich, sperriges Angelgerät wie lange Ruten oder Rutenhalter vorab per Fracht auf die Insel zu schicken.

 

Die Insel und ihre Besonderheiten

Helgoland besteht aus zwei Teilen – der Hauptinsel und der vorgelagerten Düne. Auf der Hauptinsel befinden sich das Ober- und Unterland mit den meisten Unterkünften, Geschäften und Restaurants. Die Düne ist über eine kurze Fährverbindung zu erreichen und bietet mit ihren Sandstränden gute Möglichkeiten zum Brandungsangeln.

Aufgrund des einzigartigen Ökosystems gelten auf Helgoland besondere Naturschutzbestimmungen. So ist das Graben nach Wattwürmern als Köder auf der Insel verboten. Angler sollten sich vorab über die aktuellen Regelungen informieren.

Angeln auf Helgoland. Traumhafte Fänge in der Nordsee

Das Angeln auf der Hochseeinsel lässt sich vielseitig gestalten. Neben vielen Küstenangelmöglichkeiten gibt es Hochseeangelfahrten auf Dorsch und Makrele, sogar Ausfahrten auf Hai werden angeboten.

Wer auf der Insel selbst bleibt, findet gute Brandungsangelmöglichkeiten und Molenangelmöglichkeiten an der Süd- und der Ostmole am Südhafen des Unterlandes. Beachten Sie, dass nur die Außenseiten der Molen beangelt werden dürfen!

 

Die besten Angelplätze auf Helgoland

Auf der Hauptinsel.

  • Die Südmole und Ostmole am Südhafen des Unterlandes bieten gute Möglichkeiten zum Brandungs- und Moleangeln. Hier darf allerdings nur an den Außenseiten geangelt werden.
  • An der Westseite der Insel gibt es einige felsige Abschnitte, die sich zum Spinnfischen eignen.

Auf der Düne.

  • Die Außenmole des Dünenhafens ist einer der Top-Spots für Plattfische und Aale.
  • Der Bereich unterhalb der i-Punkt-Mole (wenn zugänglich) und am Dünendamm sind ebenfalls gute Angelplätze.
  • Die Sandstrände eignen sich hervorragend zum klassischen Brandungsangeln.

 

Fischarten und Fangtechniken

Die Gewässer um Die Insel beherbergen eine Vielzahl von Fischarten. Je nach Jahreszeit und Angelmethode können Angler folgende Arten erbeuten:

Ganzjährig

  • Dorsch
  • Wittling
  • Flunder
  • Scholle
  • Kliesche
  • Steinbutt
  • Aal
  • Aalmutter

 

Saisonal (vor allem Sommer)

  • Hornhecht
  • Makrele
  • Stöcker (Bastardmakrele)
  • Meeräsche
  • Köhler
  • Pollack

Seltener.

  • Seezunge
  • Wolfsbarsch
  • Knurrhahn
  • Leng
  • Schellfisch
  • Hundshai (Grundhai)

Die Fangtechniken variieren je nach Zielfisch und Angelplatz.

Angeln auf Helgoland. Traumhafte Fänge in der Nordsee

Angelausfahrt nach Helgoland mit einem der offenen Börteboote, die sonst die Touristen aus den großen Fahrgastschiffen auf die Insel bringen – anlegen können die Fährschiffe dort nämlich nicht.

 

Brandungsangeln.

Hierfür benötigt man lange Ruten (3,90-4,50 m) und Gewichte zwischen 100-200 g, um die Köder weit hinter die Brandung zu werfen. Als Montage eignet sich ein Paternostersystem mit 1-2 Haken. Beste Köder sind Wattwürmer, Seeringelwürmer oder Fischfetzen. Zielfische sind vor allem Plattfische, Dorsche und Wittlinge.

Molen- und Hafenangeln.

An den Molen kann man mit leichterem Gerät (3-3,60 m Ruten) und Grundmontagen oder Posen fischen. Je nach Strömung und Tiefe werden Gewichte zwischen 40-120 g verwendet. Neben Plattfischen und Dorschen lassen sich hier auch Aale und Aalmuttern fangen.

Spinnfischen.

Mit der Spinnrute und Kunstködern wie Blinkern, Wobblern oder Gummifischen lassen sich vor allem Dorsche, Hornhechte und Makrelen überlisten. Gewichte zwischen 20-60 g sind in der Regel ausreichend.

Posenfischen.

Insbesondere für Hornhechte und Meeräschen ist das Angeln mit der Pose erfolgreich. Für Hornhechte werden Köderfische oder Fischfetzen in 1-2 m Tiefe angeboten. Meeräschen lassen sich mit Brotflocken an feinem Gerät überlisten.

 

Saisonale Besonderheiten

Das Angeln auf der Insel unterliegt jahreszeitlichen Schwankungen.

Frühjahr (März-Mai).

Die Dorsche kommen zum Laichen in Küstennähe. Auch die ersten Plattfische werden aktiv. Ende April/Anfang Mai erscheinen die Hornhechte.

Sommer (Juni-August).

Hochsaison für Makrelen, Hornhechte und Stöcker. Auch Meeräschen sind jetzt häufiger anzutreffen. In den Sommermonaten kommen mit den Makrelenschwärmen auch Haie (vor allem Hundshaie) in die Gewässer um Helgoland.

Herbst (September-November).

Die Makrelen und Hornhechte ziehen ab, dafür sind jetzt große Dorsche und Wittlinge in Küstennähe zu fangen. Auch für Plattfische ist der Herbst eine gute Zeit.

Winter (Dezember-Februar).

Das Angeln wird schwieriger, ist aber bei gutem Wetter möglich. Dorsche und Plattfische sind die Hauptzielfische.

 

Hochseeangeln vor Helgoland

Neben dem Angeln von Land aus bietet Helgoland hervorragende Möglichkeiten für Hochseeausfahrten. Mehrere Anbieter organisieren regelmäßig Angeltouren mit den typischen Helgoländer Börtebooten. Diese offenen Boote fassen in der Regel 10-12 Angler und fahren die fischreichen Gründe rund um die Insel an.

 

Typische Ausfahrten.

  1. Dorschangeln.
    Ganzjährig möglich, besonders ergiebig im Frühjahr und Herbst. Die Boote fahren zu Wracks oder über Sandbänke, wo sich die Dorsche aufhalten. Geangelt wird meist mit Pilkern oder Gummifischen am Jigkopf.
  2. Makrelenangeln.
    Von Juni bis August, wenn die Makrelenschwärme in die Gewässer um Helgoland ziehen. Geangelt wird mit speziellen Makrelenvorfächern (Paternoster) mit mehreren bunten Federn oder kleinen Gummifischen. Am unteren Ende wird oft ein Pilker oder Blei befestigt.
  3. Plattfischangeln.
    Ganzjährig möglich, besonders im Frühjahr und Herbst. Die Boote suchen flachere Sandbänke auf. Geangelt wird mit Naturködern (Wattwurm, Seeringelwurm) an Paternostersystemen.
  4. Haiangeln.
    Eine Besonderheit in den Sommermonaten. Ziel sind meist Hundshaie (Grundhaie), die mit den Makrelenschwärmen in die Gegend kommen. Hierfür werden spezielle Ausfahrten mit verstärktem Gerät angeboten.

Die Ausfahrten dauern in der Regel 3-5 Stunden. Da die Börteboote offen sind, ist wetterfeste Kleidung unerlässlich. Auch Sonnenschutz und eventuell Medikamente gegen Seekrankheit sollten nicht vergessen werden. Die meisten Anbieter stellen Leihangeln zur Verfügung, erfahrene Angler bringen aber oft ihr eigenes Gerät mit.

Angeln auf Helgoland. Traumhafte Fänge in der Nordsee

Hornhechte werden ebenfalls mit der Pose befischt

Der Fetzenköder sollte in 1 bis 2 m Tiefe angeboten werden. Dorsch, Hornhecht und Makrele lassen sich auch gut an der mittelschweren Spinnrute mit kleinen Pilkern oder Blinkern zwischen 20 und 60 g fangen.

Beim Dorschfang ist es entscheidend, den Köder in Grundnähe zu führen, während der Hornhecht nur im Oberflächenwasser auf den Blinker geht.

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Angeln in der gleißenden Nachmittagssonne. Auch bei gutem Wetter empfiehlt sich immer eine Öljacke: Zu schnell kann das Wetter umschlagen.

 

Ausrüstung und Köder

Die benötigte Ausrüstung hängt von der gewählten Angelmethode ab. Hier eine Übersicht der wichtigsten Gerätschaften:

Brandungsangeln.

  • Ruten: 3,90-4,50 m, Wurfgewicht 100-250 g
  • Rollen: Stabile Stationärrollen mit hoher Schnurfassung
  • Schnur: 0,35-0,40 mm monofile oder geflochtene Schnur 0,14-0,18 mm
  • Vorfächer: 1-2 Haken-Paternostersysteme
  • Bleie: 100-200 g Krallenbleie oder Sargbleie

Molen- und Hafenangeln.

  • Ruten: 3,00-3,60 m, Wurfgewicht 50-150 g
  • Rollen: Mittelgroße Stationärrollen
  • Schnur: 0,30-0,35 mm monofile oder geflochtene Schnur 0,12-0,14 mm
  • Vorfächer: Einfache Grundmontagen oder Paternostersysteme
  • Bleie: 40-120 g je nach Strömung

Spinnfischen.

  • Ruten: 2,70-3,00 m, Wurfgewicht 20-60 g
  • Rollen: Mittelgroße Stationärrollen
  • Schnur: Geflochtene Schnur 0,12-0,16 mm
  • Kunstköder: Blinker, Wobbler, Gummifische in verschiedenen Größen und Farben

Posenfischen.

  • Ruten: 3,00-3,60 m, leichte bis mittlere Aktion
  • Rollen: Mittelgroße Stationärrollen
  • Schnur: 0,25-0,30 mm monofile Schnur
  • Posen: Verschiedene Durchlauf- und Feststellposen
  • Vorfächer: 0,20-0,25 mm, Hakengröße je nach Zielfisch

 

Hochseeangeln.

  • Ruten: Bootsruten 2,10-2,40 m, Wurfgewicht 100-300 g
  • Rollen: Stabile Stationär- oder Multirollen
  • Schnur: Geflochtene Schnur 0,14-0,20 mm
  • Pilker: 60-200 g in verschiedenen Farben
  • Gummifische: 10-20 cm an Jigköpfen 60-120 g
  • Makrelenvorfächer

 

Köder.

Da das Graben nach Wattwürmern auf der Hochseeinsel verboten ist, müssen Naturköder mitgebracht oder vor Ort gekauft werden. Folgende Köder haben sich bewährt:

  • Wattwürmer (wenn mitgebracht)
  • Seeringelwürmer
  • Sandaale/Tobiasfische
  • Fischfetzen (Makrele, Hering)
  • Tintenfischstücke
  • Garnelen
  • Muschelfleisch
  • Brotflocken (für Meeräschen)

Für Kunstköder gilt. Eine Auswahl an Blinkern, Wobblern und Gummifischen in verschiedenen Größen, Farben und Gewichten sollte immer dabei sein.

 

Praktische Tipps für den Angelurlaub auf Helgoland
  1. Unterkunft.
    Frühzeitig buchen, besonders in der Hauptsaison. Es gibt Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen sowohl auf der Hauptinsel als auch auf der Düne.
  2. Angelkarten.
    Für das Angeln auf der Insel ist kein spezieller Angelschein erforderlich. Der normale Fischereischein reicht aus.
  3. Wetterbedingungen.
    Das Wetter auf der Hochseeinsel kann schnell umschlagen. Immer wetterfeste Kleidung und Sonnenschutz mitnehmen.
  4. Köder.
    Da Wattwürmer nicht gegraben werden dürfen, diese entweder mitbringen oder vor Ort kaufen. Alternativ Kunstköder oder andere Naturköder verwenden.
  5. Fischverwertung.
    Viele Unterkünfte bieten Möglichkeiten zum Einfrieren der Fänge. Einige Restaurants auf der Insel bereiten auch gefangene Fische zu.
  6. Ausrüstung.
    Sperriges Gerät wie lange Ruten oder Rutenhalter am besten vorab per Fracht schicken.
  7. Hochseeangeln.
    Ausfahrten frühzeitig buchen, besonders in der Hauptsaison. Seekrankheit-Medikamente nicht vergessen.
  8. Mindestmaße und Schonzeiten:
    Über aktuelle Bestimmungen informieren. Wichtige Mindestmaße. Dorsch 35 cm, Scholle 25 cm, Flunder 25 cm, Aal 35 cm.
  9. Beste Angelzeiten.
    Oft sind die Dämmerungsstunden besonders erfolgreich. Gezeitentabellen beachten, da die Beißaktivität oft mit dem Tidenwechsel zusammenhängt.
  10. Inselerkunden.
    Neben dem Angeln lohnt sich auch eine Erkundung der Insel. Sehenswert sind u.a. die roten Felsen, der Leuchtturm und das Hummerbuden-Ensemble im Unterland.

Die Angelfahrten werden übrigens nicht mit Kuttern, sondern den offenen Börtebooten gemacht, entsprechende Kleidung ist ratsam, außerdem sollte man seefest sein. Leihangeln sind an Bord erhältlich. Der Käpt’n Klaus Block erzählt uns über das Haiangeln. Der Hundshai, auch Grundhai genannt, kommt im Sommer mit den Makrelenschwärmen.

Die Fanggründe liegen weiter von der Insel entfernt. Die durchschnittliche Größe liegt bei 1,2 mund 10 bis 15 kg, die größten Exemplare bei 40 kg. Entsprechend kräftig muss das Gerät sein.

Wer keine Leihrute nehmen will, sollte eine Bootsrute um 20 lbs mitbringen, bestückt mit einer Multirolle und einer 30-lbs-Leine, geflochten oder monofil. Montiert werden Bleie um 500 g und ein Makrelenfetzen am Haken der Größe 6/0. Ein wenig Glück muss man allerdings haben: An guten Tagen wird pro Boot etwa ein Hai gefangen.

Angeln auf Helgoland. Traumhafte Fänge in der Nordsee

 

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