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Die meisten Angler denken bei Rubby Dubby sofort an Haie. Dabei funktioniert dieses Lockmittel auch bei vielen anderen Meeresfischen
Rubby Dubby ist ein Lockfutter, das beim Bootsangeln auf hoher See verwendet wird. Es ist aus zerhacktem Fisch, Kleie und Fischöl zusammengemischt und hinterlässt im Wasser eine lange Spur, der die Raubfische bis an ihren Ausgangspunkt folgen. Fische mit fettigem Fleisch, wie etwa Makrelen und Heringe, ergeben den besten und kräftigsten Rubby Dubby. Vielleicht liegt das daran, dass Fett sich nicht im Wasser auflöst, sondern in Form von Tröpfchen im Wasser schwimmt und so eine „Fährte“ bildet.
Eine anrüchige Mischung
Je anrüchiger die Mischung, desto besser wirkt sie. Daher ist es oft sinnvoll, statt eines frischen Fisches einen halbverfaulten zu nehmen. Rubby Dubby wird hauptsächlich als Lockmittel für Haifische verwendet; es eignet sich aber auch zum Angeln auf die unterschiedlichsten Seefischarten.
Die Skipper der Haifänger kaufen ihr Fischöl in Zwanzig-Liter-Kanistern von Tierfutterhändlern. Kleie gibt es dort ebenfalls, oder aber in Zoogeschäften. Die Kleie saugt das Öl und die Fischpartikel auf und verteilt sich im Meer, wodurch eine immer breiter werdende Schmier-und Geruchsspur entsteht.
Sobald das Rubby Dubby in ausreichender Menge zusammengemischt ist, füllt man es in feinmaschige Zwiebelnetze. Für die Raubfische des Ober- und Mittelwassers, wie z. B. Haie und Wolfsbarsche, werden diese Netze nur so weit über die Reling gehängt, dass sie gerade halb unter Wasser sind.
Durch die Bewegung des Bootes klatscht das Netz immer wieder auf das Wasser, so dass ein ständiger Strom von Rubby-Dubby-Partikeln freigesetzt wird.
Um Rubby Dubby herzustellen, braucht man einen Fleischwolf. Auf einem Haifänger gehört er in der Regel zur Bordausrüstung, doch auf einem normalen Charterboot nicht unbedingt.
Für Conger und Hundshaie gibt es eine einfachere, aber höchst wirksame Anfüttermethode mit Rubby Dubby: Das mit Kleie, Fischöl und zerhacktem Fisch gefüllte Netz wird an der Ankerkette befestigt. So gelangt das Lockfutter schnell zum Grund – wo es ja auch hin soll.
Der einzige Nachteil dieser Methode ist, dass Hundshaie und andere Haifischarten keine Anstrengung scheuen, um an das Rubby Dubby heranzukommen, und dabei die Netze zerreißen.
Die Hauptbestandteile einer Rubby-Dubby-Mischung: stinkende Fischabfälle. Hier ist es Thunfisch, doch auch jeder andere fettige Fisch ist geeignet. Makrelen, Sardinen und Heringe ziehen die Raubfische gleich gut an.
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Mini-Dubby
Eine fast schon traditionelle Technik für das Ausbringen von Lockfutter im Meer besteht darin, eine Papiertüte mit Rubby Dubby und einem Stein zu füllen. Die Tüte wird einfach an der Schnur befestigt und mit einem kräftigen Ruck gelöst, sobald sie am Grund angelangt ist. Durch den Stein zerreißt die Tüte, und das Lockfutter wird freigesetzt.
Was theoretisch so simpel klingt, ist in der Praxis keineswegs einfach. Häufig reißt das aufgeweichte Papier in der Strömung auf, noch bevor es den Grund erreicht hat, und das ganze Rubby Dubby geht verloren.
Manche Angler verwenden einen Bait Dropper, um das Lockfutter zum Fisch hinunterzubekommen. Auch wenn solche Dropper viel größer sind als die beim Süßwasserfischen verwendeten Typen, funktioniert diese Methode nach dem gleichen Prinzip.
Der Draht, der das Vorderteil des Droppers festhält, löst sich beim Auftreffen auf den Meeresboden, das Rubby Dubby wird freigesetzt, und eine Duft spur entsteht, die direkt zum Haken führt.
Das Aushängen der Rubby-Dubby-Netze
Soll eine flache Duftspur erzielt werden, hängt man das Netz mit der Strömung über die Reling. Das Boot treibt von der Fettspur weg, die größenteils an der Oberfläche bleibt. Für eine tiefe Spur hängt man das Netz gegen die Strömung ins Wasser. Das Rubby Dubby wird unter den Kiel gedrückt und dort in einem steileren Winkel abgelenkt. Manche Skipper legen die Rubby-Dubby-Netze beidseitig aus, so dass die Spur von der Oberfläche bis zum Grund reicht.
Köder für Fotografen
Auch mit einem durchbohrten 35-mm-Filmdöschen lässt sich eine Duft spur legen. Man füllt das Döschen mit in Fischöl getränkter Watte oder mit einem Schwamm und befestigt es zwischen Bodenblei und Paternosterarm.
Dubby in der Tiefe
Für Grundräuber, wie beispielsweise Conger und Lengfische, wird ein feinmaschiges Zwiebelnetz mit Rubby Dubby an der Ankerkette befestigt.
Haie (hier ein Blauhai) sind seit jeher das traditionelle Ziel der mit Rubby Dubby anködernden Angler. Doch eignet sich dieses Lockfutter für viele andere Raubfische genauso gut.