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Entdecken Sie die einfache, geruchsarme Methode zur Madenzucht in nur 8 Tagen. Lernen Sie, wie Sie Angelköder für Großfische selbst herstellen
Die Kunst der geruchsarmen Madenzucht ist für viele Angler ein gut gehütetes Geheimnis. Selbstgezüchtete Maden sind nicht nur kostengünstig, sondern auch äußerst effektiv beim Angeln auf scheue Fische wie große Brassen. In diesem ausführlichen Leitfaden erfahren Sie alles Wissenswerte über die geruchsarme Madenzucht und wie Sie in nur 8 Tagen Ihre eigenen hochwertigen Angelköder produzieren können.
Warum selbstgezüchtete Maden?
Bevor wir uns den Details der Madenzucht widmen, lohnt es sich, die Vorteile selbstgezüchteter Maden genauer zu betrachten:
- Überlegene Qualität: Selbstgezüchtete Maden sind weicher, fleischiger und knackiger als gekaufte Exemplare. Sie haben eine dünnere Haut und sind dadurch für Fische attraktiver.
- Frische garantiert: Bei der eigenen Zucht haben Sie die volle Kontrolle über das Alter der Maden. So können Sie sicherstellen, dass Sie immer mit topfrischen Ködern angeln.
- Kostenersparnis: Auf lange Sicht ist die eigene Madenzucht deutlich günstiger als der regelmäßige Kauf im Angelladen.
- Verfügbarkeit: Sie sind nicht mehr auf Öffnungszeiten von Angelgeschäften angewiesen und haben immer Zugriff auf hochwertige Köder.
- Anpassungsfähigkeit: Durch Variation des Zuchtsubstrats können Sie die Eigenschaften der Maden beeinflussen und an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Der optimale Zeitpunkt für die Madenzucht
Die Madenzucht ist am effektivsten im Sommer und Herbst durchzuführen. Dies hat mehrere Gründe:
- Höhere Temperaturen begünstigen die Entwicklung der Maden
- In diesen Jahreszeiten sind mehr Fliegen aktiv
- Sommer und Herbst sind die Hauptfangzeiten für viele Fischarten, insbesondere Brassen
Es ist wichtig, den Zuchtprozess gut zu timen. Beginnen Sie etwa 8-10 Tage vor Ihrem geplanten Angelausflug mit der Zucht. So stellen Sie sicher, dass die Maden zum Angeln im perfekten Stadium sind.
Schritt-für-Schritt Anleitung zur geruchsarmen Madenzucht
Tag 1-2: Vorbereitung und Eiablage
- Wählen Sie zwei Stücke frisches Fleisch (z.B. Hähnchen, Lamm oder Schweineherz), jeweils etwa faustgroß.
- Platzieren Sie das Fleisch in einem sauberen Plastikeimer.
- Stellen Sie den Eimer an einen dunklen, aber zugänglichen Ort wie einen Schuppen oder eine Garage.
- Decken Sie den Eimer bis auf ein kleines Loch (ca. 2-3 cm Durchmesser) ab.
- Öffnen Sie in der Nähe ein Fenster oder eine Tür, damit Fliegen angelockt werden.
- Lassen Sie den Eimer über Nacht stehen, damit die nachtaktiven blauen Schmeißfliegen ihre Eier ablegen können.
Legen Sie zwei Stücke frisches Fleisch in eine Zeitung, die in einen Plastikeimer oder ein ähnliches Gefäß eingehängt ist. Im Deckel wird ein Loch für die Fliegen gelassen. Der Eimer wird in einen dunklen Raum gestellt, ein Fenster ist offen.
Sie brauchen so viele Eier, wie auf eine kleine Münze passen. Sollten es mehr Eier sein, werden sie entfernt.
Das Fleisch mit den Fliegeneiern wird in Zeitungspapier gewickelt, unten in den Eimer gelegt und mit Kleie bedeckt.
Nach einigen Tagen haben sich die Maden entwickelt. Sollte das Fleisch nicht reichen, geben Sie mehr hinzu.
Nach einer Woche kriechen die ausgewachsenen Maden aus dem Fleisch. Gesiebt werden sie in frische Kleie gegeben.
Tag 3: Kontrolle und Vorbereitung der Brutumgebung
- Überprüfen Sie am Morgen das Fleisch auf Fliegeneier. Sie sollten etwa so viele Eier sehen, wie auf einer kleinen Münze Platz finden würden.
- Entfernen Sie überschüssige Eier vorsichtig mit einem sauberen Messer.
- Wickeln Sie das Fleisch mit den Eiern in sauberes Zeitungspapier ein.
- Legen Sie das eingewickelte Fleisch zurück in den Eimer.
- Bedecken Sie alles großzügig mit Weizenkleie. Die Kleie dient als Wärmeisolator und Geruchsbarriere.
Tag 4-6: Entwicklung der Maden
- Lassen Sie den Eimer für drei Tage ungestört stehen.
- In dieser Zeit schlüpfen die Maden aus den Eiern und beginnen, sich vom Fleisch zu ernähren.
- Kontrollieren Sie am Ende des dritten Tages kurz den Fortschritt.
- Sollte das Fleisch bereits stark von den Maden zerfressen sein, geben Sie etwas frisches Fleisch hinzu.
- Wickeln Sie das neue Fleisch ebenfalls in Zeitungspapier ein und bedecken Sie alles wieder mit Kleie.
Tag 7-8: Ernte und Lagerung der Maden
- Nach weiteren zwei Tagen sollten die Maden ausgewachsen sein und beginnen, aus dem Fleisch zu kriechen.
- Sieben Sie die Maden durch ein Sieb mit 3 mm Maschenweite.
- Sammeln Sie die gesiebten Maden in frischer, sauberer Kleie.
- Optional: Fügen Sie der Kleie etwas gezuckerte Milch hinzu, um die Maden für Brassen noch attraktiver zu machen.
- Lagern Sie die Maden kühl, aber nicht im Kühlschrank. Eine Temperatur von 10-15°C ist ideal.
Tipps für eine erfolgreiche und geruchsarme Madenzucht
- Hygiene ist entscheidend: Verwenden Sie nur saubere Materialien und Behälter.
- Temperaturkontrolle: Achten Sie darauf, dass die Zuchtumgebung nicht zu warm wird. Hohe Temperaturen beschleunigen zwar die Entwicklung, fördern aber auch Geruchsbildung.
- Luftzirkulation: Sorgen Sie für eine leichte, aber nicht zu starke Belüftung des Zuchtbehälters.
- Qualität des Zuchtsubstrats: Verwenden Sie nur frisches, hochwertiges Fleisch. Vermeiden Sie bereits angegammeltes oder stark riechendes Fleisch.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie den Zuchtfortschritt täglich, ohne dabei das System zu sehr zu stören.
- Richtige Lagerung: Bewahren Sie die fertigen Maden in sauberer Kleie auf und erneuern Sie diese regelmäßig.
- Experimentieren: Probieren Sie verschiedene Fleischsorten aus, um die für Sie optimalen Zuchtbedingungen zu finden.
Vorteile der beschriebenen Methode
Die hier vorgestellte Methode zur Madenzucht bietet mehrere entscheidende Vorteile:
- Geruchsminimierung: Durch die Verwendung von Kleie und die kontrollierte Zuchtumgebung wird die Geruchsentwicklung stark reduziert.
- Sauberkeit: Im Vergleich zu offenen Zuchtmethoden ist diese Variante deutlich hygienischer und sauberer.
- Kontrolle: Sie haben volle Kontrolle über den Zuchtprozess und können bei Bedarf eingreifen.
- Qualität: Die produzierten Maden sind von höchster Qualität und ideal für das Angeln auf scheue Fische.
- Flexibilität: Die Methode lässt sich leicht an verschiedene Bedingungen und Bedürfnisse anpassen.
Einsatz der selbstgezüchteten Maden beim Angeln
Selbstgezüchtete Maden sind besonders effektiv beim Angeln auf vorsichtige Fische wie große Brassen. Hier einige Tipps für den erfolgreichen Einsatz:
- Anfüttern: Verwenden Sie einen Teil der Maden zum Anfüttern. Dies lockt die Fische an und gewöhnt sie an den Köder.
- Hakenköderung: Setzen Sie 2-3 Maden auf den Haken. Die weiche Konsistenz macht sie besonders attraktiv für die Fische.
- Kombination mit anderen Ködern: Probieren Sie Kombinationen aus Maden und anderen Ködern wie Mais oder Wurmstücken.
- Regelmäßiges Erneuern: Wechseln Sie die Maden am Haken regelmäßig, um immer einen frischen, aktiven Köder zu präsentieren.
- Anpassung an die Situation: Beobachten Sie das Verhalten der Fische und passen Sie die Anzahl und Präsentation der Maden entsprechend an.
Ethische Überlegungen und Alternativen
Während die Madenzucht für viele Angler eine effektive Methode ist, um an hochwertige Köder zu gelangen, gibt es auch ethische Bedenken bezüglich der Verwendung lebender Tiere als Köder. Es ist wichtig, sich dieser Aspekte bewusst zu sein und verantwortungsvoll mit den Maden umzugehen. Für Angler, die nach Alternativen suchen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Künstliche Maden: Es gibt inzwischen sehr realistische künstliche Maden auf dem Markt, die eine tierfreie Alternative darstellen.
- Pflanzliche Köder: Mais, Hanf oder spezielle Boilies auf pflanzlicher Basis können ebenso effektiv sein.
- Methode Feeder: Diese Angeltechnik setzt auf das Anfüttern mit einem Futterkorb und kann oft auch ohne lebende Köder erfolgreich sein.
- Kunstköder: Für viele Fischarten gibt es effektive Kunstköder, die lebende Köder ersetzen können.
Fazit
Die geruchsarme Madenzucht ist eine Kunst, die jedem engagierten Angler zugänglich ist. Mit der richtigen Technik und etwas Übung können Sie in nur 8 Tagen hochwertige, frische Maden für Ihre Angelausflüge produzieren. Die selbstgezüchteten Maden bieten nicht nur eine überlegene Qualität, sondern auch eine kostengünstige Alternative zu gekauften Ködern.
Bedenken Sie jedoch, dass die Madenzucht Zeit und Aufmerksamkeit erfordert. Es ist wichtig, den Prozess sorgfältig zu planen und durchzuführen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Mit der Zeit werden Sie ein Gefühl dafür entwickeln, wie Sie die Zucht optimal an Ihre Bedürfnisse und die lokalen Bedingungen anpassen können.
Ob Sie sich nun für die Madenzucht entscheiden oder alternative Methoden bevorzugen – das Wichtigste beim Angeln bleibt der respektvolle Umgang mit der Natur und den Fischen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Techniken und finden Sie heraus, was für Sie am besten funktioniert. Mit dem richtigen Ansatz und etwas Geduld werden Sie bald die Vorteile selbstgezüchteter Maden beim Angeln erleben können.
Brassen der zwei-bis-vier-Pfund-Klasse lassen sich an manchen Tagen nur mit Maden aus der eigenen Zucht fangen. Viele Angler ekeln sich vor der Madenzucht, aber die hier beschriebene Methode ist fast geruchsfrei und macht kaum Schmutz. Der Aufwand ist auch nicht sehr groß.
Leicht genervt
Zeitweise kann man Brassen in Massen fangen, mit allen möglichen Ködern, auch mit den Maden aus dem Angelladen. Doch die großen Brassen sind leicht bei der Futteraufnahme zu stören, sind schnell genervt und lehnen den Köder ab. Sie spucken die industriell produzierten Maden oft wieder aus, wenn sie nicht wirklich frisch sind und eine recht harte Haut haben.
Oder sie lutschen die Maden nur aus. Deshalb lohnt es sich, nach der qualitativ besten Made zu suchen. Und diese Made bekommt man nur aus der eigenen Zucht.
Sommer und Herbst
Maden kann man nur im Sommer und Herbst selbst erbrüten, und das ist auch die Hauptfangzeit für Brassen. Der Gedanke an den Geruch, den eine Madenzucht macht, lässt viele Angler ihre Nase rümpfen. Mit der folgenden Methode lassen sich Schmutz und Geruch auf ein Minimum reduzieren oder ganz vermeiden.
Etwa acht Tage dauert es, Maden zu erbrüten. Starten Sie nie die Madenzucht zu früh – es kommt beim Fischen darauf an, wirklich frische Maden zu haben. Man nimmt zwei Stücke Frischfleisch vom Hähnchen, Lamm, ein Stück Schweineherz oder ein anderes Frischfleisch. Das Fleisch wird in einen Plastikeimer gegeben; der Eimer wird an einen dunklen Ort (Schuppen oder Garage) gestellt und bis auf ein kleines Loch abgedeckt. Dann wird ein Fenster oder eine Tür offengelassen, damit der Duft des Fleisches Fliegen anlocken kann und sie ihre Eier auf dem Fleisch ablegen können.
In der Nacht sollte eine nahe Verwandte der blauen Schmeißfliege das Fleisch besucht haben. Sie fliegt nur nachts und legt ihre Eier in Trauben auf frisches Fleisch, nicht auf Aas. Für die Madenzucht brauchen Sie genug Eier, um ein Einpfennigstück zu bedecken. Überschüssige Eier sollten mit einem Messer abgekratzt werden. Das Fleisch mit den Eiern wird in Zeitungspapier eingewickelt, in den Eimer gegeben und mit reichlich Weizenkleie bedeckt. Die Kleie verhindert, dass weitere Fliegen ihre Eier ablegen, sorgt für Wärme und verhindert fast ganz die Geruchsentwicklung.
Der Eimer wird jetzt für drei Tage zur Seite gestellt. In dieser Zeit entwickeln sich aus den Eiern kleine Maden. Jetzt sollte man kurz nachgucken. Wenn die Maden das Fleisch fast aufgefressen haben, müssen Sie etwas Fleisch dazugeben. Das Fleisch wird wieder in Zeitungspapier eingewickelt und unter Kleie begraben. Nach weiteren zwei Tagen sind die Maden ausgewachsen und kriechen aus dem Fleisch. Jetzt werden sie durch ein Sieb mit 3 mm Maschenweite gegeben und in frischer Kleie aufbewahrt.‘ Sie haben einen der effektivsten Köder für Brassen; einige Angler geben noch etwas gezuckerte Milch in die Kleie, um die Maden für die Brassen leicht süß zu machen!
Schmeißfliegen
Die meisten Schmeißfliegen legen ihre Eier auf Aas. Aber unter den blauen Schmeißfliegen gibt es eine Art, die ihre Eier nur auf frischem Fleisch und in der Dunkelheit ablegt. Das ermöglicht eine saubere Madenzucht. Wer Fleisch im Sommer draußen liegen lässt, bekommt es mit vielen grünen und blauen Schmeißfliegen zu tun. Deshalb darf bei dieser Art der Madenzucht das Stück Fleisch nur eine Nacht in einem dunklen Raum für Fliegen zugänglich sein.
Made in England
Die britischen Angler sind als erste auf diese Madenzucht gekommen. Selbstgezüchtete Maden sind nicht nur für den scheuen Brassen ausgezeichnet. Ob an der Pose oder an der Zitterspitzenrute, die Maden aus eigener Zucht bringen fast immer Bisse! Im Norden Englands greifen viele Kanalangler auf diese Maden zurück, wenn sie Rotaugen oder auch kleinere Brassen in einem Match fangen. Diese Maden haben so manchen Rekord-Fisch erbeutet.