Fischen in Prielen und kleinen Wasserläufen

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Das Fischen in Prielen und kleinen Wasserläufen ist für viele Angler ein wenig erforschtes Revier. Plattfische und Aale sind hier zu finden

Das Fischen in Prielen ist eine beliebte Aktivität für Angler, die nach vielfältigen Meeresfischarten suchen. Diese flachen, küstennahen Gewässer bieten eine reiche Fischvielfalt, darunter Barsche, Plattfische und Krebse. Angler können hier oft erfolgreich sein und gleichzeitig die natürliche Schönheit der Küstenregionen genießen.

Fischen in Prielen und kleinen Wasserläufen

Eine beliebte Aktivität für Angler, ist das Fischen in Prielen

Die Nordseeküste hat neben den Mündungen der großen Flüsse ein weitverzweigtes System von Prielen und kleinen sowie kleinsten Wasserläufen, das die flache Küstenlandschaft netzartig durchzieht. Der Grund dieser Gewässer besteht normalerweise aus Sedimentablagerungen und Schlick. Das unablässige Kommen und Gehen von Ebbe und Flut hat diesen Schlick aufgebaut.

Es gibt auch Bereiche, in denen sich Sand abgelagert hat. Dieser feste, saubere Sandboden ist für den Angler besonders interessant, weil er hier mit anderen Montagen und Methoden fischen kann. In jahrhundertelangem Kampf hat der Mensch den fruchtbaren Schlammboden dem Meer abgerungen. Das geschah mit Hilfe von Entwässerungsgräben und Eindeichungen.

Das flache Marschland, wie zum Beispiel im schleswig-holsteinischen Dithmarschen, besteht aus dem Schlick des früheren Meeresbodens; auch die Ufer der Gräben und der kleinen Wasserläufe sind aus diesem Material. Die Ufer dieser Gräben sind oft steil und kaum begehbar – oder sie sind so dicht mit Schilf bewachsen, dass man kaum hindurchkommt.

Die Gräben und Entwässerungsläufe werden – je weiter sie „ins Meer gehen“ – zu Prielen. Die verästelten Rinnen der Priele bilden die Hauptwege für das bei Flut und Ebbe ein – und ausströmende Wasser. Besonders die Saugwirkung des Ebbstroms lässt die Priele ausfurchen.

Fischen in Prielen und kleinen Wasserläufen

Fischen in Prielen. Leichtes Süßwassergeschirr ist oft das einzige Mittel, um die vorsichtige Meeräsche in den Marschgräben zu überlisten. Dieser Angler hat alle Hände voll zu tun: Er drillt eine Meeräsche an einer Avon-Rute mit feiner Schnur und einem kleinen Haken.

Priele können auch bei Niedrigwasser noch gefüllt sein. Wer hier fischen will, muss die Trampelpfade einheimischer Angler suchen. Oft führen diese Pfade allerdings zu einem Bootsliegeplatz. Dieser Landschaftstyp findet sich zum Beispiel im Neufelderkoog, gleich oberhalb des Nord-Ostsee-Kanals. Der fruchtbare Schlamm dieser Region beheimatet unzählige kleine Tierchen, die weite Bereiche kolonisieren können. Wattwürmer, Nordseegarnelen („Krabben“), andere Krebse (die lästigen Wollhandkrabben) und ein weiteres Dutzend verschiedener Schalentierarten gedeihen dort in großer Zahl. Darüber hinaus gibt es so viele Kleinstlebewesen, die so winzig sind, dass nur ein hungriger Fisch sie überhaupt wahrnehmen kann.

Fischen in Prielen und kleinen Wasserläufen

Fischen in Prielen. Viele Entwässerungsgräben durchziehen die Marschlandschaft. Auf dem trockengefallenen Grund suchen Möwen nach Nahrung. Bei Flut finden auch Fische viel Futter im Schlick.

Es sind hauptsächlich drei Fischarten, die hier vorkommen: Aale, Flundern und mancherorts auch Meeräschen. Flundern sind fast das ganze Jahr über anwesend. In den meisten Gebieten ziehen sie im März und April fort, um im tieferen Wasser zu laichen, doch kehren sie anschließend wieder in die ergiebigen Weidegründe zurück.

Flundern ziehen mit der hereinkommenden Flut so hartnäckig auch das nur wenige Zentimeter tiefe Wasser hinauf, dass sämtliche bekannte Regeln über die Scheu der Fische nicht zu gelten scheinen. Wenn das Wasser klar ist und die Sonne scheint, wärmen sie sich gern an der Oberfläche.

Flundern verteilen sich im gesamten Gebiet der Gräben und Priele. Der Schlüssel zum Fang vieler und schöner Plattfische besteht darin, diese Wasserläufe bei Ebbe zu erforschen. Man muss sich merken, wo die Kanäle verlaufen.

Denn dort ist die Strömung stärker, auch wenn die Flut alles bedeckt hat. Die Plattfische sammeln sich in diesen Kanälen und warten darauf, dass ihnen die Nahrung vors Maul gespült wird.

Fischen in Prielen und kleinen Wasserläufen

Fischen in Prielen, Eine kapitale Meeräsche, die in einem Entwässerungsgraben an der Küste gefangen wurde. Wer einen Fisch dieser Klasse überlistet, darf stolz sein.

Aale: Im Küstengebiet sind zwei Vertreter derselben Art anzutreffen: Blank- und Gelbaale.

Die Blankaale kehren bereits aus dem Süßwasser in den Atlantik zurück, um in der Sargassosee zu laichen, während die Gelbaale noch nicht geschlechtsreif sind. Einige von ihnen bleiben im Küstenbereich, andere wandern die Flüsse hinauf und kehren später als Blankaale zurück. Im Frühjahr ziehen die kleine Aale in die schmalen Wasserläufe nahe der Küste.

Jetzt lohnt sich das Fischen in Prielen, denn manchmal kommen sie in großer Zahl, und meist haben sie schon das Mindestmaß erreicht (35 cm in Schleswig-Holstein bzw. 28 cm in niedersächsischen Küstengewässern). Mit Tau-, Watt- und Seeringelwürmern, Butterkrebsen und auch Fischstückchen kann man mit etwas Glück Massenfänge landen.

Beliebt ist auch Pöddern vom Boot aus. Beim Pöddern wird ohne Haken gefischt. Der Aal bleibt mit den Zähnen an einem Wollfaden hängen, auf den ein paar Dutzend Tauwürmer gezogen sind. Große Aale in hohen Stückzahlen zu fangen erfordert viel Erfahrung.

Auch hier gilt: die dicken Aale sitzen vom Sommer an auch in kleinen Gräben, die so klein sein können, dass Nichtangler dort kaum Fische vermuten würden. Früher erfolgte das „Fischen“ mit den heute verbotenen Legeschnüren (auch „Aalschnüre“ genannt), oder sie wurden mit „Aalgabeln“ gestochen. Aber auch mit schonenderen Angelmethoden lassen sich die großen Aale in diesen schwierigen Küstengewässern gelegentlich in großer Zahl erbeuten.

Wer einen guten Angelplatz für das Fischen in Prielen kennt, kann die Aale sogar anlocken. Dazu wird ein mit Fischabfällen und zerstampften Krebsen (Wollhandkrabben) gefüllter alter Zwiebelsack im Schlick angepflockt. Leider verraten die Kenner solche Stellen kaum.

Wer die Augen offenhält, wird in jenen Wasserläufen, die immer Wasser führen, manchmal alte Wäschetrommeln entdecken. Einheimische hältern darin die dicken Aale bis zum nächsten Räucherfest. Günstig ist es, an kleinen Gräben bei auflaufendem Wasser nach Aalen zu suchen.

 

 

Ein Priel bei Ebbe und Flut

Fischen in Prielen und kleinen Wasserläufen

Fischen in Prielen, Bei Niedrigwasser sind nur noch die tiefsten Priele mit Wasser gefüllt. Weite Wattflächen liegen jetzt trocken und stehen den Vögeln und Ködersuchern offen. Manchmal bleiben die Flundern im Priel und fressen selbst bei Ebbe noch weiter.

Fischen in Prielen und kleinen Wasserläufen

Fischen in Prielen, Bei auflaufender Flut, wenn die Priele vollaufen und das Wasser das Watt überspült, ist die beste Angelzeit. Denn mit der Flut kommen auch Fische und beginnen, im flachen Wasser zu fressen. Um abschätzen zu können, wo die besten Fänge möglich sind, braucht man Erfahrung.

Große Aale sitzen manchmal auch im Schlick trockengefallener Gräben. Wenn nun mit dem ersten Wasser der Flut auch die ersten Nahrungsbrocken angespült werden, kann man manchmal die Aale Fressen hören. Es klatscht und planscht, wenn sie der Beute im niedrigen Wasser nachsetzen.

Meeräschen stellen sich im Frühsommer in manchen dieser Gebiete ein, wo sie bis zum Spätherbst bleiben, wenn die Wassertemperatur zu sinken beginnt. Die Meeräschen sind „Staubsaugerfische“, die sich unter ständigem Schlürfen ihren Weg durch den Schlamm bahnen, wobei sie die schwarze Suppe einsaugen und wieder ausspucken, um winzige Tierchen herauszulösen.

Bei Ebbe sieht man die winzigen Rillen, die von ihnen zurückgelassen wurden. An ruhigen Tagen kann man Meeräschenschwärme beobachten, die die Wasseroberfläche kitzeln wie hungrige alte Forellen, die tote Fliegen einsaugen. Die Meeräschen suchen den gesamten Mündungsarm ab und stöbern an Landungsstegen nach schmackhaften Abfällen, die dort ins Wasser geworfen wurden.

Fischen in Prielen und kleinen Wasserläufen

Fischen in Prielen, Fische stöbern häufig an hölzernen Bootsstegen nach Freßbarem; daher lohnt sich dort fast immer ein Angelversuch.

 

So fängt man Meeräschen am Besten! (Video)

Gerät und Köder für das Fischen in Prielen

Meeräschen in Häfen sind an Menschen und Trubel gewohnt und fressen in Sichtweite die vielen Nahrungsreste, die dort häufig ins Wasser gelangen. Die Meeräschen in den Prielen und Entwässerungsgräben der Marsch ernähren sich dagegen von natürlicher Beute und sind sehr scheu.

Um sie zu fangen, muss man sich ihnen mit größter Vorsicht nähern. Man verwendet eine leichte Posen Ausrüstung von Süßwasserangeln und als Köder ein Stück Seeringelwurm oder Wattwurm an einem kleinen Haken.

Für Flundern und Aale eignet sich ein Paternoster mit zwei oder drei Haken, man kann jedoch leichteres Gerät verwenden als zum Brandungsangeln, beispielsweise eine Karpfenrute.

Im Sommer sind Butterkrebse als Köder für das Fischen in Prielen kaum zu schlagen, doch an Stellen mit tiefem, dünnflüssigen Schlamm kann man mit Seeringelwürmern mehr Flundern fangen.

Fischen in Prielen und kleinen Wasserläufen

Fischen in Prielen, Flundern wie diese gehören zu den Hauptfischarten im Brackwasser. Sie beißen heftig zu und haken sich meist von selbst, wenn man ihnen etwas Zeit lässt. Für Jung Angler ist das Flundern fischen ein idealer Einstieg in die Angelei.

 

Tipp Fängige Flut

Gewöhnlich ist das Fischen in Prielen bei Flut erfolgversprechender als bei Ebbe. Nipptiden – wenn das Wasser sich nur wenig zurückzieht – sind auch günstig zum Angeln. Der Sommer ist die beste Zeit, um große Fänge an Prielen zu machen; im Winter kann ein saftiger, an der Bodenbleiangel angebotener Wattwurm die größeren Flundern einbringen.

 

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