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Das Angeln am Mühlteich ist für den Angler interessant, denn hier finden viele Fischarten ideale Bedingungen vor
Angeln am Mühlteich. In Mühlteichen finden viele Fischarten ideale Bedingungen vor, und sie werden standorttreu. Entsprechend stark sind die Mühlteiche bevölkert. Seit mehr als tausend Jahren wird Wasserkraft gebändigt, um Mühlen anzutreiben. Auch wenn die wenigsten der historischen Mühlen noch funktionsfähig sind, ihre unmittelbare Umgebung ist meist noch im ursprünglichen Zustand erhalten – und gerade dies ist für den Angler interessant.
Angeln am Mühlteich, viele Fischarten und ideale Angelbedingungen
An einer Mühle wird ein Teil des Wassers über das Mühlrad geleitet, das wiederum das Mahlwerk antreibt. Hinter dem Mühlrad sammelt sich das Wasser in einem tiefen Mühlteich, der zum unteren Ende hin immer flacher wird. An der Stirnseite des Mühlteichs ist das Wasser noch turbulent; dann verlangsamt sich die Strömung allmählich, und nach ungefähr der halben Strecke hat sich das Wasser beruhigt.
Angeln am Mühlteich. Ein Angler steht bis zu den Knien im Mühlteich und fischt mit der Fliege im ruhig fließenden Wasser. Im Hintergrund ist der turbulente Zulauf zu sehen. Um mit der Flug Angel Fische zu fangen, braucht man schon etwas Glück, denn die großen Mühlteichforellen sind äußerst misstrauisch.
Der Wasserfluß zum Mahlwerk wurde häufig oberhalb der Mühle mit dem Mühlwehr reguliert. Ein Teil des Wassers wird bei Bedarf in das sogenannte Gerinne geführt, um das Rad anzutreiben, das überschüssige Wasser fließt in einem Kanal an der Mühle vorbei und vereint sich mit dem Antriebswasser des Mühlrads am Ausgang des Mühlteiches.
Im offenen Flusswasser sind die Fische ständig unterwegs und wechseln ihre Standplätze, in Mühlteichen jedoch bevölkern viele Fischarten in großen, standorttreuen Beständen die verschiedensten Nischen.
Angeln am Mühlteich. Der Angler findet in in der Umgebung von Mühlen ausgezeichnete Angelmöglichkeiten, so auch unterhalb des Mühlteichs, wo das Wasser tief ist und etwas ruhiger fließt.
Forellen:
Wenn in einem Bach oder Flüsschen Bachforellen vorkommen, dann findet man sie häufig in der Umgebung von Mühlen. Sie werden von der Wassertiefe, den kräftigen, sauerstoffreichen Strömungen und dem üppigen Angebot an kleinen Beutefischen im Mühlteich angelockt.
Die hier lebenden Forellen werden recht groß und können einige Pfund auf die Waage bringen. Sie sind erfahrene, geschickte Jäger, und die Fangaussichten mit der Fliegenrute sind daher bescheiden.
Bessere Erfolgsaussichten hat man – wo dies erlaubt ist – mit toten Elritzen, Gründlingen oder Mühlkoppen, die man nachts oder in aller Frühe an den Strömungsrändern abtreiben lässt.
Angeln am Mühlteich.Bei manchen Mühlen ist das alte Mühlrad noch intakt. Wenn es sich dreht, wird das Wasser im Mühlteich sehr turbulent.
Brassen Angeln am Mühlteich
Falls es im Fluss Brassen gibt, kann man damit rechnen, dass die größten Exemplare im Mühlteich zu finden sind. Normalerweise hält sich der Schwarm in den tiefen Bereichen direkt am Rand der Hauptströmung auf. Es lassen sich zwar nicht sehr viele Brassen auf einmal fangen, höchstens vier bis zwölf Stück, doch die Einzelgewichte können Rekord Größe erreichen.
Für solche kapitalen Exemplare verwendet man am besten ein großes Stück Brotkrume an einem 8er- oder 10er-Haken, das man über einem Teppich aus Brotteig in der Abenddämmerung oder ein bis zwei Stunden nach Einbruch der Dunkelheit anbietet.
Barsche Angeln am Mühlteich
Flussbarsche zieht es ganz besonders zu den Mühlteichen, denn hier finden sie ein sehr reichhaltiges Nahrungsangebot an Elritzen, Gründlingen, Schmerlen und Mühlkoppen, die ihrerseits das schnelle Wasser über kiesigem Grund lieben.
Die bevorzugten Jagdgründe der Barsche befinden sich unmittelbar außerhalb des schneller fließenden Bereichs und am Ausfluß des Mühlteichs. Dort jagen die Barsche häufig Fischbrut, die auf der Flucht vor ihnen aus dem Wasser hüpft. Manchmal kann man sogar beobachten, wie die große, gezackte Rückenflosse eines Barsches bei der Verfolgung der Fischchen die Wasseroberfläche durchschneidet.
Rotaugen Angeln am Mühlteich
Sie findet man praktisch immer in Mühlteichen. Die kleineren Rotaugen bevölkern die Randbereiche, doch die ausgewachsenen halten sich lieber im tieferen Wasser auf, wo sie eine stärkere Strömung vorfinden. Bis zu hundert Rotaugen schließen sich in Schwärmen zusammen, die nur selten das nahrungsreiche Wasser des Mühlteichs verlassen.
Im Januar und Februar lassen sich viele Fische von der Strömung ins langsame, tiefe Wasser treiben. Die größten Exemplare können dort mit Maden, Castern oder Brotkrume an der abtreibenden Pose gefangen werden.
Döbel und Barben Angeln am Mühlteich
Diese beiden Fischarten lieben die gleichmäßige Strömung gleich vor dem Auslauf des Mühlteichs. Der Kiesgrund hält für diese Fische ein reichhaltiges Angebot an Insekten bereit, und häufig verirren sich auch vereinzelte Elritzen dorthin. An den Rändern des Mühlteichs ist das Ufer häufig stark unterspült – eine Auswirkung der starken Wirbel und Rückläufe, die jahrhundertelang an den Steinen und am Erdreich genagt haben. Barben und Döbel nutzen diese Überhänge tagsüber als Unterstand und kommen erst bei Dunkelheit heraus, um sich satt zu fressen.
Hasel und große Hechte
In einem Mühlteich finden kleinere und größere Fischarten alles, was das Herz begehrt. Die kleineren Fische laben sich von dem reichhaltigen Angebot an Wassertieren und pflanzen, und die großen Raubfische leben von den wohlgenährten kleineren Fischen.
Hasel Angeln am Mühlteich
Sie sind ständig unterwegs, um sich an den kleineren Happen zu erfreuen, die sie im futterreichen Mühlteich mühelos finden. Hasel kann man hier in großer Zahl mit Maden an einer abtreibenden Pose und selbst mit der Flugangel fangen.
Hechte Angeln am Mühlteich
Da ist es nicht weiter überraschend, dass dieses riesige Fischvorkommen auch den wichtigsten Flußräuber, den Hecht, anlockt. Grashechte von nur wenigen Pfund Gewicht finden eine üppig gedeckte Tafel mit Elritzen und Gründlingen vor, während für die größeren Exemplare reichlich Rotaugen, Hasel und kleine Döbel zur Verfügung stehen.
Mit etwas Glück kann man am Zusammenlauf von Hauptfluss und Mühlteich auch auf einen sehr großen Fisch stoßen. In diesem Bereich ist das Wasser ein wenig ruhiger, und häufig stehen hier große Hechte, die sich für die vielen Haselschwärme interessieren.
Mit einem gut präsentierten Köderfisch lässt sich hier ein bei vielen Anglern heißbegehrter Fang erbeuten: ein Hecht von 20 Pfund oder mehr.
Still und unheimlich liegt diese verlassene Mühle da, doch unter der Wasseroberfläche geht es lebhaft zu: Zahlreiche Fischarten haben den Mühlteich zu ihrem ständigen Revier auserwählt.
Tipp
Einst fand der Müller seine Lieblingsmahlzeit, nämlich Aal, direkt an der Mühle. Die tiefen, hängerträchtigen Bereiche des Mühlteichs beheimaten auch heute noch prächtige Aale. Ein abseits der Hauptströmung in Grundnähe angebotener toter Köderfisch kann Aale bis zu mehreren Pfund Gewicht anlocken – besonders bei Nacht.
Aale lassen sich mit einer kleinen Schmerle oder einem kleinen Gründling verführen. Halbierte Gründlinge als Hakenköder sind für Mühlteichaale sehr verlockend. Außerdem sind sie so klein, dass man den Biß rechtzeitig erkennen und tiefes Schlucken vermeiden kann.
Mühlteiche bieten eine hervorragende Angelei, und zwar bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit und auf fast jede Fischart. Und nicht selten gelingen auch kapitale Fänge. Das Wasser sollte man ein oder zwei Tage vor dem Angelausflug inspizieren, um eine angemessene Strategie planen zu können.
Angeln am Mühlteich mit freier Leine
Am schnellfließenden Wasser eines Mühlteichs ist Fischen mit der freien Leine ideal. Man befestigt einen schweren Köder wie Tauwurm oder Nacktschnecke am Haken und lässt der Schnur einfach freien Lauf. Die Strömung zieht die Schnur ab, wenn man den Köder hineinwirft. Die Schnur lässt man durch die Finger laufen.
Ein schöner Döbel aus einem Mühlteich. In den Sommermonaten bevorzugen sie Elritzen als Nahrung, um nach dem Laichen wieder zu Kräften zu kommen.
Tipp, Ausnahmen beim Angeln am Mühlteich
Manche Mühlteiche sind vom Fischereirecht ausgenommen, weil der Mühlteichbesitzer selbst den Bestand abfischen will. Oder der Bereich um das Mühlwehr ist zum Fischschonbezirk erklärt. Deshalb vorher erkundigen!
Eine schöne Strecke aus Rotaugen, Döbeln und Haseln, gefangen an einer Mühle in England. Wer einen der großen Rotaugenschwärme im Mühlteich befischt, darf sich auf große Fänge gefaßt machen.
Schwarzfischer
Mühlteiche sind ein Paradies für Schwarzfischer; viele von ihnen sind noch zu jung für einen Angelschein. Bestrafungen sind unsinnig, weil viele passionierte Angler ganz genauso begonnen haben. Besser: Schenken Sie dem Kind die Angel-Praxis.
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