Brandungsangeln für Anfänger: Ausrüstung und Techniken

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In Großbritannien werden fast jedes Wochenende Wettkämpfe im Brandungsangeln für Anfänger ausgetragen. Meisterangler Tony Kirrage berichtet

Reizt es Sie, einmal an einem Brandungsangeln für Anfänger teilzunehmen? Falls ja, müssen Sie darauf gefasst sein, dass Sie nicht mehr davon lassen können, besonders dann, wenn man – wie es vielen Anfängern geht – schon frühzeitig erste Erfolge einheimst. Es ist eine große Verlockung, gleich ins kalte Wasser zu springen und am ersten sich bietenden Wettkampf teilzunehmen. Wesentlich klüger ist es, erst einmal einem Verein beizutreten und sein Glück zunächst in sechs oder sieben Club-Wettkämpfen zu versuchen.

Brandungsangeln für Anfänger: Ausrüstung und Techniken

Die Clubszene

Club-Wettkämpfe werden gewöhnlich abends über drei Stunden ausgetragen. Da die Teilnehmerzahlen niedriger und das allgemeine Niveau beim Fischen geringer sind als bei offenen Meisterschaften, haben Anfänger bessere Erfolgsaussichten. Und außerdem lernt man bei Club-Wettkämpfen die einheimischen Angler kennen. Auch in Deutschland gibt es einige Club-Wettbewerbe. Die großen Veranstaltungen werden Deutschen Meeresangler Verband (DMV) organisiert.

Erst nach einigen Club-Wettkämpfen sollte man sich an die ganz große Nummer heranwagen, die offene Meisterschaft. Es ist ratsam, an einem Match in einem bekannten Revier mit abgesteckten Plätzen teilzunehmen.

Brandungsangeln für Anfänger: Ausrüstung und Techniken

Tony mit einer fetten Scholle von 1,87 kg. Mit diesem Fisch gewann er 1991 an einem der 200 Plätze der Allan Rae Championships in Hampshire den ersten Preis.

 

Brandungsangeln für Anfänger die Vorbereitung

Wettkämpfe werden bereits zu Hause gewonnen. Man muss vorab soviel wie möglich über das Revier in Erfahrung bringen, die zu fangenden Fische, die Wurfdistanz, die Köder und die benötigten Rigs sowie Uhrzeiten und Wasserstände der Gezeiten.

Am Abend vor dem Wettkampf sollte man sich den Wetterbericht anhören, um eine Vorstellung von den zu erwartenden Wasserverhältnissen zu bekommen und um die Rigs entsprechend vorzubereiten. An den meisten Revieren wird an ruhigen Tagen mit drei Aberdeen-Haken geangelt, wenn als Beute Plattfische, Aale, Dorsche oder Wittlinge zu erwarten sind.

Bei rauer See, wenn man also auch mit größeren Fischen wie Dorschen und Barschen rechnen muss, sollte man besser zwei etwas stärkere Haken verwenden (normalerweise Uptide-Haken), und zwar an kürzeren, weniger verwicklungsgefährdeten Vorfächern.

Für die meisten Wettkämpfe, empfiehlt sich die Strategie, lieber möglichst viele Fische zu fangen, als auf einen ganz großen zu hoffen.

 

Match-Ausrüstung

Brandungsangeln für Anfänger: Ausrüstung und Techniken

  1. Dreibeiniger Rutenständer: Stabiler und vielseitiger als ein einfacher Ständer
  2. Rutenfutteral: Zum Transport von Ruten, Schirm und Rutenständer
  3. Sitzkiepe: Hält das Angelgerät sauber und trocken und ist bequem zum Sitzen
  4. Schirm: Schützt Angler, Angelgerät und Köder
  5. Eimer mit Deckel: Für die Fische
  6. Ersatzeimer: Wird mit Sand oder Steinen gefüllt, um den Anglerschirm zu sichern
  7. Tuch: Für saubere Hände

 

Während des Wettkampfs

Wer schon frühzeitig bei der Wettkampfleitung eintrifft, hat genug Zeit, um nach der Auslosung des Angelplatzes von den einheimischen Anglern ein paar Informationen über den Angelplatz in Erfahrung zu bringen.

Ein offenes Match dauert im Durchschnitt fünf bis sechs Stunden, da kann es manchmal schon etwas langweilig werden. Anstatt zu träumen, sollte man in ruhigen Phasen konzentriert angeln, denn vielleicht bekommt man nur einen einzigen Biß.

Den Köder lässt man etwa zwölf Minuten im Wasser, bevor man ihn wieder einholt (das entspricht fünf Würfen pro Stunde). Wenn jedoch die Krebse immer wieder den Köder klauen, muss man natürlich häufiger einholen.

Nach Beginn des Wettkampfs darf man die Angler zur Linken und zur Rechten nicht aus den Augen lassen. Wenn einer von ihnen zu fangen beginnt, sollte man nachsehen, welchen Köder er benutzt und wie weit er auswirft. Wer nicht so weit auswerfen kann, sollte einen Haken weniger benutzen. Auf diese Weise fängt man möglicherweise nur ab und zu einen Fisch, aber immerhin bleibt man mit den Fischen in Kontakt. Vielleicht kommen sie später näher, so dass man noch aufholen kann.

Die goldene Regel lautet, niemals aufzugeben. Es ist erstaunlich, wie oft Angler stundenlang keinen einzigen Biß bekommen und kurz vor Ende mit den letzten drei oder vier Würfen Fische fangen.

Lassen Sie sich nach dem Wettkampf von den erfolgreichen Anglern berichten, wie sie vorgegangen sind. Wurde auf kurze oder auf lange Distanz gefischt? Welche Köder kamen zum Einsatz? Welche Rigs wurden verwendet? Man darf sich nicht genieren, diese Fragen zu stellen. Den meisten Anglern schmeichelt es nämlich, wenn sie auf diese Weise befragt werden, und geben bereitwillig Auskunft.

 

Klein, aber wichtig

Brandungsangeln für Anfänger: Ausrüstung und Techniken

  1. Scharfe Schere zum Schneiden von Ködern
  2. Nagelclip zum Stutzen der Schnur
  3. Messlatte zum Abmessen der Fische
  4. Gezeitentabelle
  5. Schnellwechsel-und Standardwirbel
  6. Haken in verschiedenen Größen
  7. Rig-Etui mit Rigs

 

Unentbehrliches Zubehör

Es versteht sich von selbst, dass man genügend Haken, Bleigewichte, Wirbel und andere wichtige Teile dabeihat. Machen Sie sich vorab eine Checkliste für Ihre Match-Ausrüstung.

Messlatte: Ein absolutes „Muss”, um das Mindestmaß überprüfen zu können.

Eimer für die Beute: Große Ausführung mit Henkel und Deckel, den eigenen Namen deutlich sichtbar auf dem Eimer, da erfahrungsgemäß viele beim Wiegen verschwinden!

Schere: Unerlässlich zum Zuschneiden von Krebsködern. Die Schere sollte hochwertig und sehr scharf sein.

Nagelclip: Ein nützliches Werkzeug zum Stutzen von Knoten.

Schnellwechsel-Wirbel: Von ihnen kann man gar nicht genug haben. Ein unentbehrliches Zubehör für das „Two-Patting“ (das alte Rig wird ausgehängt und durch ein fertig montiertes, bereits beködertes Rig schnell ersetzt).

Rig-Etui: Ein wirklich nützliches Zubehör mit vielen Fächern für den Kleinkram wie Wirbel, Clips, Scheren und natürlich Rigs.

Tücher: Mit schleimigen, glitschigen Händen kann man nicht richtig auswerfen.

Rutenhalter: Am besten eignen sich Dreifußständer. Sie sind stabiler als Einzelständer und bieten den großen Vorteil, dass man sie auch auf hartem Grund einsetzen kann. Am Oberteil eines solchen Rutenhalters sollte sich ein Clip befinden, an dem man ein beködertes Ersatzvorfach befestigen kann.

Regenschirm: Schützt Angler, Gerät und Köder vor Nässe. Wählen Sie eine hochwertige Ausführung mit Sturmklappen („stormsides“). Wird er in einen mit Sand oder Steinen gefüllten Eimer gesteckt, kann er nicht umkippen.

Rutenfutteral: Für den sicheren Transport von Ruten, Schirm und Rutenständer zum Matchgelände. Ein Rucksack ist ideal, wenn man lange Strecken zum Angelplatz zurücklegen muss.

Sitzkiepe: Darin bleiben alle Rollen und Kleinteile sauber und trocken, außerdem ist eine Sitzkiepe bequemer als der Strand. Achten Sie beim Kauf auf einen gepolsterten Schultergurt.

Gezeitentabelle: Häufig vergessen, aber ungemein wichtig. Wenn man die Zeiten des Hoch-und Niedrigwassers kennt, lässt sich die Ködersuche besser planen. Die Höhe der Flut gibt Hinweise auf die Qualität des Reviers, je stärker die Flut, desto besser das Fischen.

Brandungsangeln für Anfänger: Ausrüstung und Techniken

Jede Menge erstklassiger Köder – das braucht man bei der starken Konkurrenz im Brandungs-Wettangeln. Die meisten Spitzenangler verbringen mit der Ködersuche mindestens soviel Zeit wie mit dem eigentlichen Fischen.

 

Tipp

„Gute Matchangler lassen sich gern in guten Angelgeschäften blicken“, sagt Tony, „also tun Sie es auch. Sie werden schnell ins Gespräch kommen. Und denken Sie daran. Geteiltes Wissen ist gewonnenes Wissen.“

Brandungsangeln für Anfänger: Ausrüstung und Techniken

Alan Yates mit einem preisverdächtigen Fang. Neben Aalen, Dorschen und Wittlingen gehören Flundern wie diese hier zur normalen Beute des Brandungs-Matchanglers.

 

Deutsche Wettbewerbe

Brandungsangel-Wettbewerbe werden in Deutschland vom Deutschen Meeresangler Verband (DMV), einem Mitglied des Deutschen Angler Verbandes, veranstaltet. In Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Brandenburg hat der DMV auch Ortsverbände.

Brandungsangeln für Anfänger: Ausrüstung und Techniken

Beim Auswiegen stellt sich dann heraus, ob sich die harte Arbeit vor und während des Wettangelns gelohnt hat. Dieser Fisch ist ein echter Glückstreffer, ein großer Lippfisch, an einem Felsen gefangen.

 

Gutes Vorbild

„Als guter Matchangler hinterlässt man den Strand in sauberem Zustand“, sagt Tony. „Selbst wenn man schon bei der Ankunft Abfälle vorfindet, sollte man mit gutem Beispiel vorangehen und nach Abschluss des Wettkampfes allen Müll wegräumen.“

 

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