Äsche Angeln, Techniken um den eleganten Fisch zu fangen

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Fangtechniken und Ausrüstungen, ideale Angelplätze und wertvolle Tipps für erfolgreiches Äsche Angeln

Das Äsche Angeln ist eine faszinierende und herausfordernde Disziplin innerhalb der Sportfischerei, die sowohl erfahrene Angler als auch Einsteiger gleichermaßen begeistert. Die Äsche, bekannt für ihre markanten, großen Rückenflossen und ihr elegantes Erscheinungsbild, gehört zur Familie der Lachsfische und bevorzugt klare, sauerstoffreiche Fließgewässer.

Äsche Angeln, Techniken um den eleganten Fisch zu fangen

Die Äsche fühlt sich nur in ganz sauberen Gewässern wohl und ist seltener anzutreffen als die Bachforelle. Wenn man jedoch erst einmal einen Schwarm ausfindig gemacht hat, wird man bestimmt gleich mehrere davon an die Angel bekommen.

Flüsse teilt man in Ober- und Unterlauf ein. Im Oberlauf leben Bachforellen, entsprechend bezeichnet man diesen Streckenabschnitt als Forellenregion. Der dann folgende Lauf ist die Äschenregion, und im Unterlauf kommen die Nichtedelfische vor.

Äschen reagieren sehr empfindlich auf Wasserverschmutzung. Wenn es in einem Fluss Äschen gibt, dann ist das Wasser wirklich sauber. Und wo es Äschen gibt, da sind auch immer Forellen zu finden. Umgekehrt gilt diese Regel nicht, denn es gibt auch Forellenflüsse ohne Äschen, aber niemals einen Äschenfluß ohne Forellen.

In manchen großen Flüssen sind die Äschen richtige Wanderfische, sie ziehen stromauf und stromab auf der Suche nach dem idealen Standplatz. In kleineren Flüssen sind sie nicht so wanderlustig. Dort haben Äschen feste Standplätze. Sobald der Spätsommer zu Ende geht und es allmählich kühler wird, ziehen sie von den schnellfließenden Flachwasserbereichen in tiefere, wärmere Gumpen.

Äschenbestände nehmen in zyklischen Folgen zu oder ab, je nach den gerade vorhandenen Laichbedingungen. In bestimmten Jahren kann der Äschenbestand eines Flusses phänomenal anwachsen, doch schon wenige Jahre später kann es äußerst schwierig sein, Äschen zu angeln. Aber binnen eines Jahres kann sich der Bestand wieder vollständig erholen.

Äsche Angeln, Techniken um den eleganten Fisch zu fangen

Dies ist eine überdurchschnittlich große Äsche. Eine in der Standtiefe des Fisches angebotene Killer Bug (Bachflohkrebs-Imitation) zählt zu den besten Fangmethoden auf die kapitalen Exemplare.

 

Ein regengespeister Äschenfluss im Herbst

Wer zum ersten mal auf Äschen angelt, wird sofort bemerken, dass die Äsche ein Schwarmfisch ist. An stark verkrauteten Bächen finden sich in Krautlücken manchmal auch Einzelgänger oder kleine Grüppchen von zwei oder drei Fischen.

Gewöhnlich aber sammeln sich die Äschen gleich nach der Laichzeit wieder in Schwärmen, in denen sie bis zur nächsten Laichzeit bleiben. Häufig scharen sich im Spätsommer und Herbst Hunderte, oft Tausende von Brutfischchen im flachen Wasser zusammen.

Äsche Angeln, Techniken um den eleganten Fisch zu fangen

Ein Angler an einem regengespeisten Fluss. Das Fischen mit einem Spinnen-Muster (engl. „Spider“) – stromab und quer zur Strömung – ist eine ausgesprochen beliebte Taktik, um Äschen aus ihren winterlichen Standplätzen im tiefen Wasser zu locken.

 

Typische Flüsse zum Äsche Angeln

Es gibt in Europa zwei Haupttypen von Äschenflüssen. Kalkbäche und regengespeiste Flüsse. Die meisten Äschenflüsse finden sich in der Alpenregion. Aber auch in der norddeutschen Tiefebene gibt es Flüsse mit einem festen Äschenbestand – sofern diese Gewässer von Anglern gepflegt werden. Auch Dänemark hatte bis in die 70er Jahre einige sehr gute Äschengewässer, doch Überfischung und Wasserverschmutzung haben die Bestände stark reduziert.

Die Äschen-Schonzeit geht meist von Januar bis in den Mai. Aber oft haben Äschen, die nach der Schonzeit gefangen werden, noch nicht die Laich-Strapazen überwunden. Das gilt besonders für Äschen, die in Kalkbächen leben. An vielen regengespeisten Flüssen hingegen haben sich die Äschen bis Mitte August bereits vollständig erholt und sind wieder lohnende Fangobjekte. Einige Anglervereine haben deshalb von sich aus die Schonzeit sinnvollerweise bis in den Juni verlängert.

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Die üppige Vegetation im Fluss bietet sowohl der Beute (Nymphen und Krebstierchen) als auch dem Jäger (Äschen) viel Lebensraum.

 

 

Regengespeiste Flüsse

Im Hochsommer findet man Äschen häufig an der Stirnseite von flachen, schnellen Rauschen. Dies sind hervorragende Stellen zum Fischen mit der Trockenfliege, aber auch zum Fischen mit einer quer zur Strömung angebotenen Naßfliege. Im September und bis in den Spätherbst hinein halten sie sich dann am liebsten in gleichmäßigen, mittelschnell fließenden und einheitlich tiefen Fluss abschnitten auf.

Das ideale Flussbett für Äschen besteht aus Sand, Kleinen Steinen und Kies.
Im Sommer, wenn die Fliegen zahlreicher werden, nehmen die Äschen mehr Nahrung von der Wasseroberfläche auf. Allerdings steigen sie das ganze Jahr über bereitwillig nach Eintagsfliegen, Köcherfliegen und Mücken. Nach dem Steigen kehren sie sofort wieder zum

Flussgrund zurück, anstatt im oberen oder mittleren Wasserbereich zu verharren, wie man dies bei Forellen beobachten kann.
Mit den langen, kalten Nächten kommt auch strenger Frost, und die Äschen suchen nun das tiefere und wärmere Wasser der Gumpen auf. Bei diesen Wetterverhältnissen kann das Fliegenfischen schwierig sein, sofern man nicht eine schwere Nymphe oder einen Bachflohkrebs direkt in der Standtiefe der Äschen anbietet.

Was immer über ihnen schwimmt, beachten sie nicht. Aber bei der geringsten Schlüpftätigkeit steigen Äschen wieder nach den Fliegen, die oft so klein sind, dass der Angler sie mit bloßem Auge kaum erkennt.

In solchen Situationen steigen die Äschen sehr vorsichtig nach oben und machen sich an der glatten, ruhigen Wasseroberfläche kaum bemerkbar. Nun benötigt der Angler sehr kleine Trockenfliegen oder winzige Naßfliegen. Fliegen der Größen 20 oder 22 sind nichts Ungewöhnliches. Auch große Äschen steigen ganz unauffällig nach Fliegen und saugen sie so dezent ein wie es nur ein sehr kleiner Fisch kann.

Die besten Fangaussichten bieten sich nach ein oder zwei Frostnächten, wenn der Fluss ganz klar ist. Dann muss man die kleinen, tiefen Gumpen mit einer schweren Fliege oder einem natürlichen Köder absuchen, bis man auf einen Schwarm stößt. In den über 1,5 m tiefen Gumpen kann ein auf Grund angebotener Rotwurm oder eine Made sehr fängig sein. Allerdings sind natürliche Köder an den meisten Äschenflüssen Mitteleuropas verboten.

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Wer mit natürlichen Ködern in einem Äschenschwarm angelt, kann durch loses Anfüttern mit Maden oder Gelbschwänzen an der abtreibenden Pose viele Fänge machen.

 

Kalkbäche

Beim Fischen an klaren Kalkbächen sieht man die Äschenschwärme manchmal in Gumpen oder zwischen Krautbetten stehen. Bei hellem Sonnenlicht kann man die Fische auch im tiefen Wasser finden. Im Herbst und Winter jedoch werden selbst die klarsten Flüsse etwas trüb, und die Fischsuche gestaltet sich dann schwieriger, denn Äschen sind nicht gut zu erkennen. In Frankreich nennt man die Äsche „I‘ ombre“ (Schatten), und das aus gutem Grund.

Im Frühherbst findet man immer noch viele kleine Fische in den schnellen Flachwasserbereichen. Sie sind ein bis zwei Jahre alt und können sich zu Hunderten versammeln.

Die größeren Fische stehen im tieferen Wasser. Auch die drei – und vierjährigen Fische von 225 g bis über 500 g können in großer Zahl angetroffen werden, zusammengedrängt in einem einzigen Gumpen. Falls das Wasser stark verkrautet ist, halten sich kleinere Gruppen in den Krautlücken auf.

Wie in den regengespeisten Flüssen mögen die größten Fische auch in den Kalkbächen immer die Stellen mit dem tiefsten Wasser und suchen dort nach Nahrung. Nur gelegentlich führt sie die Nahrungssuche an die Oberfläche. Falls man die kapitalen Äschen angeln will, muss man mit einer schweren Fliege direkt in ihrer Standtiefe angeln oder sie mit einer Nymphe in Versuchung führen.

Bevor man mit dem Fischen an einem Äschengewässer beginnt, sollte man sich unbedingt erkundigen, ob es irgendwelche Beschränkungen hinsichtlich der Fangmethoden gibt. So darf man beispielsweise an manchen Flüssen nur stromauf angeln.

Äsche Angeln, Techniken um den eleganten Fisch zu fangen

Dieser Angler fischt im Herbst mit der Trockenfliege am River Wylye, einem der weltberühmten Kalkbäche in Südengland.

 

Die Kleine Graue am liebsten in Rot

Fliegen wie die Red Tag, Terry’s Terror, Grayling Steel Blue, Sturdy’s Fancy, Ascherl, Kleine Graue, Mosquito und Bradshaw’s Fancy gehören zu den besten Trockenfliegen für das Äschenangeln. Obwohl sie keine natürlichen Vorbilder haben, ziehen diese Fliegen Äschen geradezu magisch an – und auch jede Menge Forellen. Viele Angler halten Rot für die Lieblingsfarbe der Äsche.

 

Wo Äsche Angeln?

Nach tiefen Gumpen Ausschau halten – möglichst mit reger Oberflächentätigkeit – und mit einem schweren Bachflohkrebs befischen. Schnelles, flaches Wasser sollte man im Winter meiden. Wenn man einen Äschenschwarm gefunden hat, kann man mit vielen Fängen rechnen.

 

Artenschutz

Die Briten gehen in Europa mit gutem Beispiel voran. Die „Grayling Society“ setzt sich für die Äsche und ihren Erhalt ein. In Deutschland sind Bemühungen dieser Art bisher leider gescheitert.

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Eine schöne Äsche in der Hand eines Anglers. Die Rückenflosse ist am Rand rotgefärbt.

 

Auch dicke Brocken

Viele Angler glauben, Äschen beißen nur auf winzige Trockenfliegen von 18 bis 22, weil dies immer wieder (ab-) geschrieben wird und entsprechende „Äschen-Fliegensortimente“ verkauft werden. Richtig ist, dass Äschen auch nach winzigen Fliegen steigen, was Forellen oft nicht tun.

Wo aber in der natürlichen Nahrung große Brocken vorkommen, frißt sie die Äsche. Äschen-Spezialist Matthias Rebaschus. „Ich binde Trockenfliegen für Äschen – die Maifliegenzeit ausgenommen – bis zur Größe 6, etwa den Humpy.

Auch künstliche Grashüpfer (Gr. 4), Raupen (Gr. 2) und Käfer (kirschkerngroß) sind erfolgreich. Die größten Äschen habe ich mit dem bleibeschwerten, 15 mm großen Bachflohkrebs am Grund gefangen.“

 

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