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Mit seinem riesigen Maul, dem extrem flachen Körper und den langen, spitzen Stacheln sieht der Heringskönig bizarr und gefährlich aus
Der Heringskönig sieht einzigartig aus – Verwechslungen sind ausgeschlossen. Kopf und Körper sind tief herabgezogen, aber schmal, und von vorn betrachtet flach wie ein Teller, was dem Fisch ein beinahe zweidimensionales Aussehen verleiht.
Der ungewöhnliche Heringskönig
Am Kopf fällt das riesige Maul mit dem ausfahrbaren Oberkiefer auf, der bei geöffnetem Maul etwas herunterrutscht und den Blick auf einen immensen Rachen freigibt.
Stacheln und scharfe Schuppen
Die Stachelstrahlen in der Rückenflosse und die Strahlen der Brustflosse sind ungewöhnlich lang. An der Vorderseite der Afterflosse finden sich vier sehr kräftige Stacheln. Um den Körper ziehen sich zwei Reihen scharfer, stachliger Schuppen.
Der Heringskönig ist grau gelblich mit einer gesprenkelten Zeichnung und einem blassen Bauch. An jeder Flanke findet sich ein großer, gelb umrandeter Fleck.
Obwohl der Fisch in Schreckmomenten schnell schwimmen als auch an der Angel hart kämpfen kann, verbringt er einen Großteil seines Lebens mit gemütlichem Dahingleiten, wobei er sich durch sanfte Wellenbewegungen seines Schwanzes und der Rücken- und Afterflossen fortbewegt. In der offenen See stellt er sich gern unter Treibholz oder langsame Kleinboote, wo er sichtlich den Schatten genießt. Im flachen Wasser hält er sich zwischen Felsen oder Unterwasserpflanzen
auf, ebenso an Piers und Wracks.
Dieser schöne Heringskönig wurde in der Lannacombe Bay, Devon, mit einem Sandaal gefangen. Das riesige Maul lässt sich trichterförmig ausfahren, ideal zum Aufnehmen kleiner Fische und Tintenfische.
Bewegt sich selten schnell
Er bewegt sich nur selten schnell und korrigiert nur hin und wieder seine Stellung durch sanfte Flossenbewegungen. Da überrascht es nicht wenig, dass der Heringskönig mit großem Erfolg Jagd auch auf sehr schnelle Fische macht. Seinen Erfolg verdankt er der besonderen Angriffsmethode aus dem Hinterhalt. Nähert sich ein potentieller Beutefisch, dreht sich der Heringskönig so, dass er ihn direkt anblickt. Der Heringskönig hat sehr bewegliche Augen und kann ungehindert zur eigenen Maulspitze oder direkt nach hinten sehen, wodurch er Gefahren frühzeitig erkennt.
Erfolgreicher Jäger
Dann bewegt er sich sehr langsam vorwärts. Wenn die Beute aber nur noch wenige Zentimeter vom Maul entfernt ist, reißt der Heringskönig den Unterkiefer herunter, fährt den Oberkiefer aus und plustert die Backen und Kiemendeckel auf. Dabei strömt Wasser ein, und der Heringskönig stößt blitzschnell auf seine Beute zu, wobei ihm nur die aller schnellsten und aufmerksamsten Fische und Tintenfische entkommen.
Auf seinem Speiseplan stehen die aber verschiedensten Fischarten, darunter Sandaale, Franzosendorsche, junge Pollacks, Goldmaiden, ja selbst Heringe und Sardinen. Aber auch Tintenfische.
Ausgewachsene Heringskönige sind gewöhnlich Einzelgänger. Sporttaucher entdecken gelegentlich einen Heringskönig zwischen Seetangbetten, die ihm gute Tarnung geben. Angler fangen ihn eher zufällig.
Brutverhalten
Das Laichgeschäft vollzieht sich im Sommer in weniger als 100 m Tiefe. Die Eier treiben in der Nähe der Oberfläche. Wenn der Jungfisch 7 mm lang ist, sieht er bereits wie ein ausgewachsener Heringskönig aus, mit tief herabgezogenem Körper, massivem Kopf und unverhältnismäßig großem Maul. Bereits die Jungfische ernähren sich ausgesprochen räuberisch von den unzähligen winzigen Krebstieren und kleinen Fischen an der Meeresoberfläche.
Er laicht unter anderem an der englischen Südküste ab, und die meisten nördlich des Ärmelkanals gefangenen Fische sind Wanderer, die von der Strömung dorthin getrieben wurden.
Wo man findet man ihn
Britische Rekorde
Vom Boot. Den Rekord hält J. Johnson mit einem Heringskönig von 5,386 kg, gefangen 1977 vor Newhaven, East Sussex.
Vom Ufer. Das Anmeldegewichtliegt bei 1,361 kg. Bisher sind noch keine so schweren vom Ufer aus gefangen worden.
Vorkommen
Er kommt an der Kanalküste, in der Irischen See und an der irischen Süd- und Westküste vor. In der Nordsee ist er weniger zu finden und nach Norden hin immer seltener.
Petersfisch
Der Heringskönig heißt auch Petersfisch (Saint-Pierre). Der Legende nach hinterließ der Heilige Petrus seinen Fingerabdruck auf dem Fisch, als er ihm ein Geldstück aus dem Maul nahm. Daher der große, goldumrandete Fleck auf der Flanke.
Weitere Fischarten
- Kleingefleckter Katzenhai und Großgefleckter Katzenhai
- Der Heringshai Groß, kräftig, schnell, eine Herausforderung
- Der Atlantische Heilbutt oder auch Weiße Heilbutt genannt
- Die Karausche zäh und unverwüstlich
- Klippenbarsch, Hautarzt für Lachse, es gibt 8 Lippfischarten
- Köhler, ein großer Kämpfer mit eindrucksvoller Kampfkraft
- Die Kliesche findet man über sandigem Grund 20-40 m tief
- Der Kaulbarsch wachst langsam er erreicht nach 2 Jahren 8 cm
- Hundshaie, schnelle schlanke Jäger und mutige Kämpfer