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Wegen der Angewohnheit des Klippenbarsch, Parasiten aufzupicken, hat man diese Lippfischart bei der Lachszucht schon öfter eingesetzt.
Von den acht Lippfischarten in der Nordsee ist der Klippenbarsch am leichtesten zu erkennen. Man muss nur auf einen bestimmten Fleck schauen, um diesen Lippfisch von den anderen zu unterscheiden. Seinen englischen Namen „goldsinny“ verdankt der Fisch der kupfrig-goldenen Farbe.
Klippenbarsch, Hautarzt für Lachse, es gibt 8 Lippfischarten
Zwar gibt es noch andere Lippfische mit dieser Hautfärbung, doch unterscheidet sich der Klippenbarsch durch zwei deutliche Merkmale.
Zunächst ist da ein etwa augengroßer schwarzer Fleck an der Rückenflosse zwischen dem ersten und fünften Stachelstrahl. Noch auffälliger ist ein weiterer schwarzer Fleck oben an der Schwanzwurzel direkt vor der eigentlichen Schwanzflosse.
Zwar hat auch der Crenilabrus melops einen Fleck am Schwanz, doch befindet er sich bei diesem Fisch in der Mitte der Schwanzwurzel und nicht an deren Oberseite.
Der sehr seltene Acamholabrus palloni hat ebenfalls einen schwarzen Schwanzfleck und einen weiteren schwarzen Fleck hinten an der Rückenflosse, doch ist dieser Fisch grünlich-braun und größer als der Klippenbarsch. Der Klippenbarsch kratzt mit Hilfe seiner kleinen, nach vorne gerichteten Zähne winzige Futtertierchen von Felsen, Seegras und Seetang ab.
Meist handelt es sich dabei um kleine Krustentiere, wie junge Krebse und Sandhüpfer. Der Fisch nimmt jedoch auch kleine Muscheln, verschiedene Röhrenwürmer und Seesterne.
Hautarzt der Meere
Der Klippenbarsch hat die Angewohnheit, Parasiten und lose Hautfetzen von Wunden an größeren Fischen abzupicken. Wegen dieser Qualitäten wird der Lippenfisch manchmal in den Lachszuchten vor der schottischen, irischen und norwegischen Küste eingesetzt, um auf einfache Art der Parasiten Herr zu werden.
Während manche Lippfischarten mit zunehmendem Alter das Geschlecht verändern (die Jungfische schlüpfen immer als Weibchen, später werden einige von ihnen mit fünf bis sieben Jahren zu Männchen), trifft dies auf Klippenbarsche nicht zu.
Sie sind von Geburt an männlich oder weiblich, auch wenn die Männchen manchmal weibliche Farbmarkierungen tragen. Vom Crenilabrus melops weiß man, dass es in jeder Population einige Männchen gibt, die weibliche Zeichnungen aufweisen.
Diese fortpflanzungsfähigen jungen Männchen benutzen diese „Verkleidung“, um sich in die mit Eiern gefüllten Nester einzuschleichen, ohne den Argwohn der sie bewachenden Männchen zu wecken, und befruchten dann einige der Eier.
So ist sichergestellt, dass möglichst viele Eier befruchtet werden. Es ist möglich, dass die farblich veränderten Klippenbarsche dasselbe. tun.
Auf Laichpatrouille
Klippenbarsche leben über algenbedeckten Felsen zwischen der Niedrigwassermarke und bis in 50 m Tiefe. Sie suchen sich felsige Bereiche aus, in denen sie geschützte Löcher mit mehr als einem Eingang vorfinden. Häufig findet man sie an steilen, felsigen Hängen. Innerhalb des großen Bereichs, in dem sie leben können, suchen sie sich ihr Zuhause sehr genau aus.
Beide Geschlechter leben in solchen felsigen Bereichen.
Das Männchen mit seinen rötlich-goldene Flecken an den Flanken und am Bauch ist sehr reviertreu und patrouilliert in der Umgebung des Schutzlochs, das es gegen Eindringlinge verteidigt. Der Fisch lebt für zwei bis drei Jahre im gleichen Revier.
Das Laichgeschäft vollzieht sich im Sommer. Dabei begibt sich das Weibchen in das Revier des Männchens, und das Paar schwimmt dann senkrecht nach oben, um im mittleren Wasser zu laichen.
Die Brut schlüpft nach zwei bis vier Tagen; etwa acht Tage nach dem Schlüpfen haben die Jungfische den gesamten Nahrungsvorrat im Dottersack aufgefressen. Sie leben normalerweise in einer Tiefe von 10 m.
Napoleon-Lippfisch Video
Mit einer Maximallänge von 2,30 Metern ist der Napoleon-Lippfisch mit großem Abstand die größte Art
Vorkommen
Klippenbarsche findet man vom südlichen und westlichen Skandinavien und Schottland bis zum Mittelmeer. Diese Fische halten sich regelmäßig an den deutschen Küsten auf.
Mini-Rekord
Einen Mini-Rekord hält N. Godley mit einem Klippenbarsch von 90 g, gefangen in der Pevensey Bay, East Sussex, im Jahr 1986
Lieber Seetang als Klippen
Man sollte es kaum glauben, aber wenn sie vor die Wahl gestellt werden, halten sich Klippenbarsche bedeutend lieber in Seetangwiesen auf als an Felsgestaden, was man bei diesem Namen doch eigentlich erwartet.
Wo man Kilippenbarsche findet
Begegnung mit Kilippenbarschen
Der vertrauensvolle und unterhaltsame kleine Klippenbarsch kann eine faszinierende – und sehr dekorative – Bereicherung für ein Aquarium sein. In Gegenden, wo das Fischen mit der Harpune verboten ist, frißt dieser von Natur aus neugierige und offensichtlich furchtlose Fisch den Tauchern aus der Hand. Klippenbarsche sind neugierig und lassen sich mit funkelnden Gegenständen leicht aus ihren Verstecken locken.
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