Wildkarpfen, Vorkommen, Unterscheidungsmerkmale, Verhalten

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Entdecke die Wunder der Wildkarpfen: Lebenszyklus, Verhalten und wie man sie angeln kann. Brot, Würmer und Mais sind die besten Köder

Wildkarpfen, der Karpfen ist einer der beliebtesten Fische nicht nur bei Anglern, sondern bei der ganzen Bevölkerung. Schon früh sind mehrere Zuchtformen entstanden. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Wildform des Karpfens.

Wildkarpfen, Vorkommen, Unterscheidungsmerkmale, Verhalten

Wildkarpfen: Heimat

Die ursprüngliche Heimat für die Wildform des Karpfens sind die großen Zuflüsse des mittelländischen, des Schwarzen und des Kaspischen Meeres sowie des Aralsees. Verglichen mit den häufiger gefangenen Zuchtformen (Schuppen-, Spiegel- und Lederkarpfen), sieht der echte Wildkarpfen von Kopf bis Schwanz wie ein echter Kämpfer aus.

Mit ihrem langgestreckten Körper, der ein wenig an Barben erinnert, sind selbst kleine Wildkarpfen sehr schnell und kräftig. Der Bronzefarben-grünliche Rücken, der blass gelbe Bauch und der rötliche Schwanz eines Wildkarpfens sind ein wunderschöner Anblick.

 

Unterscheidungsmerkmale

Auch wenn die Wildform des Karpfens zur selben Art wie seine gezüchteten Verwandten gehört, gibt es einige gravierende Unterschiede.

Der Wildkarpfen ist kräftiger und widerstandsfähiger gegen Krankheiten, was wahrscheinlich auf den wesentlich höheren Hämoglobin-, Zucker- und Vitamin-A-Spiegel im Blut zurückzuführen ist.

Der Höcker hinter dem Kopf, der bei gezüchteten Karpfen immer vorhanden ist, fehlt bei der Wildform des Karpfens.

Selbst in nahrungsreichen Gewässern wächst die Wildform des Karpfens nur langsam ab. Unter perfekten Bedingungen erreicht er ein Gewicht von etwa 7 kg. Die meisten Exemplare wiegen jedoch weniger als die Hälfte. Wie alle Karpfen laichen Wildkarpfen im Früh- bis Hochsommer und legen ihre Eier an Wasserpflanzen ab.

 

Schon die alten Römer…

Von den Römern, die seine Bedeutung als Speisefisch erkannt hatten, wurde die Wildform des Karpfens in ganz Europa verbreitet. Im Mittelalter züchteten dann die Mönche in ihren Klöstern die Wildform des Karpfens. Brauchten sie doch einen anständigen Fisch, den sie an ihren über hundert Fastentagen im Jahr essen konnten.

Doch gehörten damals keineswegs alle Karpfenteiche der Kirche, auch die übrige Bevölkerung hatte Geschmack an diesem Fisch gefunden.

Wildkarpfen, Vorkommen, Unterscheidungsmerkmale, Verhalten

Trevor Housby mit einer schönen Wildform des Karpfens. Charakteristisch ist der lange, schlanke Körper. Solche Fische bieten an leichtem Geschirr einen aufregenden Kampf.

Karpfen auf Eis

Bis zum Beginn unseres Jahrhunderts wurden Karpfen als Speisefische mit Netzen gefangen. Im damaligen Ostpreußen zum Beispiel hatte so gut wie jedes Landgut einen See, und zu jedem See gehörte ein Eiskeller. Das Eis wurde im Winter aus den Seen herausgeschnitten und in großen unterirdischen Kammern aufbewahrt.

Mit einer guten Isolierschicht aus mehreren Metern Erde konnte das Eis die Sommermonate überdauern. In einem „fetten“ Jahr wurden riesige Mengen an Karpfen zur späteren Verwendung in diesen Vorläufern unseres Kühlschranks gelagert.

Die einst so zahlreiche echte Wildform des Karpfens wird immer seltener. In den letzten 30 Jahren hat ein verstärktes Interesse der Angler zu einer massiven Aufzucht der schnell abwachsenden Zuchtkarpfen geführt.

Die Zuchtkarpfen haben sich dann mit Wildkarpfen gekreuzt, wodurch die reinen Wildformen immer mehr verdrängt wurden. Inzwischen versuchen einige engagierte Angler, wenigstens die verbleibenden Bestände dieser uralten Fischart zu erhalten.

 

 

Das richtige Gerät

Zum Angeln an Gewässern mit Wildkarpfen benötigt man nicht unbedingt das normale Karpfengerät. Empfehlenswert ist eine Avon-Rute mit einer Stationärrolle, die mit einer 22er Schnur bestückt ist, denn der Wildkarpfen wird in der Regel hart kämpfen. Das Endgeschirr sollte möglichst einfach sein, Wildkarpfen sind scheu. Brot, Würmer und Mais sind die besten Köder für diesen herrlichen Fisch.

 

Vorkommen

Wildkarpfen-Gewässer werden von Eingeweihten wie Kostbarkeiten gehütet – deshalb sind auch nur wenige bekannt.

Ein Tipp: In Südeuropa sind die Chancen besser als bei uns.

Wildkarpfen, Vorkommen, Unterscheidungsmerkmale, Verhalten

Ein herrlicher Wildkarpfen von 4,5 kg. Im Laufe des zähen Kampfes tänzelte dieser Fisch wie eine Forelle auf dem Schwanz

 

Uriger Luftikus

Auch wenn sie in jeder Wassertiefe nach Nahrung suchen, sind Wildkarpfen an der Oberfläche besonders aktiv. Wie Forellen können sie auf der Jagd nach Fliegen und Motten in voller Länge aus dem Wasser springen. Bei Zuchtkarpfen ist dies selten und daher stets ein Hinweis auf die mögliche Anwesenheit von Wildkarpfen in einem Gewässer.

 

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