Die Goldbrasse, interessanter Beutefisch für Specimenhunter

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Im Sommer gibt es viele Goldbrassen an der Küste von Devon, man findet die Goldbrasse auch bei den Kanalinseln Alderney und Guernsey

Die Goldbrasse tauchte erstmals 1970 in den nördlichen Rekordlisten auf – mit einem Fisch von gerade einmal 0,7 kg, der vor Hayle in West Cornwall gefangen wurde. Seither wurde dieser Rekord von Brandungs – und Bootsanglern gleich zwölf mal eingestellt. Ganz zweifellos finden sich immer mehr dieser Fische in britischen Gewässern ein. Bedingt durch die leichte, aber messbare Erwärmung der dortigen Küstengewässer.

Die Goldbrasse ein interessanter Beutefisch für den Specimenhunter

Ein Wunder des Mittelmeers

Die Goldbrasse ist plump und oval geformt, die Flanken sind stahlblau gefärbt und gehen in einen weißen Bauch über. Über den Kiemendeckeln findet sich ein auffälliger, dunkelroter Fleck. An dem zwischen den Augen liegenden, goldenen Band kann man den Fisch leicht erkennen, wenn er aus dem Wasser kommt. Wenn die Brasse stirbt, verblasst dieses Band jedoch sehr schnell.

Ein weiteres, auffälliges Merkmal ist der dunkle Fleck am Beginn der Seitenlinie. Der Oberkiefer ist etwas länger als der Unterkiefer, die Lippen sind dick. Der Fisch hat oben und unten je vier bis sechs kräftige, kegelförmige Zähne sowie fünf Reihen Mahlzähne im Oberkiefer und vier im Unterkiefer.

Mit ihren kräftigen Kiefern kann der Fisch Weich- und Schalentiere gleichermaßen zerquetschen. In ihrem Magen wurden bereits Napfschneckenschalen gefunden, ein möglicher Hinweis darauf, dass der Fisch Steine ab raspelt.

Die Goldbrasse ein interessanter Beutefisch für den Specimenhunter

Roger Simcox mit der 4,312 kg schweren Goldbrasse, die er 1989 vor Salcombe – einem kleinen Städtchen an der Küste der westenglischen Grafschaft Devon – vom Boot aus an die Angel bekam.

 

Goldbrassen vor Devon

Die Goldbrasse wird immer häufiger in britischen Gewässern angetroffen – vor allem vor Salcombe, South Devon, laut Wetterstatistik die wärmste Region Großbritanniens. Acht der bisher mit der Angel gefangenen englischen Rekorde stammen aus einer Ecke oberhalb von Salcombe, „The Bag“ (die Tasche). Der Fisch fühlt sich dort von einem Tidenflußbett mit tiefen Bodensenken, das sich später öffnet und die Kingsbridge-Mündung bildet, geradezu magisch angezogen.

 

 

Auch die Gewässer in der Umgebung der Kanalinseln sagen dieser Fischart zu. Von dort stammen allerdings nur zwei Rekorde: ein im Jahre 1973 bei Alderney vom Ufer gefangener Fisch von 1,5 kg und ein 1983 bei St. Sampson’s, Guernsey gefangener von 3,7 kg.

Bei Salcombe und vor den Kanalinseln werden regelmäßig Goldbrassen in der Gewichtsklasse zwischen 1,8 und 2,7 kg gefangen, und nach oben hin ist noch eine Menge drin, da der Fisch ein Gewicht von 8 kg erreichen kann.

 

Tidenflüsse bevorzugt

Die Goldbrasse bevorzugt schlammigen oder sandigen Meeresboden und fühlt sich von Tidenflüssen angezogen. Beides findet sie bei Salcombe. Im Mittelmeer hingegen findet man sie meist in der offenen See. Sie ist ein Fisch des Flachwassers und wird nur selten in Tiefen von mehr als 40 m gefangen. Die Senken von Salcombe sind maximal 10 m tief.

Vor der britischen Küste erscheint der Fisch nur im Sommer. Er wird selten vor Mitte Juni und nach Mitte September gefangen (bislang wurde überhaupt kein Fisch nach September mit der Angel gefangen). Beim Angeln auf Goldbrassen sind die Erfolgsaussichten bei Springfluten besser als bei Nippfluten.

Die Goldbrasse ein interessanter Beutefisch für den Specimenhunter

Hier sieht man, wie die Goldbrasse zu ihrem Namen gekommen ist: Das goldene Band an der Stirn macht den Fisch unverwechselbar, wenn es im Sonnenschein hell aufleuchtet.

 

Der Fang der Goldbrasse

Angler, die bereits größere Goldbrassen gefangen haben, berichten übereinstimmend von den wilden Attacken des Fischs gegen den Köder und von dem anschließenden Kampf, den es erst zu gewinnen gilt, bevor man den Fisch endlich über ein Landenetz mit weiter Öffnung führen kann. Der Anschlag muss schnell und hart erfolgen, und es ist sehr wichtig, dass die Schnur stets straff gehalten wird.

Ist die Goldbrasse erst einmal an der Oberfläche, liefert sie ein beeindruckendes Schauspiel – dies ist vielleicht der gefährlichste Teil des ganzen Drills. Jede wirklich große Goldbrasse muss man sich erst einmal verdienen – das macht sie zu einem der interessantesten Beutefische für den Specimenhunter. Fast alle mit der Angel gefangenen Goldbrassen haben einen Krebsköder genommen.

 

Britische Rekord- Goldbrassen

Vom Ufer; Diesen Rekord hält F. C. S. Smith mit einem Exemplar von 3,798 kg, gefangen im Jahr 1990 bei Portlemouth nahe Salcombe, Devon.

Vom Boot; Diesen Rekord hält C. Bradford mit einer Goldbrasse von 4,5 kg, gefangen vor Salcombe im Jahr 1991.

 

Alles eine Familie

Manche Angler glauben, dass die Goldbrassen von Salcombe allesamt zu einer einzigen großen Familie gehören, die sich dort über die Jahre etabliert hat. Doch dann ist es eher unwahrscheinlich, dass die Fische jedes Jahr zum Ende des Sommers in das Mittelmeer zurückwandern. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie nur bis zur Biskaya ziehen, wo sie den Winter in einer felsigen Umgebung verbringen können, die ihnen optimalen Schutz bietet. Im zeitigen Frühling geben sie dem Drang nach Rückkehr ins flache Wasser der Nordsee wieder nach.

 

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