Graskarpfen, ein Fleißiger Krautfresser, schwierig zu fangen

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Der Graskarpfen kann, in kürzester Zeit große Mengen pflanzlicher Nahrung zu vertilgen, aus diesem Grund wird er in vielen Gewässern eingesetzt

Seinem Namen zum Trotz sieht der Graskarpfen eher aus wie ein Döbel; beide gehören zu den karpfenartigen Fischen (Cypriniden). Der Graskarpfen hat einen länglichen, zylindrischen Körper, der silber-bronze schimmert, und er besitzt große Schuppen.

Graskarpfen, ein Fleißiger Krautfresser, sie sind schwierig zu fangen

Ein Fleißiger Krautfresser

Eigentlich kann man nur die Jungfische mit Döbeln verwechseln; doch Graskarpfen wachsen schnell heran. Im Zweifelsfall zählt man die Schuppen entlang der Seitenlinie – beim Graskarpfen sind es 43-45, beim Döbel 56-61. Alle Flossen sind sanft abgerundet, und die After- und die Rückenflosse haben jeweils acht Strahlen.

Das große Maul ist breit und abgeflacht. Der Karpfen war ursprünglich in großen Flüssen in Ost China und Russland verbreitet und wurde in den 70er Jahren nach Europa eingeführt (wo man ihn auch Weißen Amur nannte), um übermäßigen Pflanzenwuchs einzudämmen.

Am liebsten verstecken sich Graskarpfen in dichten Krautbetten, und wie alle Karpfen stehen sie bei warmem, sonnigem Wetter an der Wasseroberfläche; wenn es Winter wird, ziehen sie sich in tieferes Wasser zurück.

Die jungen Fische fressen auch Plankton (z. B. Daphnien), doch wenn sie eine Länge von 5 cm erreicht haben, ernähren sie sich ausschließlich von pflanzlichem Material.

Graskarpfen, ein Fleißiger Krautfresser, sie sind schwierig zu fangen

Sie sind schwierig zu fangen, da sie ausschließlich Pflanzen fressen. Dieses Exemplar von 5,8 kg wurde im flachen Wasser auf Boilie gefangen. Man weiß, dass Graskarpfen den Köder unendlich lange untersuchen, bevor sie ihn mit ihren kräftigen Lippen ins Maul einsaugen.

 

Lebenszyklus

In ihrer Heimat laichen die Fische bei warmem Wetter in den schneller fließenden Bereichen großer Flüsse. Die Eier werden viele Kilometer weit flussab getragen, bevor die Brut schlüpft. Wegen des gemäßigten Klimas in Mitteleuropa und weil diese Karpfen bei uns hauptsächlich in stehenden und langsam fließenden Gewässern leben, laichen sie hier nicht.

Mit Boilies zaubern

Wie fängt man Fische, die nichts als Pflanzen fressen? Mit normalen Karpfenködern sind auch schon Graskarpfen gefangen worden; am fängigsten sind wohl Tutti-Frutti- Boilies und Mais. Bei heißem Wetter nimmt diese Karpfenart auch Oberflächenköder an; Graskarpfen wurden auch schon dabei beobachtet, wie sie einen Köder mehrere Minuten lang untersuchten, um ihn dann in ihr gewaltiges, höhlenartiges. Maul einzusaugen.

 

 

Um diese Karpfen landen zu können, braucht man sehr starkes Angelgerät, denn sie sind unermüdliche Kämpfer. In Frage kommen Schnüre mit einer Tragkraft von 4,5 – 6,7 kg und Ruten mit einer Testkurve von 2-2,5 Ib (0,9-1, 1) kg. Die Karpfen können auch mit der Fliegenrute gefangen werden. Voraussetzung: Man braucht ein Gewässer, in dem sich Graskarpfen öfter zeigen. So kann man die imposanten Fische direkt anwerfen. Als „Köder“ kann eine „Fliege“ dienen, die nur aus einigen grasgrünen Wollfäden besteht und ein Grasbüschel imitiert.

Wer mit der Fliegenrute auf Graskarpfen fischt, sollte kräftiges Gerät verwenden, zum Beispiel eine Rute der Klasse 9 und ein Vorfach von mindestens 0,30 mm (5,8 kg Tragkraft).

Graskarpfen, ein Fleißiger Krautfresser, sie sind schwierig zu fangen

Da Graskarpfen sehr empfindlich sind, muss man sie mit größter Sorgfalt behandeln. Was für alle Fische gilt, muss auch hier beherzigt werden: Um das zarte Schuppenkleid nicht zu beschädigen, macht man die Hände nass, bevor man den Fisch berührt. Der Angler auf dem Foto zeigt, wie es richtig ist.

 

Ein zarter Riese

In Mitteleuropa sind Graskarpfen von über 36 kg Gewicht keine Seltenheit. Ein Fisch von diesem Gewicht ist etwa 1,2 m lang. Obwohl dieser Karpfen ein kraftvoller Fisch ist, reagiert er sehr empfindlich auf längeres Herumhantieren. Nach dem Fang darf man deshalb keinen Setzkescher verwenden, sondern sollte den Fisch umgehend schonend zurücksetzen.

 

Graskarpfen-Rekorde

Der deutsche Rekord liegt bei 47,45 kg. Der Fisch, 1983 im Rhein bei Bürstadt gefangen, war 1,3 m lang. Er biss auf einen Cocktail-Köder aus Mais und Leber.

Der zweitgrößte Fisch wurde 1991 in einem Kraftwerksee bei Hanau auf Boilie gefangen. Er war 1,3 m lang und 45,2 kg schwer.

Ein 28,4 kg schwerer und 1 ,2 m langer Karpfen wurde 1991 in Samitzteich in Österreich auf Teig gefangen.

Zwei Fische von 24 und 25 kg stammen aus der Alten Donau.

Graskarpfen, ein Fleißiger Krautfresser, sie sind schwierig zu fangen

Vorkommen

Über die genaue Verbreitung der Fische liegen noch keine offiziellen Angaben vor. Er kommt sporadisch in ganz Deutschland und in Österreich vor.

Angelreviere

Die Ströme Mitteleuropas bieten gute Voraussetzungen für Graskarpfen. Zu kapitalen Gewichten wachsen sie in den aufgeheizten Kühlwasserausläufen von Kraftwerken heran. Zu den besten Graskarpfenrevieren gehören Rhein und Main. Auch in Elbe und Weser werden große Exemplare gefangen. Von der Oder und aus dem Brieskower See werden ebenfalls kapitale Fänge gemeldet. Ein sehr gutes Graskarpfenrevier: der Salzachsee bei Salzburg.

 

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