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Flavours und Aminosäuren (Aromastoffe) kennt man schon seit vielen Jahren. Jetzt gibt es eine zweite, noch ausgeklügeltere Generation
Archie Braddock erläutert hier den Einsatz von Flavours und Aminosäuren, Geschmacksverstärkern und Appetitanregern. Eine Stunde nach dem chinesischen Essen hatte ich wieder Hunger. Dies ist ein klassisches Beispiel für den Effekt eines Geschmacksverstärkers. Natriumglutamat wird in der Lebensmittelindustrie verwendet, um den Eigengeschmack der Speisen und den Appetit des Kunden zu verstärken.
Dem Angler bietet sich eine große Auswahl an Flavours und Aminosäuren, Stimulatoren und Appetitanregern. Auch wenn sie meist von Karpfenanglern für Boiliemischungen verwendet werden, lassen sie sich auch auf viele andere Arten zur Steigerung des Fangerfolgs einsetzen.
Angeln mit Flavours und Aminosäuren
Dieser häufig in Karpfenködern verwendete Verstärker wirkt auf viele Geschmacksrichtungen gleichzeitig. Inzwischen benutzt man auch Appetitstimulatoren, die immer nur eine einzige Geschmacksrichtung hervorheben, etwa Fisch-oder Fruchtgeschmack. Appetitstimulatoren Aufgrund der fortschrittlichen Techniken beim Karpfenangeln gibt es mittlerweile in den meisten Angelgeschäften Pulver, die mit flüssigen Flavours reagieren und den Gesamtgeschmack des Köders verstärken sollen.
Tipp Super-Teig
Brotpaste wird mit Aminosäuren, Geschmacksverstärkern und Appetitanregern ein Superköder. Die Aminosäuren gibt man in das Wasser zum Aufweichen des Brots.
Ein gutes Beispiel:
Ein Pfund normale Boiliemasse wird mit einem gehäuften Teelöffel Fruchtgeschmack-Appetitstimulator und 5 ml flüssigem Erdbeer-Flavour vermischt. Der Karpfen wird nun im Idealfall vom Flavour angelockt, nimmt einen der zuvor eingeworfenen Gratisköder auf, bekommt durch den Geschmack noch mehr Appetit und sucht weiter nach diesem Futter.
Viele essentielle Öle – natürliche organische Aromaverstärker – duften kräftig und müssen genau nach Vorschrift dem Grund-oder Hakenköder beigemischt werden. Eine Überdosierung verdirbt alles.
Aminosäuren
Aminosäuren sind die Grundbausteine der Proteine, und bestimmte Kombinationen davon erzeugen bei unterschiedlichen Fischarten eine starke Fressreaktion. Aminosäuren werden den Appetitstimulatoren in Pulverform beigemischt, und es wurden auch schon Aminosäuren isoliert, die nur bei bestimmten Geschmacksrichtungen wirken.
Beeindruckend sind die Aminosäuren nun in ihrer flüssigen Form. Auf Karpfenköder spezialisierte Händler bieten Mischungen an, die sich im Wasser verteilen. Die Karpfen finden den Köder, um den sich bereits eine Aminosäurewolke gebildet hat, und werden zur Köderaufnahme angeregt. Gar nicht so überraschend, wenn man bedenkt, dass Aminosäuren in dieser Form tatsächlich nichts anderes sind als flüssiges Protein.
Flavours und Aminosäuren. Zwei Teelöffel Geschmacksverstärker werden mit einem Liter trockenem Grundköder vermischt. Geschmacksverstärker und Appetitanreger mit Fleischgeschmack funktionieren ausgesprochen gut auf Döbel und Barben.
Flavours und Aminosäuren, Geschmäcker sind verschieden
Obwohl solche Lockmittel speziell für Karpfen entwickelt wurden, haben sie sich auch für andere Fischarten als erfolgreich erwiesen, wobei jede Art ein bestimmtes Flavour bevorzugt. Die Vorlieben für unterschiedliche Geschmacksrichtungen variieren je nach Gewässer und von Jahr zu Jahr, ja, selbst von Jahreszeit zu Jahreszeit. Auch die Wassertemperatur wirkt sich deutlich auf Erfolg oder Misserfolg eines bestimmten Mittels aus.
Süße und cremige Geschmacksrichtungen eignen sich für die wärmeren Monate auf Fischarten wie Brassen, Rotaugen, Schleien oder Karpfen, während würzigere Flavours eher im Winter Erfolge bringen.
Flavours und Aminosäuren. Mit den Barteln und dem Maul schmeckt der Fisch die Appetitstimulatoren und Geschmacksverstärker. Aminosäuren nimmt er auch über die Nasenlöcher mit dem Geruchssinn wahr.
Barben mögen es gern fleischig, Döbel und Barsche werden von Lockmitteln auf Fischbasis angezogen. Die Zusätze mischt man entweder dem Grundköder oder Hakenködern wie etwa Maden bei. Und zwar schon am Abend, damit sie über Nacht von den Maden aufgenommen werden.
Zwei Teelöffel des Zusatzes sollten mit einem Liter Köder vermischt werden. Flüssige Aminosäuren müssen zur Verwendung mit Grundfutter erst mit Wasser vermischt werden.
John Wilson mit einem schönen Brassen. Archie Braddock hat herausgefunden, dass Brassen von allen Fischarten wahrscheinlich am stärksten auf Zusätze ansprechen – die kleinen Brassen haben jedoch einen anderen Geschmack als die großen.
Archies Rezepte
Bei diesen Mischungen werden Aminosäuren und Appetitstimulatoren in gleicher Menge verwendet. Die Zutaten werden von Köderherstellern wie „Solar“, „Nutrabaits“, „Hutchinson“, „SBS“ oder „Richworth“ hergestellt.
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