Felsküsten am Atlantik, ein aufregendes Angelgebiet

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Frankreich, England oder Irland wir machen eine Reise in ein aufregendes Angelgebiet, zu den Felsküsten am Atlantik

An den Felsküsten am Atlantik gibt es jede Menge feinster Fische, und die tiefen blauen Wasser führen direkt zu ihren Aufenthaltsorten.

Felsküsten am Atlantik

Felsküsten am Atlantik. Dieser Küstenabschnitt in der Grafschaft Clare (Republik Irland) heißt „The Flats“. Hier kann man bequem ins tiefe Wasser hineinfischen. Ein gutes Revier für Nagelrochen, besonders im Juni und Juli.

Der zerklüftete Granitfels erscheint uns gar nicht rau und abweisend, sondern sanft und geradezu einladend, als er die heiße Augustsonne in sich aufnimmt. Ein holpriger Pfad führt von den Klippen hinunter zum Meer, und nach einem schweißtreibenden Abstieg darf man endlich die Angelsachen auf einem Fels Vorsprung ablegen und sich in grandioser Einsamkeit eine Ruhepause gönnen.

Das Wasser gluckst und gluckert am Fuß der Klippen. Die funkelnde, tintenblaue See nagt sanft an den Granitbrocken vor der Küste. Jeder von ihnen ist so groß wie ein Lastwagen. Unter der Wasseroberfläche schwingen lange Seetang Wedel anmutig hin und her. Als Angler versucht man natürlich, ganz genau hinzusehen und zu erkennen, was sich unter der nur schwach bewegten Oberfläche abspielt.

 

Felsküsten am Atlantik, Fremdlinge am Ufer

Heute ist das Meer ruhig, soweit das Auge sehen kann. Hinter dem Horizont liegen Tausende Kilometer Ozean nur Wind und Wellen, bis nach Amerika. Man kann sich leicht vorstellen, dass ein großer Hochseefisch gern einmal in Ufernähe kommt, um sich die Küste anzusehen. Haie, Heilbutte, Glattrochen, Thunfische und Marlins werden von Berufsfischern an der Langleine gefangen. Hin und wieder tauchen auf dem Fischmarkt in Dingle in der Republik Irland Blauflossenthune und Atlantische Großaugenthune auf.

Den Lachsfischern gehen auf ihren Fahrten vor der Küste gelegentlich auch große alte Schildkröten ins Netz, die mit dem Golfstrom zu uns herübergedriftet sind, und ab und zu sieht man auch Wale, deren Buckel aus dem Wasser ragen.

Doch abgesehen von diesen exotischen Seltenheiten gibt es noch viele andere Meeresbewohner, die für den Angler interessant sind und die sich leichter fangen lassen als die Giganten des Meeres. Die atlantischen Küsten werden ständig von schwerem Seegang heimgesucht. Seit Urzeiten krachen die Wellen unablässig gegen die Klippen und ziehen sich wieder ins Meer zurück. Sie fräsen tiefe Rinnen und Schluchten in die Felsen, die über dem tiefen Wasser hängen. Diese Kluften bieten zahlreichen Fischarten schützenden Lebensraum.

Felsküsten am Atlantik

Felsküsten am Atlantik. Spinner sind zum Angeln auf Pollacks gut geeignet, allerdings nicht die goldfarbenen. Sie ähneln zu sehr einem kleinen Pollack, und Pollacks fressen ihre Jungen nicht.

 

 

Felsküsten am Atlantik, Tipp Nicht in Gefahr begeben

Es ist lebensgefährlich, in die Gischt zwischen den Felsen zu geraten. Der Angler muss das Meer beobachten und stets eine Schwimmweste tragen. Er muss sich immer in der Nähe eines sicheren Schutzbereiches aufhalten, in den er vor einer gefährlichen Welle flüchten kann. Auch das Anseilen ist eine Möglichkeit. Bei schlechtem Wetter niemals allein zum Brandungsangeln gehen!

Felsküsten am Atlantik

Felsküsten am Atlantik. Der Angelplatz liegt oft weit unter dem Standplatz des Anglers. Daher sollte man Abstand vom Rand der Klippe halten und sich vor dem Auswerfen vergewissern, dass man fest und sicher steht.

Felsküsten am Atlantik, die Artenvielfalt

An der Abbruchkante wo der Meeresboden abrupt von etwa 9 Meter auf 18 Meter oder mehr abfällt finden Futterfische, wie etwa Sprotten oder Sandaale, Schutz. Sie verstecken sich in den Felsspalten oder verharren unauffällig am Steilabfall. Kleinere Raubfische, wie Pollacks und Köhler, ernähren sich von ihnen. Nach diesen Kleinräubern sowie nach Makrelen und Goldmaiden suchen wiederum Hundshaie, kleinäugige Rochen, Glattrochen, Heringshaie, Conger und andere Schwergewichtler.

Große Makrelenschwärme sieht man bisweilen langsam herumschwimmen. Ihre Mäuler ragen aus dem Wasser; dabei schlürfen sie Plank ton ein. Doch sobald ein Angelblei ins Wasser plumpst, tauchen sie ab. Vermutlich halten sie es für einen angreifenden Tölpel. Deshalb kann man Makrelen, die nach Nahrung suchen, nur mit Spinnern fangen (Federn sind dann weniger fängig) eine andere Fangmethode hat kaum Aussichten auf Erfolg.

Felsküsten am Atlantik, ein aufregendes Angelgebiet

Felsküsten am Atlantik. Zwei Angler kämpfen mit einer großen Goldmaid und gegen den Wind an der Felsenküste von Cornwall. Um Fische von Felsen aus zu landen, eignet sich gut ein Unterfangkescher oder ein Senknetz mit langem Griff.

 

Felsküsten am Atlantik, auf Makrelenfang

Eine der besten Methoden zum Makrelenfang besonders ab August besteht darin, einen weißen Makrelenhautfetzen am Haken anzubieten. So kann man auch einmal einen kämpferischen Zweipfünder an die Angel bekommen. Hin und wieder schnappt sich ein kleiner Pollack oder Köhler diesen Köder und sorgt für eine gehörige Rangelei. Mit etwa zwei Dutzend Makrelen hat man normalerweise genügend Ködermaterial für einen Tag beisammen. Man bewahrt sie an einem schattigen Plätzchen auf, am besten in einer kühlen Felsspalte.

 

Felsküsten am Atlantik, Sandbuchten

An einigen Abschnitten der atlantischen Felsküsten gibt es auch kleine Felsbuchten mit vorgespültem Sand. Dies sind hervorragende Angelstellen: Man weiß nie genau, was als nächstes anbeißen wird. Häufig jedoch verlieren sich die Klippen in einigen Metern Tiefe in einem Wirrwarr aus Felsen und Seetang für Fische ein perfekter Schutz. Conger sind zwar zur Stelle, allerdings auch schwer zu fangen, und große essbare Krebse rütteln bisweilen an der Schnur, als würde sich ein Rochen am Köder zu schaffen machen.

 

Pollacks und Hundshaie an den Felsküsten am Atlantik

Große Pollacks lieben solche hängerträchtigen Stellen, und zwar besonders am späten Abend, wenn die Sonne gerade unter dem Horizont verschwindet. Wenn sich im Zwielicht der Abenddämmerung der perlmuttfarbene Himmel im Wasser spiegelt, suchen Pollacks von 10 Pfund oder mehr die Wasseroberfläche ab.

Dann bietet man am besten eine große rotsilberne Feder an einem Paternoster an, oder aber ein kleines „redgill“ (eine Sandaal-Imitation aus Gummi), das man an einer Felskante entlangführt. Das vehemente Abtauchen eines großen Pollacks nach dem Angriff auf den Spinnköder ist unverwechselbar und beeindruckend.

Hundshaie jagen am liebsten während der Tageshitze. Manchmal sieht man ihre grauen, stromlinienförmigen Körper in Ufernähe über dem sandigen Meeresboden aufblitzen, wenn sie bestimmte Plätze untersuchen, an denen sich Beute aufhalten könnte.

Mit ihren empfindlichen Organen können sie Gerüche schon aus großer Entfernung wahrnehmen, und wenn die Brandung nicht zu stark ist, empfiehlt es sich, ein paar übriggebliebene Makrelen oder andere Fische zu zerstückeln und ins Wasser zu werfen.

Hundshaie kann man auch dadurch anlocken, dass man zerdrückten Fisch ins Wasser wirft. Man vermischt ihn mit etwas Sand als Sinkhilfe und mit Pilchardöl zur Geruchsverstärkung, und wirft jeweils eine Handvoll dieses Köders ins Wasser. Dadurch lassen sich ganze Scharen herumschnüffelnder und herumstöbernder Fische anlocken.

 

Tipp Leichtgewicht

Viele der besten Angelfelsen am Atlantik sind weit weg von der Straße. So droht unweigerlich eine Wanderung über Stock und Stein, mit einem Rucksack voll Angel-gerät, Regenkleidung und Proviant. Also: Nur das Not-wendigste mitnehmen!

Felsküsten am Atlantik

Felsküsten am Atlantik. Das tiefe Wasser unterhalb eines Felsen ist immer für eine Überraschung gut. In den 50er Jahren fing Jack Shine hier vom Ufer aus einen Heringshai von 99 lb (45 kg).

 

Auch unbekannte Fische

Glattbutte und Kleine Steinbutte gesellen sich zu der Tafelrunde, manchmal auch Fischarten, die man nicht kennt und die man erst mit Hilfe eines Bestimmungsbuches identifizieren kann. Lippfische sorgen für eine feine Angelei. Sie ernähren sich von Muscheln und Krebsen, die sie von den Felsen abknabbern, lassen sich je-doch am leichtesten mit einer an der Pose angebotenen Garnele, einem Butterkrebs oder Wattwurm fangen. Hat man ein vielversprechendes Loch ausfindig gemacht meist eine tiefe Spalte mit etwas Schaum darin, beangelt man sie mit einem Posen-Paternoster.

Aus einem Styroporbrocken mit einem kleinen Wirbel kann man eine billige Pose basteln. Reißt sie ab, ist der Verlust leicht zu verschmerzen. Goldmaiden schießen auf den Köder los, packen ihn und suchen dann sofort Deckung.

Der Anschlag muss schnell und entschlossen gesetzt werden, denn der Fisch darf nicht in die Nähe von Felsbrocken und Krautbetten kommen. Am einfachsten verhindert man dies, in-dem man beim Abtauchen der Pose langsam Schnur einholt und beim ersten kräftigen Zug anschlägt. Tut man das nicht, schluckt der Fisch den Köder herunter und beißt mit seinen kräftigen Schlundzähnen die Schnur durch.

Felsküsten am Atlantik

Felsküsten am Atlantik. Eine schöne Strecke aus gefleckten Lippfischen und Hornhechten, gefangen vom Felsen aus. Ein Angeltag mit mehreren Dutzend Lippfischen ist keine Seltenheit.

 

Das richtige Geschirr für das angeln an Felsküsten am Atlantik

Zwei Ruten sind normalerweise ausreichend: eine zum Bodenblei-Angeln mit einem großen Köder, die andere zum Spinnfischen oder Posenangeln, während man auf Bisse am großen Köder wartet. Zuverlässiges Angelgerät gute Knoten, feste Vorfächer und spitze Haken sind wichtiger als eine starke Schnur. Auch wenn man mit schnell flüchtenden Hundshaien rechnen muss, braucht die Schnur nicht mehr als 9 kg Tragkraft aufzuweisen. Für Heringshaie und Glattrochen benötigt man hingegen Angelgerät der 50-1b-Klasse (23 kg).

 

Manche bleiben unerreichbar

Es gibt Fischarten, die praktisch nicht zu fangen sind. Riesenhaie sind zwar Planktonfresser, aber gelegentlich kann einer von ihnen in die Schnur schwimmen und sich selbst haken. Wenn so etwas passiert, verabschiedet man sich am besten gleich von ihnen. An normalem Angelgeschirr merken diese Fische nicht einmal, dass sie gehakt wurden.

 

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