Der Wahoo ist ein Raubfisch aus der Makrelen-Familie

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Wie ein Pfeil schießt er durchs Wasser, kaum eine Beute entkommt ihm. Der Wahoo ist ein Raubfisch, der das Angelgerät bis zur Grenze belastet, wie Hechtangler John Watson hier erzählt.

Die Möglichkeit, einen Wahoo zu fangen, diese gigantische, stromlinienförmige Makrele, ließ mich in der Nacht kaum schlafen. Schon in der Dämmerung war ich am Ufer und wartete auf den Sonnenaufgang hier am Indischen Ozean. Endlich fuhr das Boot, die „Honeylulu“, auf die See hinaus in Richtung auf eines der Riffe.

Ernest Hemingway, der Autor, der das Meer so geliebt hat, beschrieb den Wahoo als den aufregendsten Fisch der Meere. Ich wollte jetzt sehen, ob er recht hatte. Bei einem Urlaub in Kenia erfuhr ich, dass die ostafrikanische Küste ein bevorzugtes Jagdrevier der Wahoos ist.

Als wir in der Nähe des Riffs ankamen, brachten wir die Köder aus: Ballyhoo-Fische, die mit Plastikfransen am Kopf und einem Bleigewicht ausgebracht werden. Diese Köder werden geschleppt. Man hatte mir erzählt, dass in diesem Meeresabschnitt besonders viele Wahoos vorkommen. Sie jagen kleine Köderfische, die hier laichen.

Wahoo

Der Wahoo jagt – so wie viele andere Raubfische – im ganzen Indischen Ozean. John Watson fischte an der Küste vor Kenia; er fuhr vom Hafen von Watamu auf Angeltour

 

John Watson

Der Brite John Watson ist weit über England hinaus bekannt. Er ist Hechtspezialist und hat Hunderte von Hechten bis zu 17,3 kg gelandet, außerdem einen 45 kg Tarpon. Der größte Fisch, den er je gefangen hat, war ein 136 kg schwerer Hammerhai. John Watson engagiert sich für die Erhaltung der Fische in ihren Lebensräumen. Er setzt alle Fische lebend zurück. Dieses Zurücksetzen der Fische gehört zu den wichtigsten Prinzipien seiner Angelei.

 

Vorfreude …

Eine Stunde lang schlug mir das Herz bis zum Hals. Ich ließ die Köder, die 50 m hinter dem Boot geschleppt wurden, nicht aus den Augen, Doch mehr als eine Stunde lang blieben alle Köder unberührt. Erst als wir das Riff verließen und auf die offene See steuerten, wurde ich ruhiger. Der Käptitän war auf der Suche nach jagenden Fischen. Die Stunden vergingen und mit ihnen schwanden all meine Hoffnungen. Bis auf einen kleinen Dorado hatte sich kein Fisch für die Köder interessiert.

Plötzlich, ohne Vorwarnung, schrie die Bremse des 30-lb-Gerätes auf. Ich griff zur Angelrute, als jemand rief: „Wahoo!“ Jetzt wusste ich, warum die Fische so genannt werden. In den ersten Sekunden kann man nichts machen, als Wahoo rufen. Der Fisch ist nicht zu stoppen. In wenigen Sekunden hatte er mehr als 200 m Schnur von der Rolle gezogen. Das allesging so schnell, dass ich nicht glaubte, der Fisch würde zurückkommen.

 

 

Wahoo

John Watson versucht, die Leine gegen einen flüchtenden Wahoo ein zu kurbeln. Ein Wahoo kann über Meilen flüchten.

Tod auf hoher See

Der Wahoo schoss durch die Wellen, zuerst unter Wasser, dann auf der Wasseroberfläche. Als das Boot den Fisch verfolgte, konnte ich endlich Schnur gewinnen – zu schnell. Ich sah auf und bemerkte, dass der Fisch auf dem Wasser tanzte. Dann schoss der Wahoo auf das Boot zu, schneller als ich die lose Schnur ein kurbeln konnte.

Der Fisch kam ans Boot, und ich sah nur, wie die Schnur schlaff ins Wasser hing. Ich war sicher, der Haken sei herausgefallen. Doch der Haken hing sicher, und der Wahoo startete zu einer erneuten Flucht weg vom Boot.

Es war kaum noch Schnur auf der Rolle, als der Fisch seine Fluchtrichtung wechselte. Ich konnte nur staunen, mit welcher Geschwindigkeit der Fisch die Schnur nahm. Das war der schnellste Fisch, den ich jemals am Angelhaken hatte.
Wahoo

Das sind die perfekten Schleppköder für einen Wahoo, einen Segelfisch oder andere mittlere Big-Game-Fische. Als Köder dient hier der Ballyhoo-Fisch, der mit Plastikfransen und einem Bleigewicht am Kopf gefischt wird, so dass er wie ein flüchtender Köder durch die Wellen zieht.

Dann war die Flucht zu Ende, und der kapitale Fisch lag an der Seite des Bootes. Er hatte einen tiefdunklen Rücken, die Seiten waren in einem hellen Blau getigert. So plötzlich wie der 30 kg Wahoo erschienen war, so plötzlich wurde er von der Besatzung auf die Decksplanken geschleudert. In wenigen Augenblicken war der Fisch abgeschlagen und verschwand im Innern des Bootes – alles ohne meine Zustimmung. Schade, dieser Fisch hätte ein anderes Ende verdient.

  1. Später, auf dem Weg vom Indischen Ozean nach Hause, dachte ich an die elektrisierenden Momente, als der Wahoo kämpfte, als er den Kampf um sein Leben verlor. Ich war glücklich, aber gleichzeitig traurig.
    Wahoo

Kaum zu glauben , dass dieser riesige Fisch ein Mitglied der Makrelen-Familie ist. Auf diesem Foto sieht John Watson nicht sonderlich glücklich aus: Er wollte den Fisch lebend zurücksetzen. Doch der Fisch wurde ohne seine Zustimmung von der Mannschaft abgeschlagen.

 

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