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Kaum ein Angler hat jemals eine dieser Arten, Groppe, Bartgrundel und Steinbeißer mit der Angel gefangen, denn sie bleiben sehr klein
Obwohl die Arten, Groppe, Bartgrundel und Steinbeißer, so klein sind, spielen sie in der Ökologie der Fließgewässer eine bedeutende Rolle. Sie sammeln Nahrung vom Gewässergrund, rivalisieren mit Jungfischen anderer Arten um Futter oder werden ihrerseits von größeren Fischen oder Vögeln gefressen.
Trio im Fluss
Viele saubere Bäche und Flüsse beherbergen noch mindestens eine dieser Arten; selbst in einigen nährstoffarmen Seen sind sie anzutreffen. Man kann sie gut unterscheiden, obwohl Bartgrundel und Steinbeißer verwandte Arten sind.
Die Bartgrundel ist mit sechs unterschiedlich langen Barteln ausgestattet. Mit ihnen kann sie Nahrung im Flussbett aufstöbern.
Die Groppe oder Koppe ist nicht mit den beiden anderen Arten verwandt; allerdings teilt sie mit der Bartgrundel denselben Lebensraum. Ihr Kopf ist breit und abgeflacht und weist an bei den Kiemendeckeln je einen kräftigen, gekrümmten Dorn auf. Die beiden getrennten Rückenflossen und die großen Brustflossen sind fächerförmig. Die Färbung schwankt je nach Untergrund, dem sie sich anpasst; häufig ist sie braungrün, dunkel gesprenkelt.
Die Bartgrundel oder Schmerle ist ein schlanker Fisch mit drehrundem Körper, der zum Schwanz hin seitlich etwas abflacht. Sie hat am Oberkiefer sechs Bartfäden. Die Bartgrundel hat einen braun-grünen Rücken mit gelblich-braunen Flanken und unregelmäßig verteilten dunklen Flecken.
Der Steinbeißer oder die Dorngrundel weist im Gegensatz zur Bartgrundel eine sehr klare Farbverteilung auf („Steinbeißer“ wird übrigens auch der Meeresfisch Seewolf, lat. Anarrhichas lupus, genannt). Der Steinbeißer hat auffällige dunkle Flecken entlang des Rückens und größere Flecken knapp unterhalb der Seitenlinie. Der Rücken und die Oberseiten sind sandbraun, die Unterseite ist cremefarben.
Dorn unterm Auge
Auch der Steinbeißer ist ein schlanker Fisch, allerdings mit seitlich stark zusammengedrücktem Kopf und Körper. Er hat ebenfalls sechs Barteln am Oberkiefer, doch sind diese eher klein und unauffällig. Ein weiteres Merkmal ist ein beweglicher, zweispitziger Dorn unter jedem Auge. Er ist nach hinten gerichtet und normalerweise in der Haut verborgen.
Die Groppe und die Bartgrundel bevorzugen klare, sauerstoffreiche, schnellfließende Gewässer. Sie verstecken sich dort unter Steinen, in dichten Krautfeldern oder zwischen Wurzelwerk im Uferbereich. Der Steinbeißer beansprucht einen anderen Lebensraum. Seine Heimat sind klare, langsamer fließende Gewässer oder Seen mit sandigem Grund. Dort gräbt er sich tagsüber bis zum Kopf in den Sand ein. Im Sommer versteckt er sich manchmal in dichtgewachsenen Krautfeldern.
Männliche und weibliche Groppe. In England wird sie Miller’s Thumb (Müllers Daumen) genannt – wegen ihres breiten, abgeflachten Kopfes. Denn viele Müller hatten durch das Kornmahlen besonders dicke und muskulöse Daumen.
Fressverhalten
Der Steinbeißer ernährt sich von winzigen bodenlebenden Krebstieren. Sein Mäulchen lässt keine größere Nahrung zu. Bartgrundel und Groppe dagegen können etwas größere Nahrung zu sich nehmen, wie Flohkrebse und Insektenlarven. Die Groppe hält sich auch häufig in den Laichbetten von Lachsen oder Forellen auf. Das brachte sie in den Ruf, ein großer Laichräuber zu sein; selbst wenn diese Behauptung zutrifft, fällt der Laichverlust durch Groppen wohl kaum ins Gewicht.
Vermehrung
Der Steinbeißer laicht von April bis Juni. Die Eier werden an Algen oder Wurzelwerk am Boden abgelegt. Die Bartgrundel laicht zur selben Zeit und legt die Eier nachts portionsweise zwischen Steinen und Wasserpflanzen ab. Die Larven schlüpfen je nach Wassertemperatur nach 14 bis 16 Tagen. Bei den Bartgrundeln bewacht zeitweise das Männchen den Laich.
Treusorgender Milchner
Die Groppen laichen von März bis Mai. Das Weibchen legt die Eier in Klumpen in vom Männchen vorbereitete Laichgruben unter Steinen oder Baumwurzeln ab. Das Männchen bewacht und betreut danach das Gelege bis zum Schlupf der Larven nach 4 bis 6 Wochen. Die geschlüpften Larven werden dann durch die Strömung flussabwärts verteilt.
Fang der Winzlinge
Diese Fische sind zu klein, um als Angelfisch interessant zu sein – obwohl die Groppe, dort wo sie nicht geschützt ist, einen guten Köder für große Forellen darstellt. Man stöbert sie in Bächen unter Verstecken auf, fängt sie mit leichtestem Geschirr und 24er Haken oder mit einem feinmaschigen Kescher.
Vorkommen
Groppe, Bartgrundel, Steinbeißer – alle diese Arten, die man in manchen Regionen auch unter anderen Namen kennt, sind in Deutschland und in großen Teilen Europas und Asiens verbreitet, sofern die Wasserqualität es zulässt. Teilweise sind sie auch geschützt.
Weitere Fischarten
- Hecht, ein schlanker Jäger und beliebter Angelfisch
- Der Hasel kommt in vielen fließenden Gewässern Europas vor
- Die Güster – Brassen zum Verwechseln ähnlich
- Gründling, ein interessanter Fisch für Spezialisten
- Klippenbarsch, Hautarzt für Lachse, es gibt 8 Lippfischarten
- Köhler, ein großer Kämpfer mit eindrucksvoller Kampfkraft
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- Der Kaulbarsch wachst langsam er erreicht nach 2 Jahren 8 cm
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