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Anfüttern mit dem Katapult kann man auf große Distanz, mit einiger Zielgenauigkeit und Übung, der Angler Andy Love erklärt worauf es ankommt
Der englische Meisterangler Andy Love aus Dorking erklärt hier, worauf es beim Anfüttern mit dem Katapult ankommt. Wer Fische fangen will, muss sie anfüttern. Fische sind wie Hühner: Lässt man einige Getreidekörner fallen, dauert es nicht lange, bis die ersten Hühner sich für sie interessieren. Gibt man ihnen mehr Körner, ist bald die ganze Hühnerschar mit Picken beschäftigt.
Anfüttern mit dem Katapult
Manchmal kann man den Fisch nur wenige Meter vom Ufer für seinen Köder interessieren. Wenn es die Stärke und die Richtung des Windes zulassen, kann man mit einiger Genauigkeit das Grundfutter oder loses Futter von Hand ausbringen. Doch was macht man, wenn der Wind ungünstig steht oder die Fische nur weit draußen gefangen werden können?
Dann wird es unmöglich, von Hand zielgenau anzufüttern. Eine Lösung des Problems besteht im Swimfeeder (Futterkörbchen), doch das muss nicht immer richtig sein und ist auch nicht immer effektiv. In solchen Fällen kommt ein Futterkatapult zum Einsatz. Dieses Hilfsmittel gehört heute zur Grundausrüstung des Anglers.
In Angelgeschäften sind verschiedene Katapultarten erhältlich, aber im Grunde gibt es nur zwei Typen: Katapulte zum losen Anfüttern und Grundfutter – Katapulte.
Wichtig ist beim Anfüttern mit dem Katapult: Die billigen Katapulte, bei denen der Korb aus Kautschuk ist, sind so schlecht konstruiert, dass sie sich zum Anfüttern nicht eignen. Gute Katapulte dagegen lassen sich für jeden Anwendungsbereich perfekt einsetzen.
Anfüttern mit dem Katapult
Um die weit draußen versammelten Karpfen mit Partikelködern oder Boilies anzufüttern, benötigt man einen besonderen Wurfstock oder, wie dieser Angler, ein sehr kräftiges Katapult.
Katapulte zum losen Anfüttern
Mit solchen Katapulten kann man Maden, Caster und Hanfkörner anfüttern. Man wählt die Größe des Schleuderkorbes und die Stärke des Gummis entsprechend der Menge des Köders und der Entfernung, die man erreichen will. Es gibt zwei Ausführungen.
Anfüttern mit dem Katapult, Kanalkatapulte haben ein dünnes Gestell, ein dünnes Gummi und einen kleinen weichen Korb. Mit ihnen kann man kleinere Mengen von Maden und ähnliche Köder zielgenau auf Entfernungen bis zu 15 m hinauskatapultieren. Mit etwas Übung gelingt es, bei jedem Katapultschwung die Köder auf engstem Raum zu platzieren. Der Einsatz von Kanalkatapulten ist natürlich nicht auf Kanäle beschränkt – sie sind überall dort sinnvoll, wo man in Ufernähe mit leichten Ködern und auf engstem Raum konzentriert anfüttern möchte.
Anfüttern mit dem Katapult, Flusskatapulte haben ein größeres Gestell, ein größeres Gummi und einen großen, weichen Korb. Bei einigen von ihnen findet sich anstelle eines Korbes eine netzartige Tasche. Mit Flusskatapulten kann man größere Ködermengen bis zu 30 m weit hinausschleudern. Bei solchen Entfernungen ist es nicht möglich, den Köder auf engstem Raum auszubringen. Auch Flusskatapulte kann man natürlich ebenso an anderen Gewässern einsetzen.
Anfüttern mit dem Katapult, Grundfutterkatapulte haben ein viel stärkeres Gummi als Katapulte zum losen Anfüttern sowie einen festen Korb, der den Futterball nicht verformt. Mit den verschiedenen Grundköderkatapulten kann man Grundköder wie Semmelmehlbälle mit Maden auf 30 bis 60 m Entfernung oder noch weiter hinauskatapultieren. Daher werden sie überwiegend dort eingesetzt, wo man auf sehr große Distanz fischen muss – an großen stehenden Gewässern und sehr breiten Flüssen beispielsweise.
Eine Auswahl von Katapulten
- Boiliewurfstock;
- Katapult für einzelne Boilies mit starkem Gummi und festem Korb;
- Katapult für Partikelköder mit starkem Gummi und weichem Korb;
- Kanalkatapult zum losen Anfüttern mit flachem Griff und weichem Korb;
- Kabelbänder zum Reparieren von Katapulten;
- Ersatzgummis für das Katapult;
- Flusskatapult zum losen Anfüttern mit flachem, netzartigem Korb;
- Flusskatapult zum losen Anfüttern mit Netzkorb;
- KanaIkatapult zum losen Anfüttern mit feinem Gummi.
Andere Katapulte
Karpfenangler und andere Spezialisten (Specimenhunter) verwenden ein Katapult zum losen Anfüttern mit sehr starkem Gummi und einem sehr starken Korb, mit dem man große Mengen von Körner-Ködern auf Distanzen bis zu 40 m hinausschleudern kann.
Diese Spezialisten setzen auch gern das Boilie-Katapult ein, das ein sehr starkes Gummi besitzt, jedoch nur einen winzigen festen Korb, mit dem man Boilies einzeln über Entfernungen von 100 m oder mehr mit großer Ziel Genauigkeit schleudern kann.
Anfüttern mit dem Katapult. Variable Länge
Üblicherweise werden Kabelbinder verwendet, um den Korb oder die Tasche mit dem Gummi zu verbinden, aber die hier gezeigte Befestigungsmethode ist neu: Indem das Gummi durch Löcher im Gestell gefädelt wird, bekommt es einen festen Sitz und kann im Nu in der Länge verstellt werden.
Welche Hand soll man nehmen?
Ein falsch verwendetes Katapult verteilt das Futter überall, nur nicht dort, wo man es gerne hätte. Außerdem schnellt das Gummi dann gegen die Knöchel der Hand und verwickelt sich gern. Früher lag dies teilweise an falsch konstruierten Katapulten, aber heutzutage sind Futterkatapulte sehr gut konstruiert, und der Angler muss die „Schuld“ für solche Missgeschicke bei sich selbst suchen.
Anfüttern mit dem Katapult für Rechtshänder ist es das einfachste, wenn Sie den Griff mit der linken Hand halten und den Korb mit der Rechten (Linkshänder umgekehrt). Sie sollten aber den Umgang mit dem Katapult auch mit der „falschen“ Hand lernen; dann können Sie gleichzeitig die Rute halten.
Mit viel Übung können Sie im Sitzen ein Kanalkatapult bedienen und dabei eine Kopfrute mit dem Unterarm gegen den Oberschenkel drücken. Es gibt sogar ein Kanalkatapult, das speziell für das Fischen mit der Stipprute konstruiert wurde. Es hat ein flaches Gestell, das man unter den Oberschenkel schiebt, wobei der Korb einhändig gefüllt werden kann.
Anfüttern mit dem Katapult, Grundköderkatapulte haben feste Körbchen, damit der Futterballen nicht zerdrückt wird. Der Korb muss jedes mal weit zurückgezogen und der Wurf hoch angesetzt werden, damit Zielgenauigkeit und Flugbahn stimmen.
Wie Sie das Katapult einsetzen
Als Rechtshänder nehmen Sie den Griff in die Linke und füllen den Korb mit der Rechten. Drehen Sie den Griff um 90 Grad nach rechts, so dass die Gabelung zur Seite weist, strecken den linken Arm aus und winkeln ihn dann an. Ziehen Sie den Korb mit der rechten Hand zurück, zielen und lassen ihn los – dabei „verfolgen“ Sie den Schwung mit der linken Hand, um Verletzungen der Knöchel und Verwicklungen des Gummis zu vermeiden.
Den richtigen Auszug des Gummis und die Zielgenauigkeit bekommt man erst mit einiger Übung heraus. Man muss dabei Windstärke und Windrichtung, Entfernung und Ködertyp berücksichtigen. Grundsätzlich gilt: eher etwas höher zielen als zu niedrig.
Katapultkörbe und Gummis verschleißen rasch; daher sollten Sie stets einen Reparatursatz mit Reservegummis, Körben und Kabelbändern mitführen.
Bei manchen Katapulten werden die bei den Gummischlauchstücke mit dem Gestell verbunden, indem man sie über einen Plastikstift schiebt. Wenn das Gummi an dieser Stelle verschleißt, schneidet man an beiden Seiten ein gleichlanges Stückchen ab. Die richtige Länge des Katapultgummis ist 20 cm. Wenn man die Plastikstifte zuerst etwas anfeuchtet, lässt sich das Gummi viel leichter darüber schieben.
Auch am anderen Ende des Gummis kann man problemlos verschlissene Körbe und Täschchen ersetzen. Dazu fädelt man die Gummienden durch die Öffnungen im Korb oder in der Tasche, biegt sie wieder zurück, so dass sie am Schlauch anliegen, und befestigt sie sorgfältig mit Kabelbändern.
Sitzangeln
Beim Sitzangeln eignet sich eine Köderpalette gut zum Befüllen des Katapults. Je näher man den Korb oder die Tasche an die Köderschale hält, desto weniger Köder verschüttet man. Im Stehen kann man eine Köderschürze tragen und das Katapult zusammen mit dem losen Futter darin aufbewahren.
Wurfstäbe
Wurfstäbe werden zwar heutzutage seltener benutzt, sind aber genauso wirkungsvoll wie Katapulte, wenn sie richtig eingesetzt werden. Ein Wurfstock zum losen Anfüttern besteht im allgemeinen aus einem 45 cm langen Holz Rohr mit 4 cm Durchmesser, das 3 cm vor dem Ende innen verschlossen ist. Man füllt das Futter in dieses 3 cm lange Rohrstück und schleudert es einhändig zur Angelstelle hinaus. Ein Wurfstock für Grundfutter funktioniert nach dem gleichen Prinzip, ist aber in der Regel viel größer und erfordert einen zweihändigen Überkopfwurf, besonders beim Anfüttern auf große Entfernungen.
Auch Karpfenangler verwenden speziell konstruierte Wurfstäbe, mit denen man Boilies auf große Entfernungen ausbringen kann. Mit solchen Wurfstäben lassen sich Boilies einzeln oder zu mehreren hinausschleudern.
Meisterangler beim Anfüttern mit dem Katapult
Meisteranglern wie Bob Nudd (Weltmeister 1990) scheint es nicht schwer zu fallen, eine lange Kopfrute zu halten und gleichzeitig das Katapult zu bedienen, aber so viel Geschicklichkeit kommt erst mit viel Übung. Man muss die Rute mit dem Unterarm gegen den Oberschenkel drücken, um sie im Gleichgewicht zu halten.
Keine Gewalt beim Anfüttern mit dem Katapult
Man sollte das Gummi nie überspannen: Es verschleißt schneller, und die Zielgenauigkeit leidet. Es ist ratsam, immer Katapulte mit unterschiedlich starken Gummis mit sich zu führen.
Anfüttern mit dem Katapult. Der legendäre Matchangler Ivan Marks kann das Katapult beidhändig bedienen (was jeder Angler üben sollte). Auf diese Weise hat er die rechte Hand frei, um den Korb fallenzulassen, die Rute aufzunehmen und anzuschlagen, falls er während des Katapultierens einen Biss bekommt.
Anfüttern mit dem Katapult. Nicht zu viel
Wie beim losen von Hand muss man auch beim Anfüttern mit dem Katapult die benötigte Menge an losem Futter einschätzen. Nur allzu leicht überfüttert man die Angelstelle. Darüber hinaus ist der Streueffekt umso größer, je mehr loses Futter man in den Korb gibt. Ist der Korb stark überfüllt, verteilen sich die Futterpartikel überall – und mit ihnen die Fische.
Wurfstäbe
Manche Angler benutzen lieber Wurfstäbe als Katapulte. Es gibt kleine, mit denen man rasch ein halbes Dutzend Caster über den Kanal schleudern kann, und große Wurfstäbe wie diesen, die große Grundfutterbrocken weit hinausbefördern.
Anfüttern mit dem Katapult, Grundfutter
Um kleine Grundköderballen etwas weiter als mit der Hand auszuwerfen, sollte man ein Katapult zum losen Anfüttern einsetzen. Die Kugeln müssen klein sein, und der Katapultkorb muss angefeuchtet werden.
Großer Wurfstock
Einen großen Wurfstock muss man mit beiden Händen bedienen. Das Futter wird in einer weichen Überkopfbewegung weit aufs Wasser hinausgeschleudert.
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