Flüsse, trübes Wasser, Angelmethoden, Fische

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Die folgenden Erklärungen, Angelmethoden und Tipps helfen dem Angler beim befischen trüber Flüsse, hier trifft die üblichen Süßwasserfische an

Regengespeiste Flüsse, die sich bei Hochwasser braun färben, sind beispielsweise die Ahr, die Saale und andere in den deutschen Mittelgebirgen und im Voralpenland. Große trübe Flüsse werden vorn Regen gespeist und nehmen dunkle Farben an, wenn ihr Wasserstand sich um die Höchstmarke herum bewegt. Regengespeiste Flüsse sind niemals kristallklar. Auch wenn es überhaupt nicht geregnet hat, findet sich immer ein ganz leichter grauer, brauner oder lehmig-brauner Unterton.

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Ein schöner Döbel aus einem trüben, Hochwasser führenden Fluss

 

Vorteil und Nachteil

Diese Färbung kann für den Angler von Vorteil sein, weil die Fische seine Bewegungen durch das trübe Wasser nicht gut wahrnehmen können. Folglich flüchten sie nicht so schnell. Die Farbe des Wassers kann aber auch ein Nachteil sein, weil der Angler auch die Fische nicht so leicht ausmachen kann. Die Wahl des richtigen Angelplatzes beruht somit auf einer wohlbegründeten Vermutung.

Flüsse

Hier steht ein Angler mit Watstiefeln ein paar Meter vom Ufer entfernt im Flusslauf und fischt mit der abtreibenden Pose – eine Angelart, die in England unter der Bezeichnung „Trotting“ perfektioniert worden ist.

Alle Fischarten

In großen trüben Flüssen trifft man alle üblichen Süßwasserfische an. Im Mittel – und Unterlauf finden sich Hasel, Rotauge, Döbel, Barbe, Brassen, Hecht und Barsch. Manche regengespeisten Flüsse beherbergen in ihrem Oberlauf auch Bachforelle und Äsche.

Der Oberlauf dieser Flüsse ist relativ schmal, und das nicht sehr tiefe Wasser fließt eher schnell durch die Landschaft hindurch. Forellen und Äschen findet man im schnelleren Wasser, während man die anderen Flussfische eher in langsameren Abschnitten und an tieferen Stellen in Biegungen antrifft.

Flüsse

Der Angler im Einklang mit der grünen Natur. Diese beiden Fischer haben es sich am Ufer eines trüben Flusses bequem gemacht. Das üppige Gerät zeigt: Hier wird nicht nur auf Friedfische geangelt

 

Trüber Unterlauf

Im Mittel – und Oberlauf sind diese Flüsse gewöhnlich tiefer und breiter. Es finden sich hohe, stark unterspülte Ufer, wo das Hochwasser die Erde herausgeschwemmt hat. Je mehr sich der Fluss dem Meer nähert, desto zahlreicher werden seine Nebenflüsse. Kräftige Regengüsse wirken sich in diesem Flussabschnitt stärker aus, weil die Nebenflüsse den Hauptstrom mit stark schlammhaltigem Wasser auffüllen. Zu bestimmten Zeiten ist das Fischen dann vollkommen unmöglich.

Flüsse

Eine Barbe, die mit dem Swimfeeder gefangen wurde. Beim Angeln mit Swimfeedern und stark duftenden Lockködern steigen die Chancen, dass der Fisch den Fangköder im trüben Wasser findet

Fische finden

Bei normalem Wasserstand sucht man bei der Wahl des richtigen Angelplatzes nach bestimmten Kennzeichen, je nachdem, welche Fischart man fangen möchte.

Rotaugen bevorzugen ruhig fließende Abschnitte von 1,20 m bis 1,80 m Tiefe, die unter überhängenden Büschen mäandern. Weißdorn – und Holunderbüsche scheinen Rotaugen besonders anzuziehen – vor Jahrzehnten waren Holunderbeeren ein beliebter Rotaugenköder.

Flüsse

Hochwasser

Bei Hochwasser zeigen regengespeiste Flüsse ihr wahres Gesicht. Wo Nebenflüsse in den Hauptfluss münden, gibt es interessante Angelstellen. Durch den Hauptfluss entsteht im Nebenfluss ein Rückstau – ein ruhiger Bereich. Solche Ruhezonen nutzen viele Fischarten zum Ausruhen nach dem anstrengenden Kampf gegen die Hochwasserflut.

Hasel mögen eine etwas flottere Strömung und bevorzugen Stellen, an denen das tiefe Wasser in einen Flachwasserbereich übergeht, kurz bevor es strudelnd und wirbelnd mit scharfer Strömung weiterfließt.

Barsche mögen stille Bereiche an der Innenseite von Biegungen, wo sie der Fischbrut nachjagen können. Auch Hechte halten sich an solchen Stellen auf. Sie begeben sich zum Jagen aber auch ins schnellere Wasser, wenn sich dort ihre Beute aufhält.

Barben lieben Kraut über alles. Gern stehen sie in starker, aber nicht zu schneller Strömung über sauberem Kiesgrund. Wo es Hänger gibt, etwa versunkene Äste oder Felsbrocken, gibt es meist auch Barben.

In der warmen Jahreszeit finden sich auch zahlreiche kleinere Barben in den flachen, schnellfließenden und stark verkrauteten Flussabschnitten.

Döbel bevorzugen eine mittlere Strömungsgeschwindigkeit; man findet sie besonders häufig an der Strömungsgrenze zwischen dem schnellen Wasser der Flussmitte und dem ruhigen Wasser des Uferbereichs.

Treibgut-Teppiche gehören zu ihren Lieblingsrevieren. Damit sind Ansammlungen von Zweigen, Blättern und anderen Pflanzenteilen gemeint, die sich an eintauchenden Ästen bilden. Döbel halten sich in der Tat überall dort mit Vorliebe auf, wo sie ein „Dach über dem Kopf‘ haben, sei es ein Floß, ein unterspültes Ufer, ein dickes Krautbett oder die Zweige einer überhängenden Trauerweide.

Brassen halten sich gern im tiefen, langsam fließenden Unterlauf der Flüsse auf, wo der Flussgrund überwiegend aus Schlamm besteht. Gerade bei Hochwasser bekommen Flüsse wie beispielsweise die Sinn – ein Nebenfluss des Mains – eine andere Farbe. Die große Wassermenge und der aufgewühlte Schlamm geben dem Fluss seinen unverwechselbaren Charakter. Wo Nebenflüsse in den Hauptfluss münden, findet man bei Hochwasser hervorragende Angelstellen. Durch den Hauptfluss staut sich der Nebenfluss; so bildet sich eine Stillwasserzone, in der zahlreiche Fischarten Schutz finden.

In der Nähe solcher Sammelpunkte – zwischen Schilf und Binsen, wo sich oft Sediment ablagert – liegen Raubfische wie der Hecht auf der Lauer. Bei starkem Hochwasser ziehen sich Jäger und Gejagte hierher zurück. Sämtliche Arten findet man hier beisammen, da ihre angestammten Lebensräume vorübergehend unbewohnbar sind.

Wo sich ein Fluss mit einem langsamer fließenden Fluss vereint, bildet sich ein Strudel. Das wirbelnde Wasser schafft einen ausgespülten Bereich, in dem sich Arten, die am Grund nach Nahrung suchen, besonders wohl fühlen. Hat das Wasser sich verfärbt, sind stark duftende Köder wie Käse oder Frühstücksfleisch besonders erfolgversprechend. Wenn die Strömung das Sediment aufgewühlt hat und der Fisch nichts mehr sieht, sondern sich auf seinen Geruchssinn verlassen muss, werden solche Angelköder leichter gefunden.

Ein großer Tauwurm duftet zwar weniger stark, kann jedoch im trüben Wasser sehr wirkungsvoll eingesetzt werden.

Flüsse

Auch durch Boote wird das am Grund reichlich vorhandene Sediment aufgewirbelt. Bei starkem Bootsverkehr halten sich die Fische vorzugsweise in Ufernähe auf

 

Angelmethoden

An trüben Flüssen kann mit vielen verschiedenen Angelmethoden gefischt werden. Eine davon ist das Trotting (Angeln mit abtreibender Pose) mit der Stickpose. So lassen sich mit Maden oder Caster alle Fischarten fangen; sie eignet sich jedoch besonders gut für Hasel, Rotaugen und Döbel.

Beim Angeln an einer Strömungsgrenze oder in einem ruhig bis mittelschnell fließenden Flussabschnitt, etwa ein bis zwei Rutenlängen vom Ufer, ist die Stickpose in den meisten Fällen unschlagbar. Nur darf man nicht vergessen, regelmäßig anzufüttern.

Ein mit Hanf und Caster gefüllter Swimfeeder (Futterkorb) lässt sich sehr wirkungsvoll auf Barben einsetzen. Man kann ruhig einen ziemlich schweren Swimfeeder verwenden, der in der Flussmitte sicher am Grund liegenbleibt. Das regelmäßige Auswerfen sollte man nicht vergessen.

Flüsse

Dieser Angler hat es sich mit leichtem Gepäck bequem gemacht. Er kann, wenn es nötig ist, seinen Angelplatz schnell wechseln. Das ist an manchen trüben Flüssen erforderlich

 

Döbel am Abend

An großen regengespeisten Flüssen lohnt es sich besonders, etwa eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit auf Döbel zu gehen – wenn also die meisten Angler ihre Sachen schon zusammenpacken. Dazu benutzt man eine Rute mit Schwingspitze und eine einfache Grundmontage. Man geht am Ufer entlang und nimmt als Köder Brotrinde, Brotkrume, Frühstücksfleisch oder Käse. Es kommt nur selten vor, dass Döbel zu dieser Zeit nicht fressen. Die beste Angelzeit ist in den ersten drei bis vier Stunden nach Einbruch der Dämmerung. Der Grundgedanke ist, an jeder Stelle ein oder zwei Fische zu fangen und dann zur nächsten Stelle weiterzuziehen.

 

Trübes Wasser

Weißdorn – und Holunderbüsche am Ufer finden manche Fischarten sehr anziehend. In der entsprechenden Jahreszeit fressen viele Fische die ins Wasser fallenden Holunderbeeren.

Döbel warten mit Vorliebe unter Treibgutteppichen auf schmackhafte Bissen. Das Treibgut sammelt sich an überhängenden Zweigen.

Unterspülte Ufer finden sich häufig an der Außenseite von Biegungen und bieten Döbeln abseits der Hauptströmung Schutz. Hier fangen sie hinabgespülte Nahrungsbrocken ab. Wurzelwerk macht solche Stellen für den Fisch noch interessanter.

Hechte und Barsche lauern in schilfbestandenen, strömungsarmen Uferbereichen auf die reichlichen Beutefische.

Ruhiges Wasser an der Innenseite einer Biegung beherbergt häufig Schwärme von Rotaugen, die abseits der Hauptströmung auf antreibendes Futter warten.

In Hängerzonen ruhen sich häufig Barben aus. Im Laichkraut suchen Barben und Döbel gern nach Nahrung.

Brassen wühlen gerne in den tieferen oder breiteren Flussabschnitten nach Nahrung, wo die Strömung etwas langsamer ist.

Flüsse

Nicht alle großen trüben Flüsse bieten sonnenbeschienenes Ufer grün. Oft lohnt es sich auch, mitten in der Stadt zu fischen. Im Winter sollte man sich langsam fließende Stellen aussuchen

 

Dieselbe Stelle

Angeln mit dem Swimfeeder ist die beste Methode an trüben Flüssen. Aber man muss den Futterkorb immer wieder an derselben Stelle versenken. Am besten, man richtet sich bei jedem Wurf nach einem Orientierungspunkt am anderen Ufer. Man braucht schließlich nur eine Duftspur; die zum Haken.

 

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