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Das Angeln mit der Schwingspitze kommt – natürlich – aus England, immer mehr Brassenangler erkennen die Vorzüge gegenüber der Zitterspitze
Angeln mit der Schwingspitze, die Schwingspitze ist der sensibelste Biss Anzeiger, der jemals für das Grundfischen entwickelt wurde. Erfunden wurde das „Swingtipping“ in den fünfziger Jahren von dem Engländer Jack Clayton. Das Prinzip hat sich seitdem nicht grundlegend verändert. Das Angeln mit der Schwingspitze kann im Vergleich zu anderen Angelarten extrem erfolgreich sein.
Als diese Methode in Deutschland aufkam, passierte Kurioses: Einige Vereine erließen Verbote – wegen des Erfolgs! Heute gilt das „Swingtipping“ als die Methode der hochspezialisierten Specimenhunter, die damit nicht nur Brassen fangen.
Angeln mit der Schwingspitze. Ein Brassenangler an einem irischen Loch beobachtet gespannt die Schwingspitze. Irland ist das Mekka für alle, die große Brassen fangen wollen. Eine der besten Methoden ist dort das Schwingspitzangeln auf, einem Köder, der auf einem großen Futterteppich serviert wird. Sid Meads hat dank dieser Methode viele irische Wettkämpfe gewonnen.
Angeln mit der Schwingspitze, Verbindungen zur Schwingspitze
Jack hat damals zusammen mit seinen Freunden lange experimentiert, bis sie überhaupt eine brauchbare Verbindung fanden. Nylonverbindungen stellten sich als beste Lösung heraus.
Sie sind steif genug, um Verwicklungen beim Wurf zu verhindern, und dennoch so sensibel, um selbst leichteste Bisse anzuzeigen. Heutzutage muss man allerdings lange suchen, um noch Schwingspitzen mit Nylonverbindungen zu finden.
Neuere Modelle sind meist mit weichen Schlauchverbindungen aus Silikon versehen, die zwar sehr sensibel sind, aber beim Wurf zum Überschlagen neigen und dadurch Verwicklungen an der Rutenspitze verursachen. Es gibt zwar auch steife Gummiverbindungen, die das Werfen erleichtern, aber lange nicht so sensibel wie Nylon reagieren.
Angeln mit der Schwingspitze
Die Position des Rutenhalters muss sorgfältig ausgewählt werden, damit die Rute nicht durchhängt. So gleitet die Schnur frei durch die Rutenringe, und mit einer Kurbelumdrehung bewegt sich der Köder. Außerdem kann sauberer angeschlagen werden.
Angeln mit der Schwingspitze, Verschiedene Längen
Die Länge der Schwingspitze hängt vom jeweiligen Gewässer ab, in dem man fischen möchte. Je tiefer das Wasser und je stärker die Strömung, desto länger muss sie sein. Eine Auswahl von Spitzen mit Längen zwischen 25 und 50 cm wird allen Situationen gerecht. Der Schlüssel zum Erfolg ist aufeinander abgestimmtes Gerät: von der Rute über Schnur und Blei bis hin zu Vorfachlänge und Hakengröße.
Angeln mit der Schwingspitze, Ruten: Vor Erfindung der Futterschleuder waren Schwingspitzruten von 9-10 ft (2,7-3 m Länge ausreichend, weil man Grundfutter mit der Hand nicht viel weiter als 30 m werfen kann. Mit Futterschleudern, die große Grundfutterbälle verschießen, erreichen die doppelte Entfernung. Um beim Anschlag genügend Schnur aufnehmen zu können, benötigt man längere Ruten von II ft (3,3 m) Länge mit einer weichen, durchgehenden Aktion.
Angeln mit der Schwingspitze, Rollen, Schnüre und Bleie: Wählen Sie eine gute Stationärrolle mit ein bis zwei Ersatzspulen. Bestückt wird eine Spule mit 0,12 mm (etwa 1,4 kg Tragkraft), eine mit 0,16 mm Schnurdurchmesser (2 kg) und eine mit 0,18 mm Schnur (2,6 kg). Wer mit so dünnen Schnüren keine Übung hat, wählt besser moderne Hightech-Schnüre mit höherer Tragkraft.
Beim Fischen mit der dünneren Schnur sollten die Bleigewichte höchstens 15 g wiegen, bei der dickeren nicht mehr als 28 g. Grundsätzlich wählt man das Blei immer so leicht wie möglich. Allerdings muss der Futterplatz bequem angeworfen werden können, und beim Spannen der Schnur soll die Montage dort auch liegenbleiben. Die stärkere Schnur empfiehlt sich bei großen Brassen, Hindernissen im Wasser und extremen Wurfweiten.
Angeln mit der Schwingspitze, Verbindung zum Blei: Das Verbindungs-Schnurstück sollte stärker als die Hauptschnur sein, um die beim Wurf auftretenden Belastungen abzufangen. Damit der Fisch beim Aufnehmen des Köders nicht gleich das Blei spürt, empfiehlt sich ein 40 cm langes Schnurstück.
Verwenden Sie ein Hakenvorfach von 1,2 m Länge, damit der Köder möglichst natürlich und langsam absinkt. Länger sollte es nicht sein – denn dann müsste beim Anhieb zu viel Schnur aufgenommen werden. Haben die Brassen tief geschluckt, muss das Vorfach verkürzt werden, damit man die Bisse früher erkennt.
In den meisten Gewässern sind ein Bündel Rotwürmer oder eine zusammengedrückte Brotflocke am 10er oder 12er Haken Topköder auf dicke Brassen.
Zwei Rutenpositionen
Viele Schwingspitzangler legen die Rute fast parallel zum Ufer ab. Sie können so sicherlich seitwärts besser anschlagen. Sid Meads dagegen legt seine Rute immer nach vorn ab. Er kann so einfacher Fischbewegungen am Futterplatz ausmachen. Zum Anschlag sagt Sid Meads: „Beim Posenangeln wird gewöhnlich nach oben angeschlagen, warum sollte man beim Schwingspitzangeln anders verfahren?“
Angeln mit der Schwingspitze. Los geht’s
Die richtige Geräteauswahl ist getroffen, dem Fang der Brassen steht nichts im Wege. Zuerst wird das Grundfutter angerührt und so viele Maden, Caster und/oder zerschnittene Würmer hinzugefügt, dass man noch Ballen formen kann, die beim Wurf nicht auseinanderfallen.
Wird an einem 30 m breiten und 2,5 m tiefen Kanal oder langsam fließenden Gewässer gefischt, reicht eine 25-30 cm lange Schwingspitze aus. Die Rutenhalter werden so positioniert, dass die Rute in einem leichten Winkel stromab gerichtet ist; so bilden Schnurbogen und Rute eine Linie. Werfen Sie mit sanftem Überkopfwurf bis etwa 5 m vor das gegenüberliegende Ufer.
Das Blei sollte dabei 1 m unter der Rutenspitze hängen. Die Rute wird so abgelegt, dass die Schwingspitze knapp über der Wasseroberfläche hängt. Die Schnurspannung ist richtig, wenn die Schwingspitze leicht in Richtung Köder zeigt, also etwas angehoben ist. Wenn jetzt ein Brassen mit dem Köder im Maul auf den Angler zu schwimmt, kann die Schwingspitze zurück in die Senkrechte fallen.
Warten Sie mit dem Anfüttern ein paar Minuten, damit das Futterbombardement nicht einen Brassen Schwarm verscheucht, der sich schon am Angelplatz befindet. Hat man keine Bisse bekommen, beginnt man zu Anfang mit fünf mandarinengroßen Futterballen: die ersten drei parallel zum Ufer, die beiden anderen in kürzeren Abständen in einer Linie auf den Angler zu.
Findet jetzt ein Brassen Schwarm den Futterplatz, wird der größte Teil der Fische sich über die drei nahe am gegenüberliegenden Ufer liegenden Ballen hermachen. Die Brassen, die dort keinen Platz mehr finden, werden suchend umherschwimmen und sich bei unseren kürzer geworfenen Futterballen versammeln. Das sind die Brassen, die wir zu Anfang fangen wollen.
Der Hauptschwarm kann in Ruhe fressen, ohne durch Drills beunruhigt zu werden, und wird dadurch am Platz gehalten.
Erst wenn auf der kürzeren Distanz die Zahl der Bisse sinkt, sollte der Hauptschwarm befischt werden. Dies ist ein kritischer Zeitpunkt. Man muss jetzt mehr Futter einwerfen, um den Schwarm am Platz zu halten. Doch besteht immer das Risiko, ihn durch die Unruhe des Futtereinwurfs zu vergrämen. In diesem Stadium sollte man es niemals übertreiben:
Ein einziger Futterballen genügt. Werden die Brassen dadurch nicht vertrieben, hat man Chancen auf einen großen Fang. Denn nun kann man nachfüttern, wann immer nötig. Werden die Bisse nach einem Futtereinwurf weniger, sollte man mit dem nächsten länger warten. Der Hauptfutterplatz ist der in Ufernähe. Deshalb wird in einem Verhältnis von 3 : 1 gefüttert: drei Ballen auf den Hauptfutterplatz, dann einen etwas kürzer, aber niemals mehrere Ballen gleichzeitig!
Angeln mit der Schwingspitze. Auch Flüsse beherbergen große und vor allem kampfstarke Brassen. Hier zeigt ein Angler einen großen Brassen, der mit der Schwingspitze überlistet wurde. Die Methode kommt aus England, erfreut sich inzwischen aber auch bei uns größter Beliebtheit.
Tipp; Besser ohne Swimfeeder
Sid Meads mag beim Schwingspitzangeln keinen Futterkorb. Beim Brassenangeln ist gezieltes Anfüttern ausschlaggebend für den Erfolg. Sid hält es für einfacher, von Hand oder mit dem Katapult präzise anzufüttern. Das Auswerfen mit einem Blei ist einfacher als mit dem unruhig fliegenden Futterkorb. Ein verunglückter Wurf kann den gesamten Schwarm aufteilen. Geht ein Wurf mal mit einem leichten Grundblei daneben, passiert nichts.
Eine Auswahl von Sids Schwingspitzen
Die obere und untere Schwingspitze wurden von Jack Clayton eigens für Sid angefertigt.
Die mittlere Spitze hat Sid aus einer alten Zitterspitze selbst gemacht. Ein besonderer
Tipp von ihm: Für die Nylonverbindungen haben sich die auswechselbaren Schnüre von elektrischen Kantenrasenmähern bestens bewährt.
Angeln mit der Schwingspitze, Geringer Widerstand
Es gibt einen großen Vorteil der Schwingspitze gegenüber der Zitterspitze: Nimmt der Brassen den Köder auf, spürt er beim Wegschwimmen durch die Biegung der Zitterspitze zunehmenden Widerstand. An stark befischten Gewässern reicht dieser Widerstand häufig aus, dass der Brassen den Köder sofort wieder loslässt. Der Angler hat nur einen kurzen Zupfer gesehen.
Beim Angeln mit der Schwingspitze dagegen spürt der beißende Fisch lediglich das Gewicht der leichten Spitze. Der aufmerksame Angler schiebt beim geringsten Zupfer die Rute nach vorn, um so jegliche Spannung aus der Schnur zu nehmen. Viele kleine Zupfer verwandeln sich so in richtige Bisse.
Wichtig: die Ringplazierung beim Angeln mit der Schwingspitze
Schwingspitze mit erstem Ring unter der Verbindung: Das verhindert Verwicklungen beim Auswurf
Erster Ring in der Mitte der Spitze: Manche Angler glauben, dass der Auswurf gefühlvoller ist
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