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Entdecke die häufigsten Fehler beim Barbenangeln und erfahre, mit welchen Profi-Tipps du garantiert mehr Barben fängst. Praktische Anleitungen
Barbenangeln ist gar nicht so schwierig. Du willst endlich mehr Barben fangen – doch irgendwie klappt es nie so richtig? Viele Angler machen beim Barbenangeln unbewusst die gleichen Fehler und wundern sich, warum der große Fang ausbleibt. In diesem Artikel erfährst du, welche Stolperfallen es gibt, wie du sie vermeidest, und mit welchen Profi-Taktiken du am Fluss garantiert erfolgreicher wirst. Lass dich überraschen, wie einfach Barbenangeln wirklich sein kann, wenn du ihre Lebensweise und die besten Methoden kennst!
Barbenangeln, Martin Hooper erklärt
Die Barbe ist ein faszinierender Flussbewohner, perfekt an das Leben im strömenden Wasser angepasst. Martin Hooper, ein erfahrener Barbenangler, erklärt anschaulich, wie man diese kraftvollen Fische gezielt fängt.
Anpassungen der Barbe an ihren Lebensraum.
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Die stromlinienförmige, torpedoförmige Körperform ermöglicht es der Barbe, auch in starker Strömung mit minimalem Kraftaufwand zu schwimmen. So trotzt sie mühelos den Kräften des Wassers und kann sich gezielt stromauf bewegen.
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Ihr unterständiges Maul ist ideal, um Nahrung vom Grund aufzunehmen – ein klarer Vorteil beim Durchwühlen von Kies- und Steinbetten.
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Besonders markant sind die vier Barteln am Oberkiefer (zwei vorne, zwei hinten). Diese dienen als hochempfindliche Tastorgane, mit denen die Barbe Futter wie Würmer, Larven oder andere Kleintiere zwischen Steinen und Kies aufspürt.
Barbenangeln – so geht’s laut Martin Hooper.
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Die besten Chancen auf Barben hat man am Grund von Flüssen, wo sie nach Nahrung suchen.
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Um die Fische anzulocken, empfiehlt Hooper das gezielte Anfüttern der Angelstelle:
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Einige Lockköder werden in einem eng umrissenen Bereich des Flussbetts platziert.
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Bei starker Strömung nutzt man einen Baitdropper oder Swimfeeder, um die Köder direkt auf den Grund zu bringen, ohne dass sie abtreiben.
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Hanfsamen gelten als besonders wirkungsvoll. Werden sie mit einzelnen Hakenködern wie Mais oder Frühstücksfleisch gemischt, entsteht eine unwiderstehliche Futterspur am Flussgrund.
Ausrüstung und Taktik.
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Eine Rute mit einer Testkurve von etwa 1 1/4 lb (0,56 kg) und durchgehender Aktion ist ideal.
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Viele Barbenangler bevorzugen eine Centrepin-Rolle, da sie einen direkten Kontakt zum Fisch ermöglicht und schnelle Reaktionen erlaubt.
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Verschiedene Montagen kommen zum Einsatz:
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Das Drei-in-eins-Rig lässt sich flexibel anpassen – vom freilaufenden Rig bis zur Fluchtmontage (Bolt-Rig), je nach Beißverhalten der Barben.
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Beim sogenannten „Faulenzer-Rig“ kann der Angler blitzschnell zwischen verschiedenen Montagen wechseln, ohne alles neu binden zu müssen.
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Praktische Tipps von Hooper.
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Die Rute sollte möglichst selten abgelegt werden, da Barben oft vorsichtig und schnell beißen. Wer die Rute in der Hand hält, kann sofort auf den leisesten Zupfer reagieren.
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In klarem Wasser empfiehlt sich eine Polarisationsbrille, um die Fische besser zu erkennen und die Augen vor der Sonne zu schützen.
„Barben nehmen den Köder sehr zaghaft auf, kämpfen dafür umso entschlossener. Entsprechend muss das Angelgerät abgestimmt sein.“
Mit diesen gezielten Methoden und dem richtigen Verständnis für das Verhalten der Barbe wird das Angeln auf diesen beeindruckenden Fisch nicht nur erfolgreicher, sondern auch spannender.
Barbenangeln. Martin Hooper beim Pirschangeln auf Barben am Dorset Stour. Im klaren Wasser lassen sich die Fische am besten erkennen, wenn man eine Polarisationsbrille und einen Hut trägt, so dass die Augen vor der Sonne geschützt sind. Um Barben zu fangen, muss man wissen, wo sie stehen.
Anfüttern beim Barbenangeln – Schlüssel zum Erfolg
Beim Barbenangeln ist planloses Auswerfen der Angel selten von Erfolg gekrönt. Wer einfach nur hofft, dass irgendwann eine Barbe vorbeischwimmt, wird meist enttäuscht. Stattdessen lässt sich die Fangchance durch gezieltes Anfüttern der Angelstelle deutlich steigern. Besonders an flachen, klaren Flüssen kann man Barben oft gut beobachten und gezielt ansprechen – doch auch an tiefen oder trüben Gewässern funktionieren die richtigen Anfütter-Strategien hervorragend.
Warum Anfüttern so wichtig ist
Barben sind neugierige, aber vorsichtige Fische. Um sie aus ihren Verstecken zu locken, ist es entscheidend, einen attraktiven Futterplatz zu schaffen. So funktioniert es.
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Lockköder gezielt platzieren. Streue einige Lockköder in einem eng umrissenen Bereich des Flussbetts aus, um die Fische anzulocken und sie auf den Hakenköder aufmerksam zu machen.
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Regelmäßigkeit zahlt sich aus. Wer bei jedem Angelausflug etwas anfüttert, sorgt dafür, dass die Barben den Platz regelmäßig aufsuchen und Vertrauen fassen.
Methoden des Anfütterns
Je nach Gewässer und Strömung gibt es verschiedene Techniken.
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Handfütterung.
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Ideal bei schwacher Strömung und flachem Wasser.
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Einfach einige kleine Portionen Lockfutter mit der Hand ins Wasser werfen.
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Vorteil: Sehr gezielte Platzierung möglich.
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Baitdropper.
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Unverzichtbar bei starker Strömung oder größerer Tiefe.
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Der Baitdropper wird mit Futter gefüllt und gezielt an die gewünschte Stelle gebracht.
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Am Grund angekommen, öffnet sich der Behälter und gibt das Futter frei.
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Tipp: Nicht zu weit auswerfen, sonst kann sich der Baitdropper in der Luft öffnen und das Futter verteilt sich zu weitläufig.
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Swimfeeder.
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Kommt zum Einsatz, wenn der Baitdropper nicht präzise genug arbeitet.
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Der Swimfeeder gibt das Futter langsam und kontinuierlich am Grund ab – ideal, um die Barben über längere Zeit am Platz zu halten.
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Die richtige Köderwahl
Ein erfolgreicher Futterplatz lebt von der richtigen Mischung.
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Hanfsamen.
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Einer der bewährtesten Lockstoffe für Barben.
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Sorgt für eine attraktive Futterspur am Grund.
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Zusätzliche Hakenköder.
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Untermische Maiskörner, Frühstücksfleisch oder andere Lieblingsköder der Barben unter die Hanfsamen.
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So werden die Fische gezielt auf den Hakenköder aufmerksam.
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Geduld und Gewöhnung
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Langfristige Futterstrategie.
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Wird an einem Flussabschnitt regelmäßig mit dem gleichen Köder angefüttert, gewöhnen sich die Barben daran und suchen den Platz gezielt auf.
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Neue Köder etablieren.
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Fische brauchen Zeit, um sich an unbekannte Köder zu gewöhnen. Daher ist konsequentes Anfüttern mit dem neuen Lockfutter wichtig, um die Barben neugierig zu machen und zum Platz zu führen.
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Gezieltes und regelmäßiges Anfüttern ist beim Barbenangeln der Schlüssel zum Erfolg. Mit der richtigen Methode, einer attraktiven Ködermischung und etwas Geduld lockst du die scheuen Barben zuverlässig an deinen Angelplatz!
Chris Yates drillt inmitten der Distelwolle eine große Barbe. Es ist kein Geheimnis, dass viele britische Angler eine Centrepin-Rolle bevorzugen, weil man mit ihr sofort Schnur geben kann.
Barbenangeln. Bei starker Strömung greift man am besten zu einem „Baitdropper“. Damit lassen sich Kostproben des Hakenköders direkt auf den Fluss Grund bringen, also auch direkt zu den Barben!
Barbenangeln-Der Kopf einer 3,6 kg schweren Barbe. Mit den empfindlichen Barteln am Oberkiefer kann der Fisch Futterpartikel aufspüren.
Barben Angeln in Portugal. (Video)
Die richtige Ausrüstung zum Barbenangeln
Barben sind für ihre vorsichtige Köderaufnahme und ihren energischen Kampf nach dem Biss bekannt. Um diesen faszinierenden Fischen erfolgreich nachzustellen, ist eine gezielt abgestimmte Ausrüstung unerlässlich. Im Folgenden findest du eine strukturierte Übersicht der wichtigsten Komponenten und Taktiken für das erfolgreiche Barbenangeln.
Rute
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Länge. 3,3–3,9 Meter (11–13 ft), je nach Angelmethode und Gewässerbreite.
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Testkurve. 1,25–1,5 lb (0,56–0,68 kg) – ausreichend Rückgrat, um auch kapitale Barben sicher zu landen.
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Aktion. Durchgehend (parabolisch), für eine sensible Bisserkennung und optimale Kraftübertragung im Drill.
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Besonderheit. Bei Feeder- oder Quivertip-Ruten sorgt eine steife Spitze für eine präzise Anzeige selbst feinster Zupfer.
Rolle
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Stationärrolle der Größe 4000–5000, robust und mit zuverlässiger Bremse.
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Alternativ. Centrepin-Rolle für besonders direkten Kontakt zum Fisch und blitzschnelle Reaktion auf Fluchten.
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Schnurfassung. Mindestens 150 m 0,30 mm Schnur, um auch in starker Strömung Reserven zu haben.
Schnur und Vorfach
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Hauptschnur. 0,30–0,40 mm monofil oder geflochten, abriebfest und der Strömung angepasst.
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Vorfach. Kräftiges Fluorocarbon, mindestens 0,40 mm, besser 0,50 mm Durchmesser für große Barben.
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Schlagschnur. Optional 15–20 m monofile Schlagschnur (0,60 mm) bei Hindernissen im Wasser.
Haken und Kleinteile
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Haken. Größe 8–6, sehr robust und scharf, um dem Drill standzuhalten.
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Bleigewichte. 40–130 g, je nach Strömung und Angelplatz.
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Futterkorb. Offener oder geschlossener Feeder, passend zum Gewässer.
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Gleitstopper, Wirbel, Perlen als Knotenschutz und zur flexiblen Montageanpassung.
Zusätzliche Ausrüstung
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Großer, engmaschiger Unterfangkescher mit langem Griff für sicheres Landen im Uferbewuchs.
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Futterkatapult oder Bait Dropper zum gezielten Anfüttern.
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Schrotblei und verschiedene Posen für alternative Methoden wie das Posenangeln.
Endmontage und Taktik – Flexibel und Effektiv
Die Montage entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg beim Barbenangeln. Besonders bewährt haben sich variable Systeme, die sich schnell an das Verhalten der Fische anpassen lassen.
Das Drei-in-eins-Rig (Faulenzer-Rig).
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Freilaufendes Rig. Gleitstopper weit oben auf der Schnur – der Fisch kann nach dem Biss frei Schnur nehmen. Ideal bei scheuen Barben und Einzelruten-Fischerei.
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Bolt-Rig (Fluchtmontage). Stopper direkt am Seitenarm – der Fisch hakt sich beim Wegschwimmen selbst. Besonders praktisch beim Angeln mit zwei Ruten, wenn nicht jede Spitze permanent beobachtet werden kann.
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Confidence-Rig. Stopper 10–60 cm vom Seitenarm entfernt – der Fisch kann nach dem Biss etwas Schnur nehmen, bevor Widerstand entsteht. Optimal, wenn Barben besonders arglos fressen.
Weitere Taktik-Tipps.
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Die Rute sollte beim freilaufenden Rig stets in der Hand gehalten werden, die Schnur zwischen Zeigefinger und Daumen – so spürst du selbst feinste Zupfer.
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Beim Bolt-Rig und Confidence-Rig ist ein Hair-Rig für die Köderpräsentation zu empfehlen, damit der Fisch den Köder aufnehmen und sich selbst haken kann.
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In klarem Wasser sind längere Vorfächer sinnvoll, bei trübem Wasser dürfen sie kürzer ausfallen.
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Bei vielen „Schnurbissen“ und ausbleibenden Fängen fressen die Barben oft besonders vorsichtig – hier hilft das Confidence-Rig.
Erfolgsfaktoren abseits der Technik
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Beobachte die Fische, ihre Standplätze und Fresszeiten genau. Wer sich Zeit nimmt, Barben zu beobachten und ihr Verhalten zu studieren, steigert die Fangchancen deutlich.
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Offensichtliche Hotspots sind oft überfischt – suche gezielt nach weniger frequentierten Stellen und passe deine Taktik flexibel an die Bedingungen an.
Mit dieser durchdachten Ausrüstung und variablen Montagen bist du bestens für die Herausforderungen des Barbenangelns gerüstet. Geduld, Beobachtungsgabe und Anpassungsfähigkeit sind dabei mindestens so wichtig wie das richtige Gerät.
Barbenangeln. Eine einfache, stabile, freilaufende Centrepin-Rolle ist ideal. Im Gegensatz zu Stationär Rollen haben Centrepin-Rollen keine Übersetzung. Dadurch entsteht ein sehr direkter Kontakt zwischen Fisch und Angler.
„Faulenzer-Rig“
Barbenangeln, Martin: „Ich verwende eine andere Endmontage als andere Angler, das „Faulenzer-Rig“. Wollte ich früher die Taktik ändern, etwa vom Link-Leger zum Bolt-Rig, musste ich die komplette Montage neu zusammenstellen. Dieses Rig ist nun drei Rigs in einem.“ Um das freilaufende Rig in ein Bolt-Rig zu verwandeln, ersetzt man das SSG-Blei durch ein Bodenblei von 56 g Gewicht und schiebt die Stopper direkt an den Seitenarm. Beim ähnlich aufgebauten Confidence-Rig werden die Stopper zwischen 10 cm und 60 cm vom Seitenarm entfernt befestigt. Zum Angeln mit Mais empfiehlt Martin einen Haken der Größe 8.
Tipp Anfüttern
An stark befischten Flussstrecken empfiehlt sich Anfüttern mit einem weniger gebräuchlichen Köder. So fängt man mehr und größere Fische.
Frühstücksfleisch richtig anködern
Vorbeugen ist besser!
Die Endmontage ist außerordentlich wichtig. Den Haken muss man vor jedem neuen Auswerfen überprüfen. Bei der geringsten Beschädigung muss er ersetzt werden. Genauso kritisch sollte man bei den Vorfächern sein. Man will ja keinen Fisch verlieren, nur weil die Montage nicht perfekt war.
Barbenangeln Hier drillt ein Angler eine Barbe an der Royalty-Angel-strecke des Avon in Hampshire. Barben sind bekanntlich ausgesprochen gute Kämpfer und verausgaben sich bei der Flucht völlig.
Tipp zum Barbenangeln
Beim Bodenblei-Angeln (mit der Schnur in der Hand = Spürfischen) sollte man die Rute nur auf den Halter legen, wenn man sie gerade nicht benötigt. Barben beißen häufig sehr schnell und zaghaft. Der Angler, der seine Rute ständig ablegt, verpaßt beinahe jeden Biß. Hält der Angler die Rute ohne Unterbrechung in der Hand, ist er jederzeit in der Lage, auf den leisesten Zupfer zu reagieren.
Barbenangeln. John Watson mit einer großen Wensum-Barbe. Mit ihrem bronzefarbenen, stromlinienförmigen Körper und den großen Flossen ist die Barbe ein kraftvoller und dabei bildschöner Gegner.