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Viele Fische, aber wenig Angler – der Unterlauf der Oder bei Schwedt gehört zu den schönsten deutschen Angel – und Naturparadiesen
Unterlauf der Oder bei Schwedt, der Strom mit seinem Gewirr von Kanälen, Poldern, Querverbindungen und Seen hat einen phantastischen Bestand an Raub – und Friedfischen, vor allem an Welsen.
Abendstimmung an einem der Altarme der Oder. Hier ist die Fischerei nur nach einem langen Fußweg möglich. Zwischen dem Schilf stehen gute Hechte. Auch die Friedfischerei verspricht viel Erfolg.
Unterlauf der Oder bei Schwedt, an der Grenze zu Polen
Bis zum Fall der Mauer war die Oder wegen ihrer Grenzlage – die Grenze zu Polen verläuft mitten im Strom – nur wenigen Auserwählten zugänglich. Jetzt kann jeder mit gültigen Papieren dort am Unterlauf der Oder Fischen. Die Einsamkeit ist aber trotzdem geblieben.
Ein Grund: Das abgelegene Gebiet am Unterlauf der Oder wird kaum landwirtschaftlich genutzt. Führt der Fluss Hochwasser, werden riesige Flächen des Gebietes kontrolliert überflutet.
Bei normalem Wasserstand sind die Ufer fast überall gut erreichbar, bei Hochwasser sind lange Gummistiefel notwendig. Da das Gebiet am Unterlauf der Oder unter Naturschutz steht, ist das Befahren mit Motorfahrzeugen untersagt. Man muxx also sein Auto stehen lassen und zu Fuß oder mit dem Fahrrad das Angelgebiet aufsuchen.
Das Wels-Revier
Die größte Attraktion für Angler sind die Welse am Unterlauf der Oder. Exemplare um zehn Pfund sind keine Seltenheit. Man findet sie am häufigsten in der Querfahrt am Unterlauf der Oder und an dem fast 2 km langen Oderufer von der Mündung der Querfahrt bis zum Enkelsee. Die Welse stehen meist in den tiefen Wasserlöchern.
Die meisten Welse werden auf Wobbler gefangen, oft erst nach stundenlangem Drill. Aber auch Bündel aus Tauwürmern sind erfolgreich.
Die beste Tageszeit für Welse ist die Abenddämmerung, denn dann geht der Räuber auf die Jagd. Wer abends auf Welsfang geht, sollt sich noch vorm Dunkelwerden einen geeigneten Landeplatz aussuchen.
Starkes Gerät ist notwendig: eine kräftige Hecht- oder Karpfenrute, eine große Stationärrolle mit niedriger Übersetzung, 50er Schnur, 80 g Blei und ein Haken der Größe 1/0 oder 2/0.
Buntes Angebot
Welse können nicht ohne ein entsprechendes Nahrungsangebot existieren, und so gibt es in diesem Gebiet ein buntes Angebot von Raub – und Friedfischen. In den kleinen Tümpeln vor allem Karauschen bis 400 g, die man am besten mit der Posenangel und feiner Montage auf Wurm, Made oder Teig fängt.
Schleien stehen besonders in Seerosenbetten, Hechte in Gräben und Kanälen, Weihern und Poldern, doch sind sie meist recht klein. Das gleiche gilt für Barsche, die in Massen vorkommen aber selten schwerer als 400 g sind. Brassen dagegen erreichen oft ein bis zwei Pfund.
Gewässertipp Brandenburg
Das Poldergebiet der Oder bei Schwedt liegt an der Grenze zu Polen und ist extrem fischreich.
Fischen im Strom
Im Strom sind alle Friedfischarten vertreten. Lachse kommen auf ihrem Weg in die Laichgebiete in Polen vereinzelt in die Oder. Aale sind ebenfalls nicht zahlreich, dafür aber von ordentlichem Gewicht. Zweipfünder, Vier- ja sogar Sechspfünder wurden gefangen. Hier empfiehlt sich eine stabile Grundangel und mindestens 0,45er Schnur mit mehreren Tauwürmern an einem 1/0er Haken. Döbel überlistet man am besten mit Schwimmbrot oder Maden, Rapfen mit Spinnern, Zander mit in Grundnähe präsentierten Fischfetzen.
Umweltbelastung
Fast 800 km hat die Oder zurückgelegt, wenn sie bei Schwedt in Brandenburg ankommt. Auf ihrem Weg hat sie ganze Landstriche entwässert und ungeklärte Abwässer von Städten und Industriegebieten aufgenommen. Kann man die Fische aus der Oder dennoch essen?
Analysen haben ergeben, dass die Belastung der Fische mit Chemiegiften und Schwermetallen unter den Grenzwerten lag. Das Hauptproblem der Oder ist auch nicht so sehr die Verschmutzung mit Schwermetallen und Chemiegiften, sondern der zu hohe Phosphateintrag aus dem Braunkohleabbau in Polen und der Lausitz.
Unterlauf der Oder. Ein einheimischer Fischer zeigt einen prächtigen Aal. In dem handgemachten Kescher befinden sich schon Hechte und Weißfische. Die Fische wurden mit dem Netz gefangen.
Informationen zur Oder
Beschränkungen:
Angelzeiten von einer Stunde vor Sonnenaufgang bis eine Stunde nach Sonnenuntergang.
Die Verwendung von Krebsen als Köder ist verboten.
Als Köderfisch dürfen nur Barsche, Kaulbarsche, Plötzen, Brassen und Güster verwendet werden, und das auch nur am Tag ihres Fanges und in dem Gewässer, in dem sie gefangen wurden.
Fangbegrenzungen:
An einem Angeltag dürfen insgesamt drei Fische der Arten Hecht, Zander, Aal, Schlei, Wels und Karpfen gefangen werden.
Für Plötzen, Rotfedern etc. gelten keine Beschränkungen.
Mindestmaße:
Barsch, Rotfeder, Plötze 15 cm;
Aal, Hecht, Zander 45 cm;
Spiegel-, Leder- und Schuppenkarpfen 35 cm;
Wels 50 cm.
Schonzeiten:
Quappe 1. Januar bis 15. Februar;
Hecht 1. Januar bis 1. Mai;
Zander 1. Januar bis 1. Mai;
Wels 1. Januar bis 15. Juni.
Vom 1. Januar bis 1. Mai ist die Verwendung von Köder- und Spinnangeln sowie der Köderfischsenke verboten.
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