Lac de Saint-Cassien, ein Angelwasser in Südfrankreich

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Wer wirklich große Karpfen fangen möchte, für den gibt es eigentlich nur ein Ziel, den Lac de Saint-Cassien in Südfrankreich

Lac de Saint-Cassien, an diesem phantastischen Angelwasser sind Des Taylors Träume von einem wirklich kapitalen Fisch in Erfüllung gegangen. Für die meisten Angler wird ein Karpfen von 40 lb (18 kg) Gewicht immer nur ein Traum bleiben. Diejenigen, die tatsächlich solche kapitalen Exemplare einmal fangen, haben viel Zeit und Mühe investiert.

Lac de Saint-Cassien, ein phantastisches Angelwasser in Südfrankreich

Die Traumkarpfen vom Lac de Saint-Cassien

Ich persönlich wollte nicht mein ganzes Leben einem solchen Traum hinterherjagen, trotzdem aber einen großen Karpfen fangen; wohin sollte ich also gehen? In Europa sind schon zahlreiche Zwanzig- und Dreißigpfünder gefangen worden, doch kein Revier kann sich mit dem einzigartigen See von Cassien messen, der Specimenexemplare von über 18 kg hervorgebracht hat.

Es gab eigentlich nichts mehr zu überlegen: Ich musste nur nach Südfrankreich fahren – und hoffen. Rob Hales, ein befreundeter Karpfenangler, hatte den Cassien bereits im Jahr zuvor besucht und innerhalb von 30 Minuten nach seiner Ankunft einen Vierzigpfünder gefangen! Sein Erlebnis beflügelte unsere Reiseplanung. Wir bereiteten großvolumige Schnurspulen vor, Spezialbleie, riesige Unterfangkescher, jede Menge Filme, Nahrungs- und Getränkevorräte sowie Tausende von Ködern, und bis Mitte April waren wir schließlich startklar.

 

18 kg schwerer Karpfen

Lac de Saint-Cassien, ein phantastisches Angelwasser in Südfrankreich

Lac de Saint-Cassien. Die Fahrt an den Lac de Saint-Cassien hat sich gelohnt: Des Taylor mit seinem unvergesslichen, 18 kg schweren Karpfen

Obwohl wir nach strapaziöser Reise erst abends ankamen und müde waren, weckte der Anblick des riesigen, 600 ha großen Stausees die Lust aufs Fischen. Bis wir unsere Angelsachen angezogen und ein Boot gemietet hatten, war es bereits dunkel.

Obwohl das Nachtangeln am Lac de Saint-Cassien verboten ist, beschlossen wir, keine Zeit zu verlieren und auf den See hinaus zu rudern, wo man nachts die springenden Karpfen hören konnte. Unsere Absicht war es, mögliche Karpfenstandplätze anzufüttern und am nächsten Morgen dort zu angeln – mit etwas Glück würden die Köder die Fische an der Anfütterstelle halten.

 

 

Nach etwa einer Stunde kamen wir an einen Abschnitt des westlichen Seearms, wo zahlreiche Karpfen sprangen. Das klang schon eher nach springenden Delphinen! Wir legten einen Teppich aus Nüssen und Hanfsamen aus, bedeckten das Ganze mit einigen tausend Boilies und hofften, dass dieser Futterteppich die Fische bei Laune halten würde.

 

Die Suche nach dem Fisch

Lac de Saint-Cassien, ein phantastisches Angelwasser in Südfrankreich

Lac de Saint-Cassien. Auf dem großen See kann die Suche nach dem Fisch zum Problem werden. Man ist gezwungen, die bekannten Standplätze abzusuchen

 

Trügerische Ruhe

In aller Frühe starteten wir zu unserem Angelplatz. Nachdem wir unsere Köder ausgelegt hatten, lehnten wir uns zurück und richteten uns auf eine lange Wartezeit ein. Kein Fisch sprang oder wälzte sich an der Oberfläche, und der westliche Seearm wirkte ausgestorben – verglichen mit dem Trubel der vergangenen Nacht.

Lac de Saint-Cassien, ein phantastisches Angelwasser in Südfrankreich

Ein Boot ist unerlässlich

Um die riesigen Wasserflächen dieses Sees nach Fischen abzusuchen, ist ein Boot unerlässlich. Es gibt Tretboote zu mieten, die bis zu vier Angler samt Angelgerät aufnehmen können.

Doch plötzlich schlingerten zwei große Karpfen in den Angelbereich hinein. Ich sah sie ganz deutlich vor mir. Einer von ihnen war ein großer Lederkarpfen und der andere ein gewaltiger Spiegelkarpfen – er wog wahrscheinlich Weit über 20 kg. Rob hatte den Fisch überhaupt nicht gesehen, und als ich vor lauter Aufregung aufsprang, glaubte er zunächst an einen Scherz!

Lac de Saint-Cassien, ein phantastisches Angelwasser in Südfrankreich

Kapitaler Cassien-Karpfen

Dieser Angler hat einen kapitalen Cassien-Karpfen gehakt. Er hat ganz schön zu kämpfen, denn so schnell geben die Karpfen hier nicht auf – und Kraft haben sie auch!

Plötzlich kam Leben in die rechts von mir liegende Rute. Die Schnur war kaum noch zu erkennen, und die Rute hüpfte im Rutenständer. Ich nahm sie auf, und im nächsten Augenblick wurde sie mir fast aus den Händen gerissen.

Die nächsten 15 Minuten zog mich ein Fisch nach Herzenslust über das Wasser. Seiner Kraft nach zu urteilen handelte es sich mit Gewissheit um einen der ersehnten Vierzigpfünder. Ganz plötzlich gab der Fisch auf und ließ sich langsam über das Fangnetz führen. Auf den ersten Blick schätzten wir ihn auf etwa 30 Pfund, doch als er über das Netz kam, rief Rob: „Es ist ein Vierzigpfünder!“ Der Lac de Saint-Cassien hatte wieder einmal unter Beweis gestellt, dass er die Träume eines Karpfenfanatikers erfüllen konnte.

 

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