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Entdecken Sie die spannende Geschichte von Ray Clarke, der am Fluss Stour in England das britische Rekord-Rotauge fing. Tipps und Taktiken
Ray Clarke erlebte am Fluss Stour in England einen unvergesslichen Angeltag, als er das britische Rekord-Rotauge mit einem Gewicht von 1,89 kg fing. Dieser außergewöhnliche Fang, der durch eine unerwartete Entdeckung am Ufer ermöglicht wurde, ist das Highlight seiner Angelkarriere. Begleiten Sie Ray auf seiner spannenden Reise und erfahren Sie, welche Geheimnisse und Taktiken ihm zu diesem Erfolg verhalfen.
Ray Clarke, ein leidenschaftlicher Angler, erlebte am Fluss Stour in England einen unvergesslichen Moment, als er das britische Rekord-Rotauge fing. Diese Geschichte ist nicht nur ein Zeugnis seiner Fähigkeiten, sondern auch ein Beweis für die überraschenden Wendungen, die das Angeln bieten kann.
Der Fluss Stour
Der Fluss Stour, der durch die Grafschaften Cambridgeshire, Suffolk und Essex fließt, ist bekannt für seine landschaftliche Schönheit und seine reichen Fischbestände. Mit einer Länge von 76 Kilometern bietet der Fluss zahlreiche Angelplätze, die sowohl von Einheimischen als auch von Touristen geschätzt werden.
Geografische Besonderheiten
- Ursprung und Verlauf. Der Fluss entspringt in Wratting Common, Cambridgeshire, und mündet bei Harwich in die Nordsee. Er bildet die Grenze zwischen Suffolk und Essex und durchquert malerische Dörfer wie Dedham, das als „Constable Country“ bekannt ist.
- Ökologische Bedeutung. Der Fluss ist ein wichtiges Trinkwasserreservoir und beherbergt eine Vielzahl von Fischarten, darunter das Rotauge, das in den kühleren Monaten besonders aktiv ist.
Ray Clarkes unvergesslicher Angeltag am Fluss Stour
Vorbereitungen und erste Eindrücke
Ray Clarke hatte sich entschieden, an einem Samstag im Oktober 1990 zum ersten Mal am Fluss Stour zu angeln. Begleitet von seinem Freund Fred Beech, erkundete er den Fluss an einem regnerischen Freitagabend. Sie wählten einen großen Pool mit Stromschnellen und Wirbeln als Angelplatz.
Ray Clarke hatte sich entschieden, an einem Samstag im Oktober 1990 zum ersten Mal am Fluss Stour zu angeln. Begleitet von seinem Freund Fred Beech, erkundete er den Fluss an einem regnerischen Freitagabend. Sie wählten einen großen Pool mit Stromschnellen und Wirbeln als Angelplatz
Es war für mich der erste Angel Tag überhaupt am Fluss Stour. Dieser Fluss ist für seine großen Rotaugen weithin bekannt. Zusammen mit Fred Beech sah ich mir an einem windigen, regnerischen Freitagabend den Fluss Stour erst einmal an. Ich beschloss, an einem großen Pool zu angeln, der zu bei den Seiten Stromschnellen und einige Wirbel sowie zahlreiche Binsen und einen abgestorbenen Baum im Wasser aufwies.
Am Samstag regnete es immer noch, und der Wind blies. Ich versuchte es zunächst mit einem Waggler und fütterte bei jedem Wurf etwas Hanf mit Maden an. Der Pool war nur 75-90 cm tief; einige Wirbel gingen bis 1,50 m hinab. Die Strömung war stark, und der Wind weht stromauf, mir direkt ins Gesicht.
Nur wenige Angler haben je ein so kapitales Rotauge in Händen gehalten. Rays Rekordfisch von 1,89 kg hat jedenfalls die Phantasie vieler Angler beflügelt. Der Fisch wurde im Fluss Stour an einer „unmöglichen“ Stelle gefangen. Doch der Stour ist ja bekannt für seine großen Rotaugen.
Gerissenes Geschirr
Zwei Stunden lang hatte ich keinen einzigen Biss. Inzwischen hatte ich mich am Pool, nass und frierend, 15 bis 20 m flussab begeben. Ich beschloss, einen Versuch mit der Stickpose zu wagen. Gerade als ich darüber nachdachte, ob das die Mühe Wert war, schoss meine Pose weg. Der Fisch strebte unaufhaltsam auf den abgestorbenen Baum zu und zerriss mir die Schnur. Das Vorfach mit seiner Tragkraft von 0,8 kg hatte sich als zu schwach erwiesen.
Reinrassig oder Hybride?
Viele vermeintliche Rotaugen-Rekorde erweisen sich hinterher als Hybriden. Hier zeigt Ray die Position der Rückenflosse – direkt über den Brustflossen. Bei Rotfedern und manchen Rotauge-Rotfeder-Hybriden sitzt die Rückenflosse hinter dem Brustflossenansatz. Für eine genaue Bestimmung muss der Fisch leider getötet werden: Nur so kann man die Schlund Zähne untersuchen.
Das Zauber-Rig
Als ich mein Geschirr neu montierte, verwendete ich eine durchgehende Schnur von 1,4 kg Tragkraft, eine „John-Allerton“-Stickpose mit Drahteinsatz für vier Schrotbleie Nr. 4 und einen Kamasan-Haken „B 510“ der Größe 16. Es dauerte nicht lange, da hatte ich den nächsten Biss. Ein tapfer kämpfender Döbel ließ sich über den Unterfangkescher führen. Er wog 1,9 kg. Wieder hieß es: eine neue Taktik anwenden. Als ich vom Pool weg ging, sah ich unterhalb meines Standorts ein verschilftes Angelplätzchen, zu dem das Ufer steil abfiel.
Ich war mir sicher, dass diese Stelle zu klein und zu schwierig zu beangeln war, doch als ich beim näheren Hinsehen einen Kuhfladen im Schilf ausmachte, war mir klar: Wenn eine Kuh dort stehen kann, dann kann ich das auch! Nachdem ich lose angefüttert hatte, beköderte ich den Haken mit zwei Castern. Der Fluss Stour war an dieser Stelle sehr schmal, und als ich stromauf eingeworfen hatte, kam die Stickpose wieder auf mich zu.
Nach einer Weile zuckte meine Pose plötzlich seitlich weg. Der Fisch schoss unter das Kraut, und wieder riss die Schnur. Dem Zug nach war es kein schlechter Fisch gewesen, aber mir schien, als könnte der Schnurbruch etwas mit meiner Bebleiung zu tun gehabt haben.
Mit zwei Castern
Das Rotauge wurde mit zwei Castern gefangen. Oftmals fängt man mit Castern mehr Fische als mit Maden.
Der Große am Fluss Stour
Nachdem ich meine Angel wieder genauso montiert hatte wie zuvor, warf ich – immer noch mit doppeltem Caster – wieder stromauf. Schon beim ersten Wurf tauchte die Pose direkt unter meiner Rutenspitze weg. Der Fisch flüchtete stromab und verschwand, wie bereits sein Vorgänger, der meine Schnur gesprengt hatte, unter dem Schilf, an dem auch ich stand.
Diesmal konnte ich den Fisch ein wenig zurückziehen. Der entschloss sich jedoch, auf das andere Ufer zuzuschießen – ein Fehler, denn dort war das Wasser Hänger frei. Er war ein ausdauernder Kämpfer, der eine Minute lang einen sehr starken Kampf lieferte. Doch dann schien er aufzugeben. Das erste, was ich von ihm zu sehen bekam, war ein dunkler Rücken und dann ein silbernes Aufblitzen.
Angeln am Fluss Stour. Damit der Rekord offiziell anerkannt werden konnte, mussten die Maße, einige Schuppen, Zeugenaussagen und die Fischwaage eingereicht werden.
Wir trauen unseren Augen nicht
Ich führte den Fisch über den Rand des Unterfangkeschers und traute meinen Augen nicht. Vor mir lag das größte Rotauge, das ich je gesehen hatte. Fred verschlug es die Sprache, als er den Fisch sah. Wir wogen ihn und wussten sofort, dass das ein neuer Rekord sein musste. Fred lief davon, um einen anderen Angler zu holen, den wir zuvor getroffen hatten: Terry Lampard. Terry wog den Fisch mit seiner Waage – sie zeigte dasselbe Gewicht wie meine:
1,870 kg. Später wurde meine Waage überprüft, und es erwies sich, dass sie zu wenig anzeigte: Der Fisch wurde offiziell mit 1,890 kg registriert. Terry und Fred maßen den Fisch aus und machten Fotos. Von der Nasenspitze zur Gabelung der Schwanzflosse war er 44,5 cm lang, bei einem Bauchumfang von 36 cm.
Den Rekord in den Fluss zurückgesetzt
Dann setzte ich den den Fisch in den Fluss Stour zurück. Ich halte nichts davon, wenn die Leute ihre Rekordfische abschlagen und später präparieren lassen. Aber das ist Ansichtssache. Die Zeugenberichte, Fotos, Maße, Schuppen sowie eine Bescheinigung des Eichamts wurden an den NAC geschickt, der damals für Rekord Meldungen zuständig war. Der NAC erkannte den Rekord offiziell an.
Ich war überglücklich. Dennoch fühle ich mich jetzt nicht wie ein Prominenter – ich war einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Bis heute weiß ich nicht, ob ich vor lauter Aufregung durch den Kuhfladen gestapft bin; bei der Kuh möchte ich mich jedenfalls bedanken.
Der alte Rekord
Der frühere Rotaugenrekord wog 50 g weniger als Rays Fisch: 1,840 kg. Er wurde von R. G. Jones am ersten Tag der Saison des Jahres 1975, am 16. Juni, gefangen, und zwar beim Angeln an einem Baggersee in Nottinghamshire auf Tauwurm.
Die Herausforderung des Angelns
- Wetterbedingungen: Der Samstag war von starkem Regen und Wind geprägt, was die Bedingungen erschwerte. Ray begann mit einem Waggler und fütterte den Pool mit Hanf und Maden an, jedoch ohne Erfolg.
- Wechsel der Taktik: Nach zwei Stunden ohne Biss wechselte Ray zur Stickpose, was ihm schließlich den ersehnten Erfolg brachte. Trotz eines ersten Fehlversuchs, bei dem die Schnur riss, blieb er entschlossen.
Techniken und Strategien beim Rotaugenangeln
Ausrüstung und Köder
- Köderwahl. Caster, Maden und Weißbrot sind bewährte Köder für Rotaugen. Die Kombination aus Caster und Maden ist besonders effektiv, da sie die Fische anlockt und sie zum Biss verleitet.
- Angelmethoden. Die Stickpose ist eine bevorzugte Methode, da sie es ermöglicht, den Köder in der richtigen Tiefe zu präsentieren und auf subtile Bisse zu reagieren.
Taktiken für den Erfolg
- Anfüttern. Eine gezielte Anfütterung ist entscheidend, um Rotaugen anzulocken. Eine Mischung aus Paniermehl, Forellenpellets und Castern hat sich als besonders erfolgreich erwiesen.
- Variabilität. Flexibilität in der Angeltiefe und Köderpräsentation ist entscheidend, um auf wechselnde Bedingungen zu reagieren und die Fische zu finden.
Ray Clarkes Rekordfang am Fluss Stour ist eine inspirierende Geschichte von Entschlossenheit und Geschick. Der Fluss Stour bleibt ein beliebtes Ziel für Angler, die auf der Suche nach großen Rotaugen sind. Rays Erfolg zeigt, dass mit der richtigen Vorbereitung und einer Portion Glück außergewöhnliche Fänge möglich sind.