Ultimativer Guide. Ausrüstung zum Flugangeln kompakt

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Das Fliegenfischen bzw. Flugangeln wird immer populärer, selbst eingefleischte Grundangler greifen heute gern zur Flugangelausrüstung

Fliegenfischen, auch bekannt als Flugangeln, erfreut sich immer größerer Beliebtheit – selbst eingefleischte Grundangler entdecken die Faszination dieser Technik. In diesem umfassenden Guide erfahren Sie alles, was Sie für den Einstieg ins Flugangeln benötigen: von der richtigen Rute und Rolle bis hin zu den besten Fliegen und Accessoires.

Ultimativer Guide. Ausrüstung zum Flugangeln kompakt

Flugangeln, die Grundlagen

Das Prinzip des Fliegenfischens unterscheidet sich grundlegend von anderen Angelmethoden. Anstatt schwere Köder oder Bleigewichte zu verwenden, setzt der Fliegenfischer auf täuschend echt aussehende künstliche Fliegen. Diese Fliegen sind extrem leicht und bestehen aus kunstvoll gebundenen Materialien wie Federn, Haaren, Kunststofffasern oder Seide. Sie imitieren natürliche Insekten oder Kleintiere, von denen sich Fische ernähren.

Da die Fliege selbst kaum Gewicht hat, kommt der Flugschnur eine besondere Bedeutung zu. Sie ist das eigentliche Wurfgewicht und ermöglicht es dem Angler, die Fliege präzise zu platzieren. Die spezielle Wurftechnik beim Fliegenfischen erfordert viel Übung und Fingerspitzengefühl. Der charakteristische, elegante Bewegungsablauf beim Fliegenwurf ist für viele der ästhetische Reiz dieser Angelmethode.

 

Die Flugschnur

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Ein Fliegenfischer versucht, Fische mit einem Haken zu fangen, an den Federn, Haare und andere Materialien wie Plastik oder Seide so gebunden sind, so dass sie ein natürliches Fischnährtierchen imitieren. Diese Fliege wiegt fast nichts. Weil es sonst kein anderes Wurfgewicht an der Schnur gibt, ist die Flugschnur verhältnismäßig schwer. Sie ist das Herzstück einer Flugangelausrüstung .

Um in das Flugangeln einzusteigen, brauchen Sie also eine Rute, eine Rolle, Flugschnur, Vorfächer, Fliegen und ein paar Accessoires. Weil die Fliegenschnur die Grundlage des Wurfes bildet, müssen Sie als erstes wissen, welche Schnur Sie wählen.

 

Die essenzielle Ausrüstung für das Flugangeln

Um erfolgreich mit der Fliegenrute zu fischen, benötigt man eine gut aufeinander abgestimmte Grundausstattung. Die wichtigsten Komponenten sind:

  1. Fliegenrute
  2. Fliegenrolle
  3. Flugschnur
  4. Vorfach
  5. Fliegen
  6. Diverses Zubehör

Lassen Sie uns diese Elemente im Detail betrachten.

 

Die Fliegenrute – Das Herzstück der Ausrüstung

Die Wahl der richtigen Fliegenrute ist entscheidend für den Erfolg und die Freude am Flugangeln. Moderne Fliegenruten bestehen meist aus hochwertigem Kohlefasermaterial, das leicht und gleichzeitig robust ist. Für Einsteiger und die meisten mitteleuropäischen Gewässer empfiehlt sich eine Rutenlänge zwischen 8 und 9 Fuß (ca. 2,40 – 2,70 m).Ein wichtiger Faktor bei der Rutenwahl ist die Schnurklasse, auch AFTMA-Klasse genannt. Sie gibt an, für welches Schnurgewicht die Rute optimiert ist. Für Anfänger eignet sich in der Regel eine Rute der Klasse 5 oder 6. Diese Klassen bieten einen guten Kompromiss zwischen Feinfühligkeit und Wurfkraft.Die Aktion der Rute beschreibt, wie sich diese beim Wurf biegt. Man unterscheidet zwischen:

  • Spitzenaktion: Nur das obere Drittel der Rute biegt sich
  • Progressive Aktion: Die Rute biegt sich bis zur Mitte
  • Durchgehende Aktion: Die gesamte Rute biegt sich gleichmäßig

Für Einsteiger empfiehlt sich eine Rute mit progressiver oder durchgehender Aktion, da diese fehlerverzeihender sind und einen sanfteren Wurfstil ermöglichen.

 

Die Wahl der Fliege beim Flugangeln

Es gibt tausende von verschiedenen Fliegenmustern. Das kann am Anfang sehr verwirrend sein. 10 Fliegenmuster reichen aber aus. Jeder wird bald seine Lieblingsmuster herausfinden. Fragen Sie andere Angler, was seine effektiven Muster an dem Gewässer sind. In einer Fliegenschachtel sind die Fliegen gut aufgehoben.

Weil eine Flugschnur Fische verscheuchen kann, braucht man am Ende ein Stück dünner Nylonschnur, genannt Vorfach. Dieses Vorfach sollte etwa so lang wie die Rute sein und einen Spitzendurchmesser von 0,18 mm haben (etwa 2,3 kg Tragkraft). Das Nylonvorfach wird an die Geflechtschlaufe gebunden, die ans Ende der Flugschnur geklebt wird. Ein guter Angelgerätehändler klebt Ihnen die Geflecht Schlaufe an die Spitze der Schnur. Man kann auch fertige Geflecht Schlaufen kaufen und ankleben.


Typen von Fliegen

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Es gibt vier Typen von Fliegen. Trockenfliegen und Nymphen imitieren verschiedene Stadien von Insekten. Nass fliegen und Streamer imitieren Beutefische. Alle, außer den Trockenfliegen, werden unter der Wasseroberfläche gefischt.

 

Gute Basisnymphen sind:

1. Montana, 2. Gold Ribbed Hare’s Ear (Hasenohrnymphe), 3. Damsel (Libellenlarve). Streamer: 4. Appetiser, 5. Viva, 6. Whisky.

Standardnaßfliegen sind:

7. Mallard und Claret, 8. Black Pennell.

Zwei gute Trockenfliegen sind:

9. Walker’s Red Sedge, 10. Grey Duster.

 

Die Fliegenrolle – Mehr als nur Schnurspeicher

Obwohl die Rolle beim Fliegenfischen eine weniger aktive Rolle spielt als bei anderen Angelmethoden, ist sie dennoch ein wichtiger Bestandteil der Ausrüstung. Fliegenrollen dienen in erster Linie als Schnurspeicher und zum Ausbalancieren der Rute. Bei größeren Fischen kommt jedoch auch die Bremse zum Einsatz.Moderne Fliegenrollen sind aus leichtem Aluminium oder Kunststoff gefertigt und verfügen über präzise einstellbare Bremssysteme. Man unterscheidet zwischen:

  • Klickerbremsen: Einfache Bremsen mit charakteristischem Klickgeräusch
  • Scheibenbremsen: Leistungsfähigere, stufenlos einstellbare Bremsen

Für Einsteiger reicht in der Regel eine einfache Rolle mit Klickerbremse aus. Wichtig ist, dass die Rolle zur gewählten Rutenklasse passt und ein ausgewogenes Gesamtgewicht ergibt.

Accessoires

An vielen Gewässern ist die Benutzung eines Landenetzes vorgeschrieben. Er sollte klappbar sein und einen kräftigen Mechanismus haben. Damit kann man Fische vom Ufer aus landen. Außerdem sind Polarisationsgläser wichtig. Mit diesen Brillen kann man Fische besser erkennen, weil sie die Reflexe aus der Wasseroberfläche nimmt, und sie schützt die Augen!

Die Flugschnur – Das eigentliche Wurfgewicht

Die Flugschnur ist das Herzstück beim Fliegenfischen. Sie transportiert die Energie des Wurfes und bringt die Fliege zum Ziel. Flugschnüre werden nach dem AFTMA-System in Gewichtsklassen von 1 bis 15 eingeteilt, wobei niedrige Zahlen leichtere Schnüre bezeichnen.Für Einsteiger empfiehlt sich eine schwimmende Schnur der Klasse 5 oder 6. Diese sollte zur gewählten Rutenklasse passen. Es gibt verschiedene Schnurprofile:

  • Double Taper (DT): Gleichmäßig verjüngte Schnur, gut für kurze bis mittlere Distanzen
  • Weight Forward (WF): Schnur mit Keule, ermöglicht weitere Würfe

Anfänger sind mit einer DT-Schnur oft besser bedient, da sie einfacher zu werfen ist und sich für verschiedene Techniken eignet. Die Standardlänge einer Flugschnur beträgt 27-30 Meter.

 

Schlüssel

Flugangeln - die Ausrüstung

1. Fliegenrute. Zweiteilige Kohlefaser-Angelrute.

2. Fliegenrolle, Flugschnur, Backing (Füllschnur) und Vorfach.

3. Handkescher. Dieses Modell ist faltbar.

4. Priest zum Abschlagen der Fische.

5. Fliegenbox und Fliegen. Reicht für den Normalfall.

6. Schultertasche, um die Ausrüstung unterzubringen.

7. Polarisationsbrille. Extrem wichtig, um die Fische bei reflektierendem Licht zu sehen.

 

Das Vorfach – Die Verbindung zur Fliege

Das Vorfach ist das Bindeglied zwischen Flugschnur und Fliege. Es besteht aus sich verjüngendem Monofil oder Fluorocarbon und hat mehrere wichtige Funktionen:

  1. Es überträgt die Energie des Wurfes sanft auf die Fliege
  2. Es macht den Übergang von der dicken Flugschnur zur feinen Fliege unsichtbar
  3. Es ermöglicht eine natürliche Präsentation der Fliege auf dem Wasser

Für Einsteiger eignet sich ein Vorfach mit einer Länge von etwa 2,70 m (9 Fuß) und einer Spitzenstärke von 0,18 mm. Mit zunehmender Erfahrung kann man die Vorfachlänge und -stärke den jeweiligen Bedingungen anpassen.

 

Die Fliegen – Kunstwerke der Verführung

Die Vielfalt an Fliegenmustern kann für Einsteiger zunächst überwältigend sein. Tatsächlich reichen aber wenige Grundmuster aus, um erfolgreich zu fischen. Man unterscheidet vier Haupttypen von Fliegen:

  1. Trockenfliegen: Schwimmen auf der Wasseroberfläche und imitieren schlüpfende Insekten
  2. Nassfliegen: Werden knapp unter der Oberfläche gefischt und imitieren ertrinkende Insekten
  3. Nymphen: Sinken ab und imitieren Insektenlarven oder Nymphen
  4. Streamer: Imitieren Kleinfische oder andere größere Beutetiere

Für den Anfang empfiehlt sich folgende Auswahl.

Trockenfliegen.

  • Adams
  • Elk Hair Caddis
  • Parachute BWO (Blue Winged Olive)

Nassfliegen.

  • Partridge and Orange
  • Black Pennell
  • March Brown Wet

Nymphen.

  • Pheasant Tail
  • Gold Ribbed Hare’s Ear
  • Copper John

Streamer.

  • Woolly Bugger
  • Muddler Minnow
  • Zonker

Mit dieser Grundausstattung sind Sie für die meisten Situationen am Wasser gerüstet. Mit der Zeit werden Sie Ihre persönlichen Favoriten entdecken und Ihr Repertoire erweitern.

 

Zubehör – Kleine Helfer, große Wirkung

Neben der Hauptausrüstung gibt es einige Accessoires, die das Flugangeln erleichtern und angenehmer machen:

  1. Watkescher. In vielen Gewässern vorgeschrieben und hilfreich beim schonenden Landen von Fischen.
  2. Polarisationsbrille. Reduziert Reflexionen auf der Wasseroberfläche und ermöglicht besseres Sichten von Fischen und Strukturen.
  3. Fliegenbox. Zum übersichtlichen und sicheren Aufbewahren der Fliegen.
  4. Vorfachmaterial. Zum Erneuern oder Anpassen des Vorfachs.
  5. Hakenlöser und Zange. Für das schonende Lösen gehakter Fische.
  6. Fliegenfett und Trockenpuder. Zum Behandeln von Trockenfliegen für bessere Schwimmeigenschaften.
  7. Wathose oder Watstiefel. Für das Fischen vom Ufer oder im Wasser.
  8. Fliegenweste oder -tasche. Zur praktischen Aufbewahrung von Zubehör am Wasser.

 

Tipps für Einsteiger
  1. Üben Sie den Wurf. Der Fliegenwurf erfordert Übung. Nutzen Sie Grünflächen zum Trainieren, bevor Sie ans Wasser gehen.
  2. Beobachten Sie das Wasser. Achten Sie auf Insekten und Fischaktivität, um die richtige Fliegenwahl zu treffen.
  3. Beginnen Sie einfach. Konzentrieren Sie sich zunächst auf kurze, präzise Würfe statt auf weite Distanzen.
  4. Pflegen Sie Ihre Ausrüstung. Reinigen und trocknen Sie Ihre Ausrüstung nach jedem Einsatz, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
  5. Lernen Sie von anderen. Schließen Sie sich einem Fliegenfischerverein an oder buchen Sie einen Kurs bei einem erfahrenen Guide.

Das Fliegenfischen ist eine faszinierende Angelmethode, die Geschick, Geduld und ein tiefes Verständnis für die Natur erfordert. Mit der richtigen Ausrüstung und etwas Übung eröffnet sich Ihnen eine völlig neue Dimension des Angelns. Genießen Sie die Ruhe am Wasser, die Präzision des perfekten Wurfes und die Spannung, wenn ein Fisch Ihre kunstvoll gebundene Fliege nimmt.

Das Fliegenfischen ist mehr als nur eine Angelmethode – es ist eine Lebenseinstellung und eine nie endende Reise des Lernens und Entdeckens. Tauchen Sie ein in diese wunderbare Welt und lassen Sie sich von der Magie des Fliegenfischens verzaubern.

 

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