Redmire Pool, ein kleiner See (etwa 1,2 ha) in England

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Der englische See Redmire Pool liegt in einem Tal nahe der Ortschaft Ross-on-Wye in der Grafschaft Herefordshire, ein feines Karpfenwasser

Redmire Pool, ein kleiner See in England. Kevin Clifford hat die alten Geschichtsbücher durchstöbert, um den Ursprüngen eines der besten – und sicher berühmtesten – Karpfenwassers der Welt auf den Grund zu gehen. Bis vor kurzem gab es nur ein einziges Angelrevier, das uneingeschränkte Anerkennung genoss – die Rede ist vom Redmire Pool, einem unscheinbaren, etwa 1,2 ha großen Gewässer, aus dem die Karpfenrekorde von Dick Walker (44 Ib, 10 kg) und ChrisYates (51,5 Ib, 23,4 kg) stammen.

Redmire Pool, ein kleiner See (etwa 1,2 ha) in England

Der kleine englische See liegt in einem Tal nahe der Ortschaft Ross-on-Wye in der Grafschaft Herefordshire. Im Jahre 1934 wurde er mit einem hervorragenden Wildkarpfenbesatz bedacht. Die Karpfen ließ man im Großen und Ganzen in Ruhe, bis zu jenem denkwürdigen Tag, 7 Jahre später.

Um das Jahr 1950 herum nämlich begann sich Bob Richards für das Angeln zu interessieren und bekam zufällig das Buch „The Fisherman’s Bedside Book“ in die Hände. Am meisten fesselten ihn die Kapitel über das Karpfenangeln, und schon bald hatte er seinen ersten Wildkarpfen von 0,9 kg gelandet. Jetzt war Bob richtig auf den Geschmack gekommen.

Redmire Pool, ein kleiner See (etwa 1,2 ha) in England

Redmire Pool. Die baumbestandenen Ufer des Redmire Pool schirmen das Wasser vor dem Wind ab. Ein guter Wildkarpfenbesatz und reiche Nahrungsgründe haben aus dem See eines der feinsten Karpfenwasser Großbritanniens gemacht.

 

Bob wird aktiv

Kurz darauf unterhielt er sich mit einigen anderen Anglern über Albert Buckleys Rekord Karpfen, und einer von ihnen meinte, es gebe im Bernithan Pool (der später aus Gründen der Geheimhaltung Redmire genannt wurde) noch größere Karpfen. Bob telefonierte noch am Abend mit der Besitzerin, Mrs. Barnardiston.

Zwischen Juni und Oktober 1951 besuchte Bob den Redmire Pool zehnmal. Er sah dort riesige Fische, hatte jedoch nur einen einzigen Biss. Der Fisch kam ihm im Kraut ab. Für seinen letzten Besuch in jenem Jahr beauftragte er Eric Higgs, den Sohn eines Landarbeiters jeden Morgen an zwei Stellen mit einer Handvoll Brot anzufüttern, das in Kugeln von der Größe einer Murmel gerollt werden sollte.

 

 

Der 3. Oktober war ein milder Herbsttag; an solchen Tagen fressen Karpfen vermehrt. Gegen 11 Uhr vormittags traf Bob am Pool ein und begab sich zu der Angelstelle namens Willow Pitch. Als Rute verwendete Bob eine Allcock‘ s Lancer und als Rolle eine Ambidex Nr. 1 mit einer Platilschnur von 2,8 kg Tragkraft. Als Endmontage wählte er eine kleine durchbohrte Bleikugel, die etwa 60 cm vom Haken von einem kleinen Schrotblei gestoppt wurde – den Zehnerhaken hatte er direkt an die Hauptschnur geknüpft. Eine kleine Korkpose stellte er auf 1,50 m Wassertiefe ein. Als Köder verwendete er ein Stück frische, walnussgroße Brotpaste, die er vor dem Auswerfen in Honig getaucht hatte.

Redmire Pool, ein kleiner See (etwa 1,2 ha) in England

Bob Richards

Bob lächelt vergnügt angesichts seines zweiten Riesen (13,6 kg) vom Redmire, den er im Juli 1956 fing. Durch seine Fänge wurden unzählige andere Angler, darunter Dick Walker, B. B. (Pseudonym für: Denys Watkins-Pitchford), Fred J. und Pete Thomas auf den Redmire (Bernithan) Pool aufmerksam.

Ein großer Tag am Redmire Pool

Eric zeigte Bob die Stellen, an denen er angefüttert hatte, und beiden fiel auf, dass das Wasser dort stark trüb war. Was dann geschah, hat den Lauf der Geschichte des Karpfenangelns verändert. Nach ungefähr 15 Minuten hakte und landete Bob einen Karpfen von 2,3 kg, seinen persönlichen Rekord, und wenige Minuten später einen weiteren Karpfen von 2 kg.

Redmire Pool, ein kleiner See (etwa 1,2 ha) in England

Kevin Clifford

Kevin mit zwei Redmire-Karpfen von 9,1 kg Gewicht, die im Juni 1975 auf Mais gefangen wurden – Teil eines zu jener Zeit noch einzigartigen Fangs von neun Zwanzigpfündern in einer Woche.

Zwei weitere Karpfen kamen ihm ab, und als er einen fünften Karpfen im Kraut verloren hatte, beschloss er, wegen der ganzen Aufregung eine andere Angelstelle auszuprobieren. Dort saß er ungefähr eine Stunde, ohne einen Biss zu bekommen, und ging gegen 15: 15 Uhr zurück zum Willow Pitch.

Kaum hatte Bob seine Pfeife angezündet, hatte er schon den nächsten Biss. Schon bald hatte er den Fisch unter seine Rutenspitze dirigiert. Er war so groß, dass Bob sein Gewicht gar nicht schätzen konnte. Schnell wurde klar, dass sein Unterfangkescher für diesen Fisch viel zu klein war, und so musste Eric sein Gaff zusammenbauen. Beim zweiten Versuch gelang es, den Fisch zu gaffen und mit einem einzigen Schwung ans Ufer zu hieven.

Redmire Pool, ein kleiner See (etwa 1,2 ha) in England

Richard Walker am Redmire Pool

Richard bereitet den Unterfangkescher für die Landung eines 10,4 kg schweren Karpfens vor. Diese Aufnahme wurde im Juli 1955 gemacht und zeigt den Willow Pitch, wo Bob Richards seinen ersten Karpfenrekord mit 13,6 kg aufstellte.

 

Ruhm und Bedauern am Redmire Pool

Vor ihnen lag schwer schnaufend ein riesiger Karpfen. Während die Wasseroberfläche sich wieder glättete, hauchte diese wunderbare Kreatur ihr Leben aus. Ein ruhmvoller Augenblick für Bob Richards, und doch bedauerte er später den Tod dieses Fisches. Die Verwendung des Gaffs kann man ihm heute nicht vorwerfen – so machte man das eben in jenen Tagen.

Immer noch ganz benommen trugen Bob und Eric den Fisch zum Haus, wo Mrs. Barnardiston ihn wog. Das Gewicht von 14,2 kg wurde von John Thorpe und vom Gerätehändler Fred Harvey bestätigt, der den Karpfen einige Tage lang in seinem Laden in der Barton Street ausstellte. Von nun an führte Redmire immer häufiger die Rekordfischlisten der Karpfenangler an.

Redmire Pool, ein kleiner See (etwa 1,2 ha) in England

Redmire Pool. Dieses Bild wurde im Sommer 1953 aufgenommen. Es zeigt Pete Thomas, einen der Gründungsmitglieder des Carp Catchers Club, der sich mit Richard Walker den Triumph über „Clarissa“ teilt, einen 20 kg schweren Rekordkarpfen. Hier beobachtet er das Wasser von seinem zugewachsenen Versteck aus.

 

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