Kunstfliegen, künstliche Fliegen für das Angeln von Forellen

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Wenn sich Forellen ganz gezielt von einer bestimmten Insektenart ernähren, erzielt man mit naturgetreuen Kunstfliegen die besten Ergebnisse beim Angeln

Warum lassen sich Forellen mit Kunstfliegen fangen? z.B. mit einer „Walker’s Mayfly-Nymph“, wenn in dem Wasser gar keine Maifliegen-Nymphen vorkommen? Stan Headley hat sich darüber Gedanken gemacht.

Man wirft die Fliege aus, lässt sie absinken und beginnt sie wieder einzuholen. Eine Forelle nimmt sie, und der Rest ist Geschichte. Doch warum hat die Forelle die Fliege überhaupt ins Maul genommen? Diese Frage beschäftigt die Angler schon seit langem.

Kunstfliegen

Es gibt zwei Grundkategorien von Kunstfliegen: die Imitationen und die Lockfliegen.

Das Muster der Imitation: Mit den meisten Forellenfliegen sollen Wasserinsekten, Krebstierchen und kleine Fischchen nachgeahmt werden. Zu den bekanntesten Beispielen zählen Greenwell’s Glory, Black Pennell und Muddler Minnow.

Wenn sich Forellen ganz gezielt von einer bestimmten Insektenart ernähren, erzielt man mit einer naturgetreuen Imitation die besten Ergebnisse. Manchmal muss man die Forelle sogar mit einer Kunstfliegen Imitation fangen, weil sie gar nichts anderes annimmt.

Die richtige Zahl der Beine, die Flügelzeichnung und die Zahl der Körpersegmente machen jedoch nicht unbedingt  gute Kunstfliegen aus. Wenn die Fliege aus einem Meter Abstand echt aussieht, fällt auch die kritischste Forelle auf sie herein.

Um jedoch eine selektiv fressende Forelle mit einer Fliegenimitation zu fangen, ist es mit der optischen Ähnlichkeit alleine nicht getan – man muss die Fliege auch so anbieten (oder führen), dass sie wie ihr natürliches Vorbild wirkt. Steigen Regenbogenforellen nach Insektenlarven, die von der Oberflächenspannung des Wassers gefangen sind, hat es überhaupt keinen Sinn, Kunstfliegen an einer sinkenden Schnur anzubieten – in diesem Fall müsste man schon eine schwimmende Schnur verwenden.

Kunstfliegen

Die meisten stilgetreu arbeitenden Fliegenbinder geben unumwunden zu, dass ihre Muster nur fürs Auge gedacht sind.

Zum Fang von Fischen ist es wichtiger, die richtige Farbe und Größe des Vorbilds hinzubekommen – etwa dieser Libelle.

 

 

Das Lockmuster: Und wie steht es mit den nicht imitierenden Mustern? Fliegen wie die Vivas, die Soldier Palmers oder die Dunkelds beruhen auf fängigen Fliegenmustern, auch wenn sie kein natürliches Vorbild haben. Doch halt: Die Rede war davon, dass die Forelle „die Fliege ins Maul nimmt“. Und darin, glaubt Stan, besteht das ganze Geheimnis.

Kunstfliegen

Ist diese Kunstfliege die Nachahmung einer natürlichen Libelle, oder handelt es sich um eine Lockfliege?

Wahrscheinlich beides. Der überdimensionale Marabu-Schwanz verleiht der Fliege Bewegung. Die perlen- oder kettengliederartigen Augen lassen die Fliege lebendig erscheinen. Der Körper ist gerippt, was wie eine echte Segmentierung wirkt. Man führt eine solche Fliege mit kurzem Zockeln, um die Schwimmbewegung des Originals vorzutäuschen.

 

Vorkosten

Forellen untersuchen mögliche Nahrung, indem sie Vorkosten und sie dabei ins Maul nehmen. Wer schon einmal einem Fisch im Aquarium beim Fressen zugesehen hat, weiß, dass der Fisch sich dem Futter vorsichtig nähert, es beäugt und dann – sofern es einigermaßen freßbar aussieht – in sein Maul einsaugt. Handelt es sich bei dem Happen tatsächlich um Futter, bleibt es für immer verschwunden. Ist der Fisch von dem Testobjekt jedoch nicht restlos überzeugt oder ist das Stückchen gar ungenießbar, spuckt er es sofort wieder aus.

Die Forelle folgt den Kunstfliegen zwar auch aus reiner Neugier, die eigentliche Bewertung der Freßbarkeit findet jedoch im Maul statt. Nur weil die Forelle die Fliege ins Maul genommen hat, ist also noch gar nichts bewiesen, außer, dass die Fliege einer genaueren Untersuchung wert war.

Forellen wissen nicht, dass unbelebte Objekte durch äußere Einflüsse bewegt werden können. Wenn der Angler die Imitation bzw. Lockfliege entsprechend führt und sie dort präsentiert, wo die Forelle ihre Nahrung erwartet, wird die Forelle nicht misstrauisch.

Mit Imitationen kann man auch dann Fische fangen, wenn das natürliche Vorbild der Fliege am Angelwasser gar nicht vorkommt. Ernährt sich eine Forelle normal, nimmt sie also ganz unterschiedliche Nahrungsstücke mehr oder weniger wahllos auf, wird eine Fliege, die lebendig und genießbar wirkt, normalerweise von ihr akzeptiert.

Manche Angler verwenden nur selten Imitationen, während andere sich mit Lockmustern nicht anfreunden können, doch beide fangen ihr Quantum an Fischen. Wer gleichzeitig Imitationen und Lockfliegen einsetzt, wird sicherlich beständig Forellen fangen können.

Kunstfliegen

Kunstfliegen. Diese beeindruckende Bachforelle von 45 cm Länge wurde mit einem dunkelgrünen Cul de Canard Buzzer gefangen, als gerade kleine, dunkle Olivfliegen schlüpften. Manchmal verschmäht die Forelle eine Fliege nur, weil sie schlecht präsentiert wurde.

 

Kopierfehler

„Einmal“, berichtet Stan, stiegen die Forellen ständig nach Olivfliegen. Also nahm ich eine bräunlich-grüne Imitation – ohne Erfolg. Später erfuhr ich, dass schlüpfende Olivfliegen im durchscheinenden Licht gold-orangefarben aussehen und nicht Oliv.“

Kunstfliegen

Kunstfliegen. Werden die meisten Fluss Forellen/Äschen nun mit Imitationen oder mit Lockfliegen gefangen?

Die logische Antwort müsste lauten: mit Imitationen. Und wie steht es mit so berühmten und fängigen Fliegen wie der Red Tag, Coachman, Partridge and Orange oder Treacle Parkin? Bei ihnen handelt es sich mehr oder weniger um Lockmuster.

 

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