Hair-Rig – eine Montage, für das Karpfenangeln

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Das Hair-Rig braucht man nicht an jedem Angelwasser, werden die Fische jedoch übervorsichtig, kann ein Versuch nicht schaden

Das Hair-Rig (Haar-Montage) wurde Ende der 70er Jahre von Kevin Maddocks und Len Middleton entwickelt, die damit das Problem der „Zögerlinge“ lösen wollten: Fische, die bereits mehrmals mit der Angel gefangen wurden und daher äußerst misstrauisch auf an einer Schnur hängende Köder reagieren.

Hair-Rig - eine Montage, die das Karpfenangeln revolutioniert

Hair-Rig

Nach mehrmonatigem Experimentieren fanden die beiden Angler heraus, dass in einem Beobachtungsaquarium gehaltene Karpfen oftmals Köder wieder ausspuckten, sobald sie mit ihren empfindlichen Lippen die steife Nylonschnur spürten. Da der Karpfen Nahrung einsaugt und mit den Schlund Zähnen zerkaut, folgerten die beiden, dass er den Köder eher aufnehmen würde, wenn dieser neben dem Haken angeboten wäre – befestigt an einem menschlichen Haar.

Hair-Rig - eine Montage, die das Karpfenangeln revolutioniert

Dieser Fisch hat den Köder wieder ausgespuckt, aber der Haken sitzt gut. Wird der Köder nämlich an einem Haar angeboten, passiert er leichter die empfindlichen Lippen des Karpfens als an einem Haken.

 

Köder neben dem Haken

Heutzutage besteht das Haar aus einer feinen Nylonmontage von etwa einem Pfund Tragkraft und ca. 6 mm bis 8 cm Länge. Je größer der erwartete Fisch, desto länger muss das Haar sein, da mit der Gesamtgröße des Fisches auch der Abstand zwischen Lippen und Schlund Zähnen wächst. Der Karpfen saugt den Köder ein, und der Haken kommt nach. Da der Haken freiliegt, fasst er auch leichter.

Zunächst bindet man ein 20 cm langes Haar an den Hakenbogen. Mit einer kleinen Ködernadel, in die man das freie Ende der Haarschnur einfädelt, spießt man einen Boilie (oder einen anderen Köder) auf. Man zieht die Schnur durch den Boilie nach und zieht den Köder an der Haarschnur in Richtung Haken.

Bei dem traditionellen Hair-Rig wird das Haar um den Boilie gebunden. Man wickelt das lose Ende des Haars um den Hakenbogen, bis die gewünschte Haarlänge erreicht ist. Diese Art Hair-Rig ist beim Wurf zwar stabil, löst sich jedoch manchmal beim Einholen.

 

 

Vor jedem Auswerfen sollte man das Hair-Rig überprüfen Alternativ kann man ein mit einer Schlaufe versehenes Haar durch den Köder ziehen. Anstatt den Köder festzubinden, bringt man einen Stopper an der Schlaufe an und zieht das Haar zurück, bis der Stopper sitzt. Als Stopper funktionieren einfache Plastikstückchen, Posengummistückchen oder die im Angel-Fachhandel erhältlichen Stopper.

 

Boilie anködern

Hair-Rig - eine Montage, die das Karpfenangeln revolutioniert

 

Öfter variieren

Geflochtene Schnur: Man bindet ein weiches, geflochtenes Vorfach an das Hakenöhr, wobei man 6 mm bis 5 cm Schnur mit einer Schlaufe übrig lässt. Man fädelt diese durch den Köder und sichert sie mit einem Stopper.

Monofile Nylonschnur: Man knüpft eine Monofil Schnur von 450 g bis 700 g Tragkraft (ca. 0,05mm) ans Hakenöhr und fertigt die Montage an, wie für die geflochtene Schnur.

Rig- Tubes (Montageschlauch): Dazu führt man das hakenlose Vorfach und ein Stück Haarschnur einfach durch ein etwa 2 cm langes Stückchen Rigschlauch und knüpft den Haken an. Dann zieht man das Schlauchstück über das Öhr und den Hakenschenkel in die gewünschte Position. Die Haarschnur wird von dem Schlauch festgehalten, wobei an jeder Seite ein Stück herausragt. Nun schneidet man das eine Ende auf die richtige Länge für das Haar zurecht und macht einen Knoten in das andere Ende, um es im Schlauch zu sichern.

Gleitendes Haar: Man kann Haare auch an kleine, im Fachhandel erhältliche Plastikringe binden, die sich am Hakenschenkel in jede gewünschte Position schieben lassen.
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Vier Methoden, ein Hair-Rig zu binden

Hair-Rig - eine Montage, die das Karpfenangeln revolutioniert

1. Traditionelles Hair-Rig

2. Zwei Boilies an einem Haar mit Boiliestopper

3. Geflochtenes Vorfach

4. Haar und Rigschlauch

5. Boilies sind nicht der einzige Köder, den man am Hair-Rig anbieten kann. Auch andere Köder wie Mais, Bohnen, Erbsen, Nüsse und sogar Käse und Frühstücksfleisch kann man auf diese Weise einsetzen.

 

Schnellbeißer und Dreher

Oft ist es sinnvoll, mit geschlossenem Schnurfangbügel zu fischen, da Bisse am Hair-Rig meist sehr schnell erfolgen. Hat man keine Zeit mehr, um den Anschlag zu setzen, bewegt sich die Kurbel rückwärts (der Biss eines „Drehers“), und der Haken fasst durch die Spannung von selbst. Rechnet man mit „Drehern“, darf man nicht vergessen, die Rücklaufsperre auszuschalten. Sonst kann die Rute ins Wasser fallen.

Hair-Rig - eine Montage, die das Karpfenangeln revolutioniert

Kleinere Haken eignen sich für Hair-Rigs am besten. Selbst sehr große Fische wie dieser kupferfarbene Spiegelkarpfen können mit einem 12er Haken sicher gelandet werden.

 

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