Der Marlin ein gigantischer Raubfisch, es gibt 9 Arten

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Trevor Housby lebte lange Jahre auf den Azoren, der Marlin bescherte ihm ein spektakuläres Duell, es war sein größtes Erlebnis

Der Marlin; Als ich die Azoren 1960 zum ersten Male besuchte, interessierte ich mich für den Walfang vom offenen Boot vor den Inseln Fayal und Pico. Damals ahnte ich nicht, dass ich wenige Jahre später die Sommermonate auf Fayal und San Miguel verbringen würde, beschäftigt mit der Erkundung der Angelmöglichkeiten in diesem Archipel, das aus neun Inseln besteht.

Der Marlin ein gigantischer Raubfisch, es gibt neun verschiedene Arten

Der Marlin ein gigantischer Raubfisch

Zunächst lautete mein Auftrag, große Haie aufzuspüren und zu fangen. Nachdem ich nachgewiesen hatte, dass es in den Azorengewässern jede Menge Blau- und Mako Haie gab, richtete ich meine Aufmerksamkeit auf andere Fische. Großaugenthune kamen Anfang Mai an und Blauflossenthune für kurze Zeit im September. Ende der 70er Jahre tauchten plötzlich zahlreiche Weißspitzenhaie auf – und die waren eigentlich in wärmerem Wasser beheimatet.

Diese Haie waren zuvor in diesen Gewässern unbekannt gewesen – das Wort „Treibhauseffekt“ war damals noch nicht geprägt. Waren diese Fische etwa nach Norden unterwegs? Damals fischte ich mit Francisco van Uden; er besaß die einzigen angeltauglichen Boote auf den Azoren, Francisco und ich hatten uns den Marlin in den Kopf gesetzt. Wir hatten ein oder zwei große Fische in der Ferne springen sehen, doch wir konnten sie nicht richtig bestimmen.

Der Marlin ein gigantischer Raubfisch, es gibt neun verschiedene Arten

Der Marlin. Der erste White Marlin, den Trevor vor den Azoren fing. Man hatte ihm gesagt, es sei unmöglich, diese Fische zu fangen, doch in 8 Tagen auf See hatten er und seine Crew 53 Bisse; sie landeten Fische mit über 317 kg, darunter einen europäischen Rekord.

 

Marlin Köder an der Schleppangel

Der Marlin ein gigantischer Raubfisch, es gibt neun verschiedene Arten

Wir beschlossen, auf dem Weg zu unseren normalen Angelgründen Marlin Köder an der Schleppangel auszulegen. Zunächst passierte nichts, doch Anfang der 80er Jahre fing Francisco vor San Miguel einen Marlin von 227 kg. Schließlich hatten wir bei einem meiner Besuche im Jahr 1985 eine echte Glückssträhne. Anfang September kamen wir an. Wir trafen einen berühmten britischen Angler, der berichtete, dass die Marlins zwar da seien, man sie aber nicht aufhalten könne. Davon war ich nun gar nicht überzeugt.

In acht Tagen hakten wir 53 Marlins. Einige befreiten sich durch Luftsprünge, keiner von ihnen zerriss die Schnur. Schließlich hatten wir vier Fische über 317 kg gefangen – darunter ein von mir aufgestellter europäischer Rekord; ein Fisch wog 300 kg, mehrere über 180 kg. Alle wurden an einer Schnur von 36 kg Tragkraft und „Kona-Head“-Spinnködern gefangen. Einmal hatte ich vier Bisse kurz hintereinander- und ich war der einzige Angler an Bord!

 

 

Der Marlin ein gigantischer Raubfisch, es gibt neun verschiedene Arten

Die Küstenlinie der Insel Pico.

In den Gewässern rund um die Azoren werden Mako- und Weißspitzenhaie, Blauflossenthune, Wahoos und Marlins gefangen.

Endlich – der Ausnahme-Fisch

Der Rekord-Marlin kam am letzten Tag. Als er das erste Mal angriff, schoss er am Köder vorbei und geriet völlig aus der Fassung. Der zweite Biss traf, und der Haken saß fest. Sofort begann der Fisch, auf dem Schwanz über die Wasser- Oberfläche zu tanzen – dabei schüttelte er seinen riesigen Kopf in blanker Wut. Als diese Taktik nicht funktionierte, schoss er in einer 300 m langen Flucht davon, wobei er sich die meiste Zeit über dem Wasser befand.

Der Marlin ein gigantischer Raubfisch, es gibt neun verschiedene Arten

Die Berge von Pico

Blauer Himmel, stilles Wasser – und im Hintergrund ragen die Berge von Pico auf. So stellt man sich das Fischen im Atlantik normalerweise nicht vor.

Ein spektakulärer Kampf

Eine Stunde und zwanzig Minuten lang lieferte der Marlin einen zähen, mit Kunstflugeinlagen gespickten, spektakulären Kampf. In den letzten Minuten war er schließlich müde. Schließlich war alles zu Ende, und Francisco und seine Crew setzten die Gaffs sicher an. Zwei Stunden lang versuchten wir, den Marlin mit Winschen an Bord zu hieven, doch schließlich mussten wir ihn ins Schlepptau nehmen und kamen kurz vor Mitternacht in Fayal an. Es war zu spät, um den Fisch zu wiegen. Ich fuhr gegen 7:30 Uhr am nächsten Morgen nach Hause, ohne dass jemand ein Erinnerungsfoto von dem gewaltigen Fisch und mir gemacht hatte.

Am frühen Vormittag wurde der Marlin gewogen und brachte 388 kg auf die Waage, ein neuer europäischer Rekord. Hätte man den Fisch gleich nach dem Fang gewogen, so hätte der Marlin bestimmt 20 kg mehr gehabt. Der Rekord für die Azoren steht derzeit auf 500 kg. Die Jahre des Experimentierens hatten sich gelohnt – und meine Vermutung bestätigt, dass die Warmwasserfische nordwärts ziehen.

Der Marlin ein gigantischer Raubfisch, es gibt neun verschiedene Arten

Der Marlin. Trevor mit einem Blue Marlin von 155 kg, gefangen vor der Insel Fayal. Marlins über 130 kg sind immer Weibchen; sie werden viel größer als die Männchen.

 

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