Der mächtige Nilbarsch am Victoria-See

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Andy Orme erfüllte sich einen Wunsch, eine Reise an den Victoria-See, den größten afrikanischen See, brachte ihn zu dem mächtigen Nilbarsch

Das erste Mal las ich vom Nilbarsch in den 60er Jahren, als ich ins Teenageralter kam. Ein kleines Süßwasserungeheuer wurde beschrieben, das die Schnur von der Rolle riss und im Drill aus dem Wasser schoss. Seitdem wünschte ich mir, einen Nilbarsch zu fangen. Anfang 1990, zwanzig Jahre später, nahm ich ein Flugzeug nach Mombasa, Kenia. Dort mietete ich einen Jeep und machte mich auf die 1600-km-Reise zum Victoria-See.

Nilbarsch

Andy fischte in der Nähe der Ruzinga Insel an der kenianischen Küste.

Die Tour führte mich vorbei an einigen der spektakulärsten kenianischen Reservate. Nach vier Reisetagen ’saß ich im Kanu, der Außenbordmotor tuckerte, wir zogen zwei Wobbler im Schlepptau durch den Victoria-See. Einige Minuten später bog sich die Rute bis zum Anschlag, als ein Fisch den Bananen-Wobbler genommen hatte.

Niemand in Großbritannien hatte mir sagen können, mit welcher Wucht er in die Rute geht. 23 kg wog der Nilbarsch. Das Wasser explodierte, der Fisch schüttelte seinen Kopf, tauchte und zog meterweise 30-lb-Schnur (13,6 kg) ab. Kurz nachdem der Fisch wieder zurückgesetzt war, gab es den nächsten Biss.

Die Flucht des Fisches war nicht zu stoppen. Die Leine riss wie ein Zwirnsfaden. Wir wechselten auf eine stärkere Schnur von 50 lb (22,7 kg). Das sollte sich als eine gute Entscheidung herausstellen …

Die Ausrüstung bestand aus einer 2,70 m und einer 3,60 m langen Karpfenrute mit Testkurven von etwa 2 lb (0,9 kg). Ich hielt die kürzere Rute in der Hand. Die längere Rute steckte mit dem Handteil in einem Halter, der an der Seite des Kanus festgeschraubt war.

Plötzlich nahm ein Fisch mit einer solchen Gewalt den Wobbler, dass die lange Rute durchbrach. John, der afrikanische Bootsführer, der den See gut kannte, riss das Steuer herum, wir fuhren wieder über die Stelle, wo der Fisch die Rute zerbrach. Jetzt wollte ich dieses Monster mit der kleinen Rute fangen. Der Nilbarsch biss sofort und bog die Rute bis in das Korkhandteil durch. Er zog das Boot im Drill weit in den See. Es war kein normaler Fisch. Nach 20 Minuten lag ein 45-kg-Nilbarsch im Boot. Ein furchteinflößender Anblick in der tropischen Sonne.

Nilbarsch

Andy Orme zeigt einen 58 kg schweren Nilbarsch. Dieser Nilbarsch wurde verspeist, doch die meisten wurden wieder freigesetzt.

Am 1. Tag wurden elf große Barsche gefangen. Bei der Tour am nächsten Morgen versuchte John, mir klarzumachen, dass es sich um einen außergewöhnlich guten Fang gehandelt hatte und dass wir das heute nicht wieder erwarten konnten. Vier Stunden später war die zweite Fischtour beendet.

 

 

16 weitere Barsche wurden gefangen, darunter ein Monster von 58 kg, das mehr als 30 Minuten gekämpft hatte. Ich hatte die besten zwei Fischtage meines Lebens hinter mir. Den Rückflug verbrachte ich damit, an diese Tage am Victoriasee zu denken. Und möchte ich sofort wieder zurückfahren, um einen noch größeren Fisch zu fangen.

Andy Orme

Andy orme arbeitet als Marketing-Manager für die englische Angelgerätefirma Ryobi und ist ein erfahrener Angler, der schon viele Kapitale gefangen hat. Er hat Zoologie studiert und ist promovierter Biologe. Neben dem Nilbarsch gehören zu seinen bemerkenswertesten Fängen eine Barbe von 6,1 kg,.mit der er einen Spezialpreis der britischen Angelzeitung „Angling Times“ gewonnen hat.

Außerdem hat er eine Meeräsche von 3,4 kg und eine Rotfeder von 1,4 kg gefangen. Andy orme ist der Autor zahlloser Angelbeiträge, und Verfasser des Buches „Barbel Mania“. Andy orme ist nicht nur passionierter Angler, er fährt auch gerne Motorrad, spielt Kricket und taucht.

Nilbarsch

Der größte Fisch des ersten Fangtages wog 45 kg. Er nahm einen Wobbler an einer 50-lb-Leine(22,7 kg) an der Karpfenrute.

 

Die Geschichte des Nilbarsches

Dieser gigantische Fisch ist im Nil, im Kongo, im Volta, im Niger und im Tschad-See beheimatet. Nilbarsche werden kommerziell gefischt. Sie wurden in sehr viele afrikanische Seen eingesetzt, der erste im kenianischen Victoria-See schon im Jahr 1960. Heute ist der See, obwohl fast 70000 km2 groß, voll von Nilbarschen. Fischer wollen Nilbarsche bis zu einem Gewicht von fast 250 kg im Netz gefangen haben.

 

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