Brassen – der Wühler am Gewässerboden

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Brassen leben in Schulen und können groß werden, wer einen Brassen gefangen hat, wird bald weitere fangen, er hat einen hochrückigen Körper

Der Brassen gehört zu der großen Familie der Karpfenfische. Er hat einen hochrückigen, sehr flachen Körper und kann leicht durch Kraut im flachen Wasser schwimmen. Der Fisch, der vielerorts auch Blei oder Brachse genannt wird, hat eine lange, tief eingeschnittene Schwanzflosse. Die Fische haben ein kleines, unterständiges Maul, das allerdings weit heraus geklappt werden kann, um den Untergrund eines Gewässers nach Nahrung zu durchsuchen. Charakteristisch ist auch die dicke Schleimschicht auf den Schuppen. Die kleinen Fische sind silbrig gefärbt. Wenn sie größer werden, wird die Farbe dunkler bis zu , einem Gold Olivinen Ton. Ausgewachsene haben einen schwarzen Rücken, grünlich-bronzefarbene Seiten und einen weißen Bauch.

Brassen - der Wühler am Gewässerboden

Vorkommen

Der Fisch ist heute in ganz Europa verbreitet. Nur auf den südlichen Halbinseln kommt er nicht vor. Auf den Britischen Inseln kommt er nur im südlichen Teil vor.

Die Boden-Wühler

Kleine Brassen fressen Algen und kleine Wasserinsekten. Ausgewachsene nehmen praktisch alles, was sie erreichen können. Sie nehmen Pflanzen, Insekten, Larven, Krebse, Kleinfische und auch wirbellose Tiere. Die ganz großen fressen nachts auch Laich kleiner Elritzen. Ab und zu rollen sich ganze Brassenschulen, bevor sie mit dem Fressen beginnen. Für Brassen gibt es eine große Zahl Köder – Mais, Würmer, Boilies, Maden und Brot, vorausgesetzt, man bietet sie direkt am Gewässergrund an.

 

Verhalten

Die Fische leben in Schulen. Eine Schule kann Hunderte von Individuen bis zu einem Gewicht zwischen drei und vier Pfund haben. Einer der Gründe, weshalb Brassen in großen Schulen leben. mag daran liegen, dass sie so vor Angriffen von Raubfischen geschützt sind.

Brassen gelten als Fische, die im stehenden Gewässer leben. Flaches, krautiges Wasser und die Möglichkeit, in der Sonne zu baden, lockt sie an. Doch weit mehr als viele Angler glauben, kommen die Fische auch in schnell fließenden Flüssen vor. Dort halten sie sich außerhalb der Hauptströmung in tiefen Löchern oder unterspülten Ufern auf.

Der Schlüssel für eine große Brassenpopulation liegt in der Abwechslung und Qualität des Futters. Gewässer, die ein reiches Pflanzenvorkommen haben, bieten auch eine große Nahrungsgrundlage. Dort gibt es viele Insekten und Schnecken. Einige Brassen Gewässer. werden so heftig befischt, dass die Fische schon allein von dem vielen Grundfutter, das eingebracht wird, abwachsen können.

Brassen

Große Fische, wie auf diesem Foto, werden im Sommer gefangen. Im Winter fressen die Fische kaum und leben in tieferen Gewässerschichten.

 

 

Lebenszyklus

Die Fische werden im vierten bis fünften Lebensjahr geschlechtsreif. Sie laichen von Mai bis Juli, wenn das Wasser eine Temperatur von 14 – 17°C erreicht hat. Die Milchner zeigen jetzt ein Revierverhalten und entwickeln den sogenannten Laichausschlag am Kopf und am Körper. Es wird angenommen, dass die männlichen Fische mit diesem Laichausschlag die weiblichen Fische berühren und so die Abgabe von Rogen einleiten.

Die Rogner legen dann ihre Eier in etwa 1 m tiefem Wasser auf Steinen Kies oder Wasserpflanzen ab. Jeder Rogner legt 300 000 – 400 000 Eier, die sich in etwa zwölf Tagen entwickeln. In wärmeren Zeiten entwickeln sich die Eier schneller. Nur wenige der geschlüpften Jungfische überleben.

Im ersten Jahr erreichen die Jungfische eine Länge zwischen sieben und zwölf cm. Sie wachsen dann im allgemeinen langsam. Sie erreichen erst nach fünf oder sechs Jahren ein Gewicht von 0,9 kg. Und ein Brassen, der zwischen vier und sechs Pfund wiegt, ist zehn Jahre alt. Wenn die Bestände zu groß sind oder Nahrungsmangel besteht, wachsen die Fische sehr langsam und haben dann schmale an ein Blatt Papier erinnernde Körper.

 

Brassen oder Güster?

Kleine Brassen werden oft mit Güstern verwechselt. Doch die Güster (Blicca björkna) ist eine ganz andere Fischart. Man kann sie an den Augen unterscheiden – Brassen haben kleinere Augen als Güster.

Ein zweiter Unterschied: Brassen haben 23 bis 28 Strahlen in der Afterflosse, während Güster nur 19 bis 23 Strahlen haben.

Brassen

Die besten Brassengewässer

Die Auswertung der Fanglisten der vergangenen Jahre zeigt ganz klar: Kapitale Fische werden in zwei Gewässertypen gefangen: in Stau- oder Speicherseen und in großen Flüssen. An der Spitze der Gewässer steht der Speichersee bei Ismaning im Nordosten Münchens. Dieser See wird vom mittleren lsar-Kanal durchzogen. Aus ihm stammt ein Rekordbrassen von 8,3 kg.

Der See liegt seit Jahren an der Spitze der Bestleistungen. Aus diesem Gewässer sind etwa doppelt so viele Fische wie aus dem zweitbesten Brassen Gewässer, der Weser, gefangen worden.

Zu den besten Brassengewässern zählen Stauseen, wie z. B. die Mohnetalsperre oder der Völkermarker Stausee in Österreich. Dort werden regelmäßig große Fische gefangen.

Rekord-Fische gab es auch aus Rhein, Isar, Lech, Donau, Eibe, Alz, Segeberger See, Rottach, aus dem Bodensee, dem Plöner See und der Ostsee. Auch ganz im Norden Deutschlands, in der Lecker Au, wurde ein Rekordfische gefangen.

 

Rekord-Brassen

Der deutsche Rekordfische wurde 1989 im Ismaninger Speichersee bei München gefangen. Er wog 8,3 kg und war 77 cm lang. Köder war ein Tauwurm.

 

Weitere Fischarten
  1. Döbel, Angeln, Ernährung, Vorkommen, Köder
  2. Conger – auch Meeraal – ein gieriger Raubfisch
  3. Blauhai – bei uns nur ein seltener Sommergast
  4. Bitterling, einer der kleinen Mitglieder der Karpfenfamilie
  5. Klippenbarsch, Hautarzt für Lachse, es gibt 8 Lippfischarten
  6. Köhler, ein großer Kämpfer mit eindrucksvoller Kampfkraft
  7. Die Kliesche findet man über sandigem Grund 20-40 m tief
  8. Der Kaulbarsch wachst langsam er erreicht nach 2 Jahren 8 cm
  9. Hundshaie, schnelle schlanke Jäger und mutige Kämpfer