Boilies selber herstellen, mit Phantasie und Flavours

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Wieso viele Angler ihre Boilies selber herstellen, wenn es doch ein so reiches Angebot an fertigen Ködern im Fachhandel zu kaufen gibt ?

Boilies selber herstellen; Peter Mohan gibt hier die Antwort. Er weiß, wovon er spricht, denn seit vielen Jahren entwickelt er immer wieder neue und offensichtlich auch sehr erfolgreiche Rezepte. Für Angler, die ihre Boilies selber herstellen, ist das Erfolgserlebnis natürlich noch größer, wenn sie mit ihrem selbstgemachten Köder einen Karpfen fangen. Die Zubereitung der Boilies ist einfach, und jeder kann mit etwas Phantasie sehr fängige Köder kreieren.

Boilies selber herstellen, mit Phantasie und Flavours

Boilies selber herstellen, viele Variationsmöglichkeiten

Es gibt zwar immer wieder neue Rezepte, aber die Hauptbestandteile bleiben gleich: Bindemittel und Grundmasse. Um den Köder verlockender zu machen, enthalten viele Boilies Farb- und Aromastoffe, Flavourings genannt.

Boilies selber herstellen, die Bindemittel haben einen hohen Anteil an Eiweiß oder Stärke. Bestens geeignet sind z.B. Natriumkaseinat (ein aus Milch gewonnenes Pulver) und Eier. Auch Weizenglutamat und Weizenkeime werden gern verwendet.

Boilies selber herstellen, die Grundmasse sorgt für das Gewicht und einen hohen Nährwert. Für Köder mit Fischaroma eignen sich Fischmehl oder zerdrückte Pellets. Andere Grundstoffe sind Sojamehl, Erdnuss Mehl oder Fleisch- und Knochenmehl.

Flüssige Süßstoffe („Sweetener“) dienen als Grundlage für süße Boilies, die je nach Geschmack (des Anglers oder des Karpfens!) unterschiedliche Zutaten haben können. So kann man mit pürierten Tintenfischen herzhafte Boilies zubereiten. Mit Lebensmittelfarben lässt sich der Köder in fast jedem Farbton herstellen.

Aromastoffe („Flavours“) sind im Handel erhältlich; die Auswahl ist groß. Viele Angler ziehen ihre eigene Mischung vor, um so einen unverwechselbaren Köder herzustellen.

Sämtliche Zutaten werden von Firmen angeboten, die sich auf die Produktion von Ködern und Köderzutaten spezialisiert haben.

Boilies selber herstellen, mit Phantasie und Flavours

Boilies selber herstellen. Auf das Konto von Boilies und Hair-Rigs gehen jedes Jahr vermutlich mehr kapitale Karpfen als auf sämtliche anderen Köder und Methoden zusammen. Dieses Boilie wurde am Hakenöhr einer Haarmontage befestigt.

 

Boilies selber herstellen, Peters Methode

Schon seit vielen Jahren angelt Peter Mohan mit seinen selbstgemachten Boilies erfolgreich auf Karpfen. Seine Methode ist unkompliziert und klappt eigentlich immer. Peter empfiehlt, erst einmal ein einfaches Rezept auszuprobieren.

 

 

Als trockene Zutaten benötigt man 90 g Natriumkaseinat, 90 g Weizenkeime, 60 g Fischmehl, 30 g Sojamehl und 30 g Equivite (ein Vitamin- und Mineralstoffpräparat). Nach dem Wiegen vermischt man alle Zutaten in einer Schüssel. Für diese Mischung werden gewichtsmäßig etwa vier Teile flüssige und fünf Teile feste Zutaten verwendet.

Die flüssigen Zutaten bestehen vor allem aus Eiern – sie sind voller Protein, gerade das Richtige für hungrige Karpfen. Man gibt drei mittelgroße Eier in eine Schüssel und schlägt sie, fügt Süßstoffe, Flavourings oder Farbstoffe hinzu und mischt das Ganze gut durch.

Dann gibt man die trockenen Zutaten langsam in die Ei Masse, mischt gut durch und formt aus dem so entstandenen Teig Kugeln mit einem Durchmesser von etwa 12-18 mm. Aus dem Teig lassen sich rund 100-120 Boilies formen, das reicht für ein oder zwei Angeltage.

Man sollte nicht vergessen, dass kleinere Boilies ausgezeichnete Köder für andere Arten, wie etwa Schleien oder Döbel, sind.

Nach dem Kochen legt man die Boilies zum Trocknen auf ein Tuch. Nach einigen Minuten wendet man sie, damit sie rundherum trocken werden. Bereits eine Stunde später kann man sie zum Angeln nehmen, allerdings härtet die äußerste Schicht mit der Zeit immer mehr aus.

 

Boilies selber herstellen

Boilies selber herstellen, mit Phantasie und Flavours

1. Die trockenen Zutaten vermischen, anschließend drei mittelgroße Eier in einer Schüssel schlagen. Die Zutaten können variiert werden.

2. Nun die flüssigen Zutaten zugeben: Farbstoffe, Flavourings (Aromen) und flüssige Süßmittel. Zum Dosieren eignet sich eine Spritze gut.

3. Die Trockenmixtur mit einer Gabel einrühren. Unter Umständen muss man zusätzliche Trockenmasse hinzugeben, damit der Teig fester wird.

Boilies selber herstellen, mit Phantasie und Flavours

4. Teig mischen und zu einer leicht klebrigen Paste kneten. Je länger man knetet, desto schwerer die Boilies. Sie sinken entsprechend schneller ab.

5. Teigportion in eine Wurst rollen und in gleichgroße Stücke schneiden. Man rollt sie zwischen den Handflächen in die typische Kugelform.

6. Köder in ein Sieb legen und sie für 60-90 Sekunden in kochendes Wasser tauchen. Längeres Kochen ergibt härtere Köder.

Pop-up-Boilies

Möchte man Pop-up-Boilies (mit Auftrieb) als Hakenköder haben, erwärmt man einige fertige Boilies für weitere drei bis vier Minuten in der Mikrowelle. Falls keine Mikrowelle vorhanden, lassen sie sich auch grillen, doch das Aufheizen mit der Mikrowelle ist vorzuziehen. Boilies kann man auch für mehrere Wochen in einer Gefriertruhe aufbewahren.

Jetzt steht dem Experimentieren mit unterschiedlichen Formen, Geschmacksrichtungen und Farben nichts mehr im Wege; vielleicht entwickeln Sie ein neues Erfolgsrezept!

Boilies selber herstellen, keine Kugel?

Lassen sich aus dem Teig nur schlecht Kugeln formen, weil er zu klebrig ist, dann muss man etwas mehr von den trockenen Zutaten zugeben. Falls das nicht hilft, nimmt man beim nächsten Mal weniger von den Bindemitteln (Kaseinate, Weizenglutamat) oder verringert die Ei Menge. Will man kapitale Karpfen fangen, ist es natürlich wichtig, dass die Boilies richtig präsentiert werden.

 

Zuviel des Guten

5-10 ml Flavouring reichen vollkommen aus. Nehmen Sie nicht mehr, auch wenn der Köder nicht besonders fängig zu sein scheint. Zuviel Aroma stößt die Fische ab. Besser ist es, wenn man zunächst mit kleineren Mengen von Flavouring experimentiert, bis man die richtige Dosierung für den jeweiligen Beutefisch gefunden hat.

 

Köder kräftig kneten

Wenn die Köder fertig sind, muss man prüfen, ob sie auch absinken. Schwimmen sie, muss man bei der nächsten Zubereitung etwas mehr Wasser nehmen und dafür ein Ei weglassen. Sinken die Boilies dann immer noch nicht ab, kann man die leichten Bestandteile (Kaseinate und Milchpulver) durch schwerere Zutaten wie gemahlenen Reis, Grieß oder Maismehl ersetzen. Je kräftiger man schließlich die Hauptködermasse knetet, desto mehr Luft wird aus der Mischung herausgedrückt. So bekommt sie eine höhere Dichte und sinkt ab.

 

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