Bodenbleifischen, oft erfolgreicher als der Futterkorb

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Das Bodenblei zum Bodenbleifischen

Bodenbleifischen ist weitgehend vom Futterkorb verdrängt worden. Dennoch ist das Bodenblei dem Futterkorb und der Pose oft überlegen. Auch diese Art der Angelei ist in England erfunden worden unter dem Namen „Fishing the Bomb“.

Vor 40 Jahren wurde das Bodenbleifischen (Legering) noch als grobe Angelei angesehen. Nach dem Motto „Hau rein, irgendetwas beißt schon“, wurden Aale mit dicken Schnüren, ultrasteifen Ruten und großen Haken gefangen. Man fischte mit Sargblei und schlechtem Bißanzeiger („Aal-Glöckchen“).

Das änderte sich mit der Erfindung der Arlesey-Bombe, der Schwingspitze (Swingtip) und der „Donkey Top“ (dem Vorläufer der Zitterspitze). In den 5Oer und 60er Jahren entdeckten Angler wie Dick Walker und Ivan Marks, wie man mit ausgeklügelten Bodenbleimethoden Erfolg haben kann.

Heute ist Bodenbleifischen die populärste Technik, um kapitale Fische zu fangen. Es gibt viele Spezialangelruten, – montagen und Bißanzeiger. Zwar ist das Bodenblei inzwischen außer beim Karpfenfischen weitgehend vom Futterkörbchen verdrängt worden. Trotzdem ist es in vielen Fällen erfolgreicher als Futterkorb (Swimfeeder) oder Pose.
Bodenbleifischen

Drei große Bodenbleie zum Bodenbleifischen, Arlesey-Bomben genannt. Man kann sie färben, damit sie auf unterschiedlichen Gewässerböden nicht auffallen.

 

Einsatz des Bodenbleis

Im Normalfall werden das moderne Bodenblei („the bomb“) oder Futterkorb eingesetzt, wenn man mit der Posenangelei den Standort der Fische nicht mehr erreicht. Oder wenn man einen Köder mit der Posenangelei nicht fest auf dem Grund präsentieren kann.

Der Vorteil des Bodenbleis gegenüber dem Futterkorb ist, dass man mehrere Stellen befischen kann, ohne immer neu anzufüttern. Man muss auch nicht, wie mit dem Futterkorb, immer neu werfen, wenn man anfüttern will.

Kanäle: Die meisten Kanäle sind zu flach, um einen Futterkorb einzusetzen: Der Futterkorb verjagt die Fische beim Auftreffen auf das Wasser. Der Futterkorb ist auch deshalb nicht die beste Wahl im Kanal, weil man die Angelplätze meist mit der langen Kopfrute erreicht, Wer an Kanälen entfernte Ufer befischen will, oder bei starkem Wind nicht mit der Waggler-Pose angeln kann, greift zum Bodenblei.

Stehende und leicht fließende Gewässer: Das Bodenbleifischen ist immer erfolgreicher in flachen, stehenden und langsam fließenden Gewässern (weniger als 1 m tief), weil die Fische durch schwere Futterkörbe verscheucht werden. Egal wie tief das Wasser ist, das Bodenblei ist meist die bessere Wahl, weil es sich selbst bei stürmischem Wetter sehr akkurat werfen läßt.

Wer mit Grundfutter anfüttern will, nimmt ein Katapult und füllt es mit Grundfutterbällen, die ungefähr Golfballgröße haben. Versuchen Sie, mit den Bällen eine 4 – 5 m² große Fläche zu treffen. Dort muss sich auch das Bodenblei befinden. Dazu sucht man sich beim Werfen Zielpunkte am anderen Ufer, einen Baum oder ein Haus. Bevor man die Anfütterbälle verschießt, taucht man sie ins Wasser. Das gibt ihnen eine „Haut“, die verhindert, dass sie im Flug auseinanderbrechen. Sollte der erste Ball trotzdem auseinanderbrechen, kann das daran liegen, dass er zu trocken oder zu nass gemischt war, oder dass er zu viele Maden enthielt.

Für Fische, die sich schwer mit Grundfutter anlocken lassen, kann man erstmal den Futterkorb einsetzen. Hat man genügend angefüttert, kann man zum Bodenbleifischen wechseln.

Schnell fließende Gewässer: Wer mit Maden am Bodenblei fischt und gleichzeitig lose Maden anfüttert, kann in schnellen Gewässern, speziell nach Frost oder wenn das Wasser im Winter klar ist, sehr erfolgreich sein. Unter diesen Bedingungen nehmen die Fische viele Anfüttermaden, aber keinen Köder, der nicht am Boden verankert ist. In Flüssen, die stark getrübt sind oder Hochwasser führen, beißen oft nur Barben und Döbel. Dann sollte man nur große Köder, Tauwurm oder Frühstücksfleisch, – an starker Angelrute mit dem Bodenblei benutzen.

Bodenbleifischen

Arlesey-Bomben sind stromlinienförmig und haben eingegossene Wirbel. Dick Walker erfand die Gewichte. Sie verheddern sich kaum.

Bodenbleifischen

Diese Bleie sind abgeflacht, um auf dem Boden besser liegen zu bleiben. Statt der Wirbel haben sie eine lange Nylonverbindung, die eingeschraubt wird.

Bodenbleifischen

Vor der Erfindung der Arlesey-Bombe gab es nur Bleikugeln und Sargbleie, die die Schnur leicht verheddern, dem beißenden Fisch großen Widerstand entgegensetzen und keine Stromlinienform haben.

 
Bodenbleifischen mit Bodenbleiruten

Es gibt Ruten, die neben dem Bodenbleifischen auch andere Angelbereiche abdecken. Sie sind 2,70 bis 3,00 m lang, haben einen Endring mit Gewinde. In dieses Gewinde können Zitterspitzen oder Schwingspitzen eingeschraubt werden. Manche haben eine extra Spitze, in die eine Zitterspitze eingespliesst ist.

In den letzten Jahren ging der Trend beim Bodenbleifischen zu einer Reihe von Bodenblei-/Futterkorb-Ruten in verschiedenen Längen und Aktionen, jede Rute mit anderen Zitterspitzen. Unterschiedliche Angelruten werden z.B. gebraucht für verschiedene Bodenbleie und Futterkörbe. Je schwerer das Gewicht, desto schwerer die Rute. Für verschiedene Wurfdistanzen werden unterschiedliche Ruten gebraucht. Je größer die Wurfentfernung desto länger die Angelrute.

Außerdem werden verschiedene Zitterspitzen (Quiver tips) gebraucht, um Bisse in stehenden und in fließenden Gewässern zu erkennen. Die weichen (normalerweise aus Glasfiber) werden bei sehr scheuen Fischen und im stehenden Gewässer eingesetzt. Steife Zitterspitzen (normalerweise aus Karbon) in schnelleren Gewässern.

Zitterspitzen, die eingesteckt werden, sind besser als solche, die man einschraubt. Mit Zitterspitzen kann man besser werfen und drillen. Für Schwingspitzen braucht man beim Wurf mehr Erfahrung, weil sie dazu neigen, sich um die Rutenspitze zu „wickeln“.

Es gibt Angler, die davon überzeugt sind, dass die Schwingspitze auch der leichtesten Zitterspitze überlegen ist, wenn man auf sehr scheue Fische, wie Rotaugen, Brassen und Schleien, fischt; denn Schwingspitzen setzen dem beißenden Fisch weniger Widerstand entgegen als die Zitterspitze.

Bodenbleifischen

 

 

 

 

 

 

 

Tiefe messen

Um die Tiefe und die Angelstellen eines unbekannten Wassers kennenzulernen, machen Sie ein paar Würfe mit dem Bodenblei. Zählen Sie die Sekunden bis der Druck auf die Spitze der Angelrute nachlässt. In diesem Moment hat das Bodenblei den Grund erreicht. Ein Bodenblei sinkt ungefähr 1 m in einer Sekunde.

Die Wahl der Angelrute beim Bodenbleifischen

Bodenbleifischen

Wer an vielen verschiedenen Gewässern fischt, braucht eine große Auswahl von Bodenblei – bzw. Futterkorbruten.

Leichte Aktion zum Bodenbleifischen: Für Entfernungen bis zu 40 m in stehenden und langsamen Gewässern, für schmale, schnelle Flüsse und geringe Entfernungen an schnellen Flüssen reicht eine 2,70 – 3,30 m Rute mit einer leichten Aktion, die einige einschiebbare Zitterspitzen hat. Diese Rute entspricht in ihrer Aktion der traditionellen Grundrute. Sie deckt alle Bereiche ab, wo mit auf dem Grund verankertem Köder gefischt wird (Legering). Mit dieser Rute werden Hauptschnüre von 0,9-1,4 kg Tragkraft gefischt. Dazu passen Vorfächer von 0,3 – 0,9 kg Tragkraft und Bodenbleie oder Futterkörbe bis zu 21 g.

Mittlere Aktion zum Bodenbleifischen: Für Distanzen von 40 – 60 m in langsam fließenden Flüssen oder stehenden Gewässern und für mittlere, schnelle Flüsse brauchen Sie eine 3,30 – 3,60 m lange Rute von einer mittleren Aktion, die wieder eine Reihe von einschiebbaren Zitterspitzen hat.

Man braucht diese lange Angelrute, um auf die Distanz sicher anschlagen zu können und auch, um möglichst viel Leine aus schnell fließenden Flüssen zu halten.

Mit dieser Rute werden Hauptschnüre von 1,4 – 1,8 kg Tragkraft gefischt, Vorfächer von 0,45 – 1,4 kg und Bodenbleie und Futterkörbe von 14 – 43 g.

Schwere Aktion zum Bodenbleifischen: Für breite, schnelle Flüsse brauchen Sie eine Rute von 3,30 – 3,60 m Länge mit kräftiger Aktion. Normalerweise haben diese Ruten zwei verschiedene Spitzen. Die steife Zitterspitze ist eingespließt. Die weichere Spitze ist aus Kohlefaser oder Glasfasergewebe. Mit dieser Angelrute werden Hauptschnüre von 2,7 kg Tragkraft gefischt, Vorfächer von 0,9 – 1,8 kg und Bodenbleie und Futterkörbe von 28 – 85 g.

Bei diesem schweren Gerät haken die Fische sich meist gegen Bodenblei oder Futterkorb oder ziehen beim Biss das Gewicht mit weg.

 

 

Arlesey-Bomben zum Bodenbleifischen

Bodenbleifischen

Im normalen Bodenbleifischen ist die Arlesey- Bombe unschlagbar. Dick Walker, der berühmte englische Angler, hat sie in den 50er Jahren erfunden. Mit diesem stromlinienförmigen Blei kann man weit werfen, es verheddert sich selten in der Schnur. Alle modernen Bodenbleie von heute sind Variationen der Arlesey-Bombe.

Früher benutzten Bodenbleiangler gelöcherte Bleikugeln und die altbekannten Sargbleie. Diese beiden Bleie sind unbeliebt geworden, weil sie nicht stromlinienförmig sind, leicht die Leine verheddern und dem beißenden Fisch einen sehr großen Widerstand entgegensetzen.

Für das Bodenbleifischen brauchen Sie diese Gewichte: 3,5 g (1/8 oz), 7 g (1/4 oz), 14 g (1/2 oz), 21 g (3/4 oz), 28 g (1 oz), 43 g (1 1/2 oz), 57 g (2 oz) und 85 g (3 oz). Welches Blei man einsetzt, hängt von der Stärke der Rute ab, von der Wurfentfernung, der Windstärke und der Strömungs geschwindigkeit.

 

Die Montagen

Einfache Montagen vermeiden Schnursalat! Die beiden gängigen sind Paternoster und Laufblei. Paternoster sind besser für scheu beißende Fische in stehenden und langsamen Gewässern, da diese Montage dem Fisch wenig Widerstand entgegensetzt. Laufbleie eignen sich für Fische, die nach dem Biss viel Schnur nehmen, z.B. Barben und Döbel in schnellen Gewässern.

Paternoster: Knoten Sie ein 15-20 cm langes Stück Schnur (die Seitenschnur zum Blei) etwa 90 cm oberhalb des Endes der Hauptschnur mit einem Schlaufenknoten ein. Am Ende der Hauptschnur eine Schlaufe binden. In diese Schlaufe das Vorfach mit einem halben Blood- Knoten einbinden. Ans Ende des Seiten arms fürs Bodenblei einen Karabinerhaken binden. Darin Bodenblei oder Futterkorb einhängen.

Das Schnurstück (vom Bodenblei zum Angelhaken) kann verlängert und verkürzt werden, um es dem Beißverhalten der Fische anzupassen. Je scheuer die Bisse, desto länger muss die Angelschnur sein, um den Widerstand zu verringern. In Kanälen und sehr flachen Gewässern beginnt man mit einem Seitenblei, das an einem 2,5 – 5 cm langem Seitenarm hängt. Die Schnur bis zum Haken ist hierbei nur 50 cm lang.

Laufbleimontagen: Fädeln Sie eine Laufperle (Link bead), an der ein Karabinerhaken hängt, auf die Hauptschnur. Danach kommt ein Leger stop auf die Leine. Am Ende der Hauptschnur eine Schlaufe binden, in die das Vorfach mit einem halben Blood-Knoten gebunden wird. Das Laufblei am Karabinerhaken befestigen. Mit dem Leger stop die vorfachlänge variieren. Als Alternative ein Nr. 4 Bleischrot festklemmen.


Die Rutenposition

Ist die Rute rechtwinklig zur Schnur ausgerichtet, werden die Bisse am besten registriert. In schnellen Flüssen muss man viel Schnur aus dem Wasser halten. Man wirft stromab und positioniert die Rute auf einen Halter, so dass die Spitze im Winkel von 45° nach oben zeigt.

In langsamen Gewässern sollte die Spitze windgeschützt sein, damit man die Bisse leicht sieht. Den Rutenhalter so aufstellen, dass die Rute parallel zum Ufer abgelegt werden kann.

 

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