Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

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Angler Martin Hooper hat sich ganz dem Angeln verschrieben und wurde dafür mit einigen beachtlichen Fängen belohnt, z.B. mit Barben bis 6,4 kg

Angler Martin Hooper an einem lauen Julimorgen. Nebel hat sich über das üppig grüne Unterholz gesenkt. Ein Mann mit Schlapphut, Khaki-Shorts und Bergsteigerschuhen kämpft sich auf dem überwucherten Pfad vorwärts: Martin Hooper, der am Ufer des Dorset Stour seine Barben-Lieblingsplätze ausprobieren will. Der Dorset Stour ist ein berühmtes englisches Angelrevier.

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

6:30 Uhr Ein klassisches Revier

Die Throop Fisheries nehmen unter den betreuten Angelrevieren Englands eine Ausnahmestellung ein. Das Wasser ist sauber und klar – man kann die Fische sogar sehen. In der Saison 1990-91 wurden hier Hechte bis 13,7 kg, Wildkarpfen bis 8,3 kg, Brassen bis 4,6 kg, Schleien bis 3,3 kg, Rotaugen bis 1,4 kg und Döbel bis 3,3 kg gefangen.

Martins Leidenschaft ist die Suche nach großen Einzelexemplaren. Die ersten 20 Minuten verbringt er damit, am Ufer entlang zu kriechen und hier und da etwas Mais und Frühstücksfleisch an vielversprechenden Stellen zu hinterlassen. Dann holt er seine Angelsachen.

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Angler Martin Hooper hält unterhalb des „Leiterbaums“ beim Bodenfischen Fühlung. Seine Armeekleidung bietet eine ausgezeichnete Tarnung, so dass die Fische ihn nicht sehen können. Ihm hingegen hilft die Polarisationsbrille, die Fische auszumachen.

 

7:00 Uhr The Gallery

Mit zwei identischen Barben Ruten von 3,35 m Länge (eine für Mais und eine für Frühstücksfleisch), einem leichten Glasfiber-Unterfangkescher mit einem Rahmen von 1 m Durchmesser und einem vollen Ködereimer kommt Angler Martin Hooper an der Stelle an, die hier „The Gallery“ (die Empore) genannt wird. Die Ruten lässt er fertig montiert im Kofferraum seines Transporters.

 

 

Jeder normale Angler, der an einem Sommermorgen an ein idyllisches, freies Angelplätzchen kommt, an dem es vor Fischen nur so wimmelt, brennt darauf, einen Köder ins Wasser zu bringen. Nicht jedoch Martin. Er scheint sich mehr für die Bäume zu interessieren. Genau an dieser Stelle steht nämlich eine Weide, die schräg über den Fluss wächst, und binnen weniger Sekunden schaut Angler Martin Hooper von ganz oben in den Fluss – von der „Empore“ sozusagen.

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Angler Martin Hooper

Als erklärter Angelfanatiker hat sich Angler Martin Hooper dem Fang kapitaler Fische verschrieben. Auch für ihn ist diese 3,6 kg schwere Barbe ein guter Fisch, doch er würde sie nicht beachten, gäbe es größere Specimen-Exemplare im Angelbereich.

7:30 Uhr Hooper-Philosophie

Hierfür gibt es einen guten Grund, und er hat mit Martins Philosophie der großen Fische zu tun: Man müsse erst genau wissen, dass ein Specimen-Fisch im Angelbereich ist, bevor man mit dem Angeln beginnt. Wer einfach auf gut Glück loslegt, mag zwar einen netten Angel Tag verbringen, aber als Fangmethode auf Kapitale taugt dieser Ansatz nicht viel.

Wie groß ist eigentlich eine Specimen-Barbe? Für Angler Martin Hooper müsste es schon ein Zehnpfünder sein. In der Saison 1989-90 hat er zwei von mehr als 5,9 kg und zwei von mehr als 4,5 kg gefangen. Obwohl er aus den Throop Fisheries noch kein vergleichbares Exemplar gefangen hat, sind hier Fische von dieser Größe bestimmt vorhanden. In den frühen 70er Jahren hat hier ein Lachsangler eine Barbe von 6 kg gefangen; als Köder hatte er einen Devon-Elritzen Spinner mit gelbem Bauch verwendet.

 

Martin`s „Drei-in-Eins“ Karabiner-Leger-Rig

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Angler Martin Hooper sucht den Angelbereich sorgfältig mit einer Polarisationsbrille ab und berichtet über das Gesehene: „Dort unten ist ein Schwarm Döbel, alle so an die drei Pfund schwer, auch eine große Barbe und ein Brassen sind jetzt dazu gestoßen. Jetzt sehe ich zwei anständige Barben, aber solange die ihre Köpfe nach unten halten, werden wir sie nicht fangen. Angler Martin Hooper nimmt eine Handvoll kleingehacktes Frühstücksfleisch aus dem Eimer und wirft es mitten in den Döbel Schwarm hinein. Doch was geschieht? Die Döbel flitzen in Panik kreuz und quer durch den Fluss und verschwinden schließlich unter dem Laichkraut. Kein sehr ermutigender Anfang!

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Martins Rig

Martins Rig ist äußerst vielseitig. Der Seitenarm kann ausgehängt werden und durch ein 50 g Blei ersetzt werden. Schon hat man ein Fluchtmontage oder – wenn man die drei Schwarze Gummi Stopper an der Schnur weiter hinaufschiebt – ein Rig, das den Fisch etwas mehr Schnur zum Abziehen gibt. Lässt man das Rig wie in der Abbildung gezeigt, kann man es zum Legerfischen mit Fühlung (Schnur zwischen den Fingern) verwenden.

 

8:00 Uhr Ein ungebetener Gast

Angler Martin Hooper möchte an der Gallery wieder etwas Ruhe einkehren lassen und geht wieder zurück – flussauf an eine der Stellen, an denen er zuvor angefüttert hatte. Er lugt über die Uferkante hinweg – doch der gelbe Maisteppich liegt unangetastet auf dem Grund. Das ist seltsam, denn Döbel oder Rotaugen nehmen normalerweise gern ein paar Körner auf.

Plötzlich erspäht Angler Martin Hooper im Schatten einiger überhängender Brennnesseln eine lange, dunkle Gestalt. Das erklärt natürlich einiges: Ein Hecht von gut 5 Pfund wartet hier auf eine Mahlzeit, die arglos in sein Versteck schwimmen soll.

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Zuverlässiges Angelgerät

Für diese Angelmethode braucht man zuverlässiges Angelgerät. Martins zwei Barben Ruten eigenen sich sowohl für richtig große Fische als auch dafür, kleinere problemlos zu fangen .

 

8:30 Uhr Abschied vom Mythos

Mittlerweile hat sich an der Gallery in Ufernähe eine schöne Barbe über eine Kiesstrecke zwischen zwei smaragdgrünen Laichkrautbetten positioniert. Hier ist das Wasser etwa 1,20 m tief, und Angler Martin Hooper kann deutlich beobachten, wie der Fisch zaghaft einige Maiskörner einsaugt. Dieses Verhalten ist typisch für große Barben. Oft stehen sie unterhalb des angefütterten Bereichs und beobachten erst einmal, wie es den kleinen, weniger zaghaften Fischen beim Fressen ergeht, bevor sie sich selbst bedienen.

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Barben kämpfen bis zur Erschöpfung

Und sind dabei einem enormen Stress ausgesetzt. Deshalb landet Angler Martin Hooper sie, so schnell es ihm irgend möglich ist, und gibt ihnen Zeit, sich zu erholen, bevor er sie behutsam wieder zurücksetzt.

Wenn man vorsichtig an einer zweiten Stelle anfüttert, kann man mit etwas Glück einen großen Fisch zum Fressen verführen. Angler Martin Hooper bestückt sein Mais-Rig mit drei Körnern und platziert es geschickt in einer Krautlücke. „Es ist wichtig, dass der Köder gleich beim ersten Wurf an der richtigen Stelle landet, damit man sie nicht verscheucht“, sagt er. Er hält die Schnur zwischen Daumen- und Zeigefingerspitze, um auch das zarteste Zupfen, Tippen und Klopfen eines beißenden Fischs zu erfühlen.

Entgegen einer weitverbreiteten Ansicht beißen große Barben nämlich schnell und fast unmerklich. Dieser Fisch bildet davon keine Ausnahme. Beim zweiten Wurf landet der Köder in einem verlassenen Wasserbereich – der Fisch ist fort.

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Döbel Fänge

Solche Döbel Fänge – über die man normalerweise zufrieden sein könnte – sind beim Barben fischen äußerst unerwünscht; sie bringen nur Unruhe in den Angelbereich.

10:00 Uhr Ein Baum mit Namen

Unterhalb der Gallery überragt eine schlanke Weide ein tiefes Loch. In ihren Stamm hat jemand Klettereisen geschlagen, wie sie zum Ersteigen von Telefonmasten benutzt werden, und auf halber Höhe befindet sich ein Schild: .The Ladder Tree“, der Leiterbaum. Doch erst als Angler Martin Hooper vom Boden aus das Loch zur Linken des Baums begutachtet, zeigt sich eine orangefarbige, löffelförmige Flosse, die in der Strömung hin und her schwingt – die Brustflosse einer Barbe von etwa 4 kg. Martin wirft ihr etwas Frühstücksfleisch zu, und sie schnappt es sich.

 

Angelgerät für die Barbenpirsch

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

1. Barbenruten (1 1/4 Ib Testkurve)

2. Passende Centrepin-Rollen

3. Armeerucksack

4. Arterienklemme

5. Geflochtene Schnur

6. Auf Trommeln aufgewickelte Rigs

7. Ein Hakensortiment

8. Waage

 

Angler Martin Hooper zieht etwas Schnur von der Centrepin-Rolle ab und lässt behutsam einen Fleischwürfel mit Haken in das Loch hinab. Die Barbe tastet den Köder mit ihren blassen, dicken und gummiartigen Lippen ab. Martin schlägt an, doch zu spät. Man muss schon sehr flink sein!

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Centrepin-Rollen

Angler Martin Hooper bevorzugt Centrepin-Rollen, weil sie keine Übersetzung haben. So kann man bei einer schnellen Flucht sofort Schnur geben und hat im Drill den Fisch unter Kontrolle.

 

12:00 Uhr An der Barben Ecke

Am Himmel kein Wölkchen, und am Flussufer ist es sengend heiß. Angler Martin Hooper unterbricht das Angeln und spaziert den Fluss hinauf in Richtung einer Biegung, die von den einheimischen Anglern „Barbel Corner“, Barben Ecke, genannt wird. Doch wie das bei Uferwanderungen oftmals so geht, lenkt ihn eine interessant aussehende Stelle von seinem Ziel ab. Einige Fische – einer hat mindestens 4,5 kg – tummeln sich in der Flußmitte. Eine Handvoll Fleisch, das Martin ihnen zuwirft, bleibt unbeachtet; Martin entschließt sich dennoch zu einem Versuch.

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Rig-Spulen

Mit solchen Rig-Spulen kann man seine vormontierten Rigs sehr gut vor dem Verwickeln bewahren. Um sie auch vor äußeren Einflüssen zu schützen, schiebt man sie dann in eine Plastikdose.

Irgendwie schafft es schließlich ein Stour-Döbel, sich anzuschleichen und den Köder zu schnappen, bevor ein anderer Fisch überhaupt in die Nähe kommen kann. Er müht sich zwar nach Kräften, ist jedoch gegen das schwere Gerät machtlos. Die Waage zeigt 1,36 kg. Martin ködert erneut an und wirft wieder ein. Zehn Minuten später geht ein leichtes Rucken durch die Rutenspitze, und Martin schlägt an.

Die Rute biegt sich durch, und die Spitze zuckt über der Wasseroberfläche, während die Barbe auf das Kraut zu schwimmt. Doch dann schießt sie auf das Schilf und die Wurzeln zu Martins Füßen los, und er muss sie wegforcieren. Zum Glück ist Martin Hooper ein mehr als ebenbürtiger Gegner für die Barbe, und so liegt sie schon bald am Ufer.

Ohne viel Aufhebens und unnötige Anstrengung für den Fisch wird er gewogen und zurückgesetzt, damit er ein andermal seine Kampfkraft unter Beweis stellen kann. Mit einem Gewicht von 3,74 kg ist dies der beste und auch der letzte Fisch des Tages.

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

Eine 3,6 kg schwere Barbe. Ihre große Kampfkraft verdankt sie zum Teil ihrem stark unterständigen Maul. An zu leichtem Geschirr gewinnt sie im Drill rasch die Oberhand, und ist das nächste Krautbett erst einmal erreicht, hat der Angler das Nachsehen.

 

Freie Spitze

Beim Angeln mit Fleisch lässt Martin die Hakenspitze frei. Er verwendet niemals Grashalme, um das Fleisch zu sichern.

Angler Martin Hooper an den Throop Fisheries in England

An der Throop Fishery

Gegen Abend an der Throop Fishery: Martin macht noch einige letzte Würfe. Er hatte drei oder vier Bisse von sehr großen Fischen, aber die waren so schnell, dass er keinen Kontakt aufnehmen konnte.

 

Auf den Köder achten

Wenn das Fleischstück aus dem Wasser kommt und ein etwa halbkreisförmiges Stückchen fehlt, war vermutlich ein Aal am Werk. Dagegen kann man nicht viel tun, außer ab und zu nach dem Köder sehen. Auch sollte man den Köder nicht allzu lange im Wasser lassen, da kleine Elritzen ihn gern herumschubsen, wodurch er mit Kraut und Schlamm bedeckt und für alle größeren Fische schwierig zu finden wird.

 

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