Angeln in Kiesgruben im Winter, nichts für Halbherzige

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John Bailey sagt es klipp und klar, Angeln in Kiesgruben im Winter ist eine mühsame Angelegenheit, die Selbstüberwindung kostet

Doch wer auf kapitale Rotaugen, Hechte oder Barsche aus ist, sollte sich aufraffen, zum Angeln in Kiesgruben, auch im Winter, der Lohn wird nicht ausbleiben. Das klare Wasser und die recht kleinen Fischbestände schrecken eifrige und hartgesottene Angler nicht davon ab, sich im Winter ans Ufer eines Baggersees zu wagen. Doch Begeisterung und Ausdauer allein genügen nicht. Nur wer sich über seine Angelei auch Gedanken macht, geht selten leer aus und nutzt die Zeit am Wasser optimal.

Angeln in Kiesgruben im Winter

Angeln in Kiesgruben im Winter

Manchmal fängt man zwar Brassen, Karpfen und Schleien – und ganz vereinzelt auch Rotfedern und Aale -, aber die Hauptbeute besteht eindeutig aus Rotaugen, Hechten und Barschen. Die anderen Fischarten fressen einfach nicht genug und sind höchstens für die ganz entschlossenen Spezialisten interessant.

Die wichtigste Überlegung gilt in jedem Fall dem Wetter: Es ist für alle stehenden Gewässer im Winter von entscheidender Bedeutung. Die schlechtesten Bedingungen beim Angeln in Kiesgruben liegen dann vor, wenn sich ein Hochdruckgebiet eingestellt hat und mit ihm ein klarer Himmel, frostige Nächte und helle, kalte Tage. Dann weht bestenfalls ein schwacher Wind – oft aus östlichen Richtungen und eisig kalt.

Natürlich gibt es keine festen Regeln für das Verhalten der Fische, und gerade Hechte fressen manchmal ausgerechnet an den kältesten Tagen, selbst während langer Frostperioden, wenn man sogar Löcher ins Eis schlagen muss … aber verlassen kann man sich darauf nicht.

Angeln in Kiesgruben im Winter

Angeln in Kiesgruben

Kiesgruben werden manchmal als „öde Binnenmeere“ bezeichnet, was an Tagen wie diesem nicht verwundert. Ein starker Wind muss für den Angler nicht nachteilig sein – solange er aus Süden oder Westen weht und nicht aus Norden oder Osten.

 

Winter an einem Baggersee

Die Zeit gleich nach einer Kältewelle kann sehr ergiebig sein, insbesondere zwei oder drei Tage nachdem das erste Eis getaut ist und das Wasser sich ein wenig erwärmt hat. Ideale Bedingungen liegen vor, wenn ein Tiefdruckgebiet übers Land zieht. Eine Wolkendecke sorgt dafür, dass es tagsüber nicht sehr hell wird und die Temperaturen nachts nicht absinken, während ein lebhafter Süd- oder Westwind warme Luft heranführt. An solchen Tagen sollte man unbedingt am Ufer sein.

Rotaugen, Hechte und Barsche in Baggerseen haben im Winter die Angewohnheit, Fressphasen einzulegen, auch bei herrlichem Wetter. Kennt man diese Fresszeiten nicht, sitzt man unter Umständen stundenlang ohne einen einzigen Biss am Wasser und packt schließlich zusammen, kurz bevor die Fische aktiv werden.

Rotaugen können bei mildem Wetter jederzeit zu fressen beginnen und plötzlich wieder aufhören, doch im allgemeinen dauert die Hauptfresszeit vom späten Nachmittag, wenn allmählich die Dämmerung heraufzieht, bis in die Abendstunden hinein.

 

 

Hechte haben in der Regel feste Fresszeiten. Sie können von Baggersee zu Baggersee unterschiedlich sein; meist jedoch gehen sie beim ersten und letzten Tageslicht auf die Jagd. An vielen Baggerseen gibt es auch frühmorgens bis mittags eine Fressphase. Zudem kann eine plötzliche Veränderung der Licht- oder Wetterverhältnisse eine Fressphase auslösen. Eine Wolkenbank etwa, die sich vorübergehend vor die Sonne schiebt, bewegt bereits den einen oder anderen Hecht zum Fressen.

Barsche gehen zu jeder, aber auch jeder Tageszeit auf Nahrungssuche, noch vor der ersten Morgendämmerung bis in die Nacht hinein.

Angeln in Kiesgruben im Winter

Hechte Angeln in Kiesgruben

Hechte wachsen in Kiesgruben gut ab. Sie haben meist relativ feste Fresszeiten, doch können sie auch ganz plötzlich Appetit bekommen und genauso unerwartet wieder mit dem Fressen aufhören.

 

Angeln in Kiesgruben, wo man Rotaugen findet

Bei mildem, windigem Wetter findet man Rotaugen am ehesten dort, wo es eine starke Strömung unter der Wasseroberfläche gibt; die Tiefe ist dabei zweitrangig. Auf der Suche nach Nahrung, die von solchen Unterwasserströmungen mitgeführt wird, durchqueren die Fische weite Gebiete. Man findet die Rotaugen häufig über flachen Plateaus oder Sandbänken oder an sanften Ausbuchtungen im Randbereich.

Bei kaltem und ruhigem Wetter sind die Rotaugen weniger aktiv und versammeln sich gern in wärmeren, tiefen Löchern zu Schwärmen. Diese Löcher können überall sein, von der Mitte des Baggersees bis hin zum Ufer.

Auch Hechte sind bei mildem Wetter besonders aktiv, wobei sie bei ihren Streifzügen durch den Baggersee die Rinnen am Grund ständig und systematisch nach Beute absuchen.

Häufig sammeln sich die Hechte in einem eng umrissenen Bereich zu Rudeln, wodurch dort natürlich ein sehr aussichtsreicher Fangplatz entsteht. An solchen Stellen finden sich auch zahlreiche Beutefische oder bestimmte andere Merkmale, wie z. B. versunkene Äste.

In vielen Fällen gibt es jedoch keine eindeutige Erklärung dafür, warum manche Angelplätze erfolgversprechender sind, und je größer die vom Angler abgesuchte Wasserfläche ist, desto eher wird er auf eine solche Stelle stoßen.

Angeln in Kiesgruben im Winter

Angeln in Kiesgruben. John Bailey beim Angeln in Kiesgruben

Der Autor dieses Artikels, John Bailey, gut eingepackt gegen die Kälte. Den stolzen Barsch hat er beim Winterangeln aus einer Kiesgrube geholt.

 

Die Barsche auffinden

Eine Anglerweisheit besagt, dass Barsche sich im Winter an die tiefsten Stellen des Baggersees zurückziehen. Das mag bei sehr kaltem Wetter zutreffend sein, doch an milden Tagen wandern die gestreiften Schwärme auf der Suche nach Fressbarem durch den ganzen See. Häufig kann man beobachten, dass ein Barsch einen einzelnen Fisch über die Wasseroberfläche hinaus verfolgt, wobei die auffällige Rückenflosse des Barsches aus dem Wasser ragt.

Für das Rotaugenangeln gibt es kaum eine bessere Methode als das Angeln mit dem Swimfeeder. Um an einem milden Tag eine aussichtsreiche Stelle zu finden, zieht man am Ufer entlang und wirft immer wieder einen großen, leeren Swimfeeder ein, bis man fühlt, dass er von einer starken Tiefenströmung erfasst wird.

Ist das Wasser klar, wie meist an winterlichen Kiesgruben, rauben Hechte auf Sicht, und man kann es mit der Spinnrute probieren. Wenn das Wasser jedoch von Wind und Regen getrübt ist und sich die Hechte mehr auf ihren Geruchssinn als auf ihr Sehvermögen verlassen, dann sind tote Köder fische die bessere Methode.

Eine wirksame Methode zum Absuchen großer Wasserflächen besteht darin, den Köder an einem großen Floß mit Segelaufsatz abtreiben zu lassen. Auf diese Weise hat man gute Chancen, auf einen umherziehenden Hecht oder – mit etwas Glück – auf die Sammelstelle eines Hechtrudels zu stoßen. Gewöhnlich sind im mittleren Wasser angebotene Köder fängiger als auf dem Grund gefischte.

Man sollte auch nicht vergessen, dass ein toter Köderfisch am Spinnsystem (z. B. „Stocker“) oft sehr gute Fangresultate bringen kann.

Angeln in Kiesgruben im Winter

Schlechte Bedingungen für das Angeln in Kiesgruben

Solch ein Tag bietet die schlechtesten Bedingungen an jedem stehenden Gewässer, nicht nur an Baggerseen. Allerdings kann man an manchen Tagen auch durch ein Loch im Eis fischen.

 

Gut gerüstet für das Angeln in Kiesgruben

Bei frierenden, nassen und hungrigen Anglern leidet neben dem Vergnügen auch die Gesundheit. Als wichtigen Schutz benötigt man wasserdichte Kleidung, Thermounterwäsche, Thermostiefel, Regenschirm, Essen und Thermoskannen mit heißen Getränken. Angelgerätehändler Dave Plummer aus Norwich macht es sich beim Fischen auf einem Liegestuhl bequem und kocht sich unter einem riesigen Schirm auf einem Gaskocher seine Mahlzeiten. Schon eigenartig, wie er sämtliche am See anwesenden Angler anzieht.

Angeln in Kiesgruben im Winter

Angeln in Kiesgruben, im Morgengrauen

Im Winter fängt man Kiesgrubenhechte am besten im Morgengrauen; nur das frühe Aufstehen kostet Überwindung.

 

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